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Gedanken über die Beschützer. Die Legende über die ursprünglichen Beschützer erzählte eine merkwürdige Liebesgeschichte mit einem paradoxen Ende.

      Er war neugierig geworden, nachdem er die komische Legende gefunden hatte, und hatte sie zurückverfolgt bis zu einem mächtigen Kristall, der als der Schützende Herzkristall bekannt war. Das alleine war schon keine einfache Aufgabe gewesen, nachdem die Legende einmal auf Papier geschrieben war, einen Moment in Stein gemeißelt und im nächsten Augenblick wieder spurlos verschwunden war. Selbst für den Zeitreisenden war sie ein Rätsel.

      Die älteste Legende über den Kristall, der zwischen den Dimensionen existieren konnte, erzählte von zwei Zwillingen, Beschützern, zwei Unsterblichen, die die Menschenwelten davor schützten, mit der Dämonenwelt in Berührung zu geraten. Diese zwei mächtigen Unsterblichen hatten sich in eine Menschenfrau verliebt, die mithilfe eines Kristalls, den ihr Vater erzeugt hatte, durch einen Riss zwischen den Dimensionen gekommen war.

      Die beiden Beschützer hatten um sie gekämpft, und dabei fast die Barriere zerstört, die sie bewachen sollten.

      Einer der beiden Zwillinge hatte den gefährlichen Konflikt beenden wollen, indem er den paradoxen Kristall genommen und ihn mit der Seele der Frau verschmolzen hatte, wobei er eine Statue von ihr erzeugt hatte, die aus dem Material hergestellt war, das alle Dimensionen trennte. Er hatte gedacht, dass sie in allen Welten, die sie beschützten, gleichzeitig erscheinen würde, wenn er die drei verband.

      Er hatte vorgehabt, seinen Zwillingsbruder dann in einer dieser Parallelwelten einzuschließen, sodass sie beide sie haben konnten. Aber es funktionierte nicht so wie geplant. Als die Frau, die Statue und der Kristall miteinander verbunden waren, verschwand sie plötzlich aus der Dämonenwelt und der Riss war wieder versiegelt.

      Als der andere Bruder herausfand, was sein Zwillingsbruder angestellt hatte, wodurch sie von der Frau getrennt worden waren, hatte die Eifersucht ihn zur Rage getrieben und er hatte seinen Bruder getötet, sodass ihrer beider Seelen zersplitterten. Nachdem sie unsterblich waren und nie wirklich sterben konnten, verwandelten sich ihre Seelen und fünf neue Beschützer erschienen, die sich allesamt immer noch zu der Frau hingezogen fühlten, die nun in allen Parallelwelten existierte.

      Er betrachtete die Decke, wusste, dass diese fünf Beschützer nun im dritten Stock des Schlosses lebten.

      Das Rätsel war für Storm schwer zu verstehen, denn der Kristall sprang nicht nur in Zeit und Raum… er wanderte auch zwischen den Dimensionen. Er hatte schon vor langer Zeit gelernt, sich aus Dingen herauszuhalten, die ein Zeitreisender nicht beeinflussen konnte. Jetzt, wo die Dämonen schon in LA waren und seine Mächte bis zum Äußersten beansprucht wurden, war es nicht der richtige Moment, sein Glück herauszufordern, außer er wollte riskieren, in eine Parallelwelt gesogen zu werden, ohne einen Weg zurück in diese.

      Nein… die Beschützer waren auf sich alleine gestellt.

      Tasukis Laune hatte sich nicht viel verbessert, seit er auf die Station zurückgekommen war. Den ganzen Weg dorthin hatte er Polizisten über Funk von Dämonensichtungen berichten gehört. Es erinnerte ihn immer wieder an das erste Mal, wo er einen Dämon gesehen hatte… in der Nacht, in der Kyoko verschwunden war.

      Er berührte die Stelle an seinen Rippen, wo das Licht in jener Nacht in ihn eingedrungen war, und runzelte die Stirn, als er an die Angst und die Enttäuschung dachte, die er gefühlt hatte, als er am nächsten Morgen erkannt hatte, dass die Hogo-Familie weg war. Er war gekommen, um mit Kyoko zur Schule zu gehen, wie er versprochen hatte, aber das Haus war verlassen gewesen.

      Diese Tatsache hatte ihm lange keine Ruhe gelassen und er war immer noch nicht darüber hinweg. Verdammt, er hatte immer noch Kyokos Geburtstagsgeschenk. Es war ein kleiner, goldener Freundschaftsring, den er mit Hilfe seiner Großmutter, Frau Tully, ausgesucht hatte.

      In den letzten elf Jahren hatte er immer wieder Träume von Kyoko und den Dämonen gehabt. Merkwürdiger Weise war sie über die Jahre in seinen Träumen auch älter geworden und nun wurden die Träume immer häufiger und immer verstörender. Der Gedanke, dass sie irgendwo da draußen in Gefahr war, ließ ihn oft ganze Nächte lang kein Auge zutun.

      Seufzend schob er Kyoko aus seinen Gedanken und sah zu, als vier der fünf Wachen aus der Lagerhalle, die sie geräumt hatten, über die Straße auf die Polizeistation gebracht wurden, damit sie dort von Boris und seinen Leuten befragt werden konnten.

      Der Wachmann, der Micah fast erschossen hätte, würde in einem speziellen Verhörzimmer hier in der Abteilung befragt werden. Das Zimmer war verstärkt worden, nur für den Fall, dass sie irgendwelche Paranormalen verhören wollten… sogar niedrige Dämonen, wenn es sein musste.

      Wenn es nach Tasuki ging, dann hatten sie nicht mehr gemacht, als drei der vielen entführten Frauen zu befreien und ein paar Wachleute festzunehmen, die mehr Muskeln als Hirn hatten. Er würde nicht einmal an feiern denken, es sei denn, einer der Wachleute plauderte aus, wo Lucca die restlichen Gefangenen versteckte. Er glaubte wirklich nicht, dass diese Lakaien viel mehr wussten, als das, was ihre kleinen Aufgaben betraf und sich nur um ihre nächste Zigarette kümmerten.

      Er lehnte sich an die Wand und beobachtete, wie der große Lieferwagen rückwärts in die Garage ihres Gebäudes fuhr. Er nahm an, dass Titus derjenige sein würde, der das Abladen der Wolfsfrau beaufsichtigen würde… nachdem er der Alpha war und so. Wenn es nach ihm ginge, dann würde sie auf ihren eigenen beiden Beinen… oder vier… wie sie wollte, das Gebäude betreten.

      So wie er die Dinge sah, hielten ihre Retter sie ebenso sehr gefangen, wie die Sklavenhändler es getan hatten.

      Tasuki schaute nur mit zusammengezogenen Augenbrauen zu, als Titus auf der Fahrerseite des Wagens ausstieg und die Tür zuschlug. Der Hauptgrund für seinen bösen Blick war die kleine Gruppe Männer, die um das hintere Ende des Fahrzeugs versammelt waren und darauf warteten, einen Blick auf die Wolfsfrau zu erhaschen. Seine Aufmerksamkeit wurde von Micah abgelenkt, als dieser den fünften Wachmann um den Lieferwagen herum führte… nicht besonders sanft, musste man anmerken.

      Micah hatte den Mantelkragen des Wachmanns fest im Griff und schob den Mann an dem Wagen vorbei. Tasuki grinste innerlich, als er sah, dass der Puma ein kleines Bisschen Rache üben konnte, als er den widerspenstigen Mann vor sich herschob. Die Füße des Werwolfs waren sehr eng aneinandergefesselt, sodass er nur sehr kleine Schritte machen konnte.

      „Vergnügst du dich?“, fragte Tasuki, als Micah sich näherte.

      „Noch nicht“, sagte Micah mit einem Grinsen und zog den Kragen des Werwolfs fest zurück, sodass das Hemd unter der Jacke gegen dessen Kehle drückte. Der Mann ließ ein gurgelndes Geräusch hören und bäumte sich auf. „Aber es wird langsam.“

      Tasuki hob eine Augenbraue über Micahs Verhalten, aber er musste zugeben, dass er, wenn ihm jemand eine Pistole an den Kopf gehalten hätte… auch so handeln würde. Der Wachmann sah ihn und fauchte, wobei alle seine menschlich aussehenden Zähne sichtbar wurden, und Tasuki legte seinen Kopf zur Seite und fragte sich, wie der Werwolf auf die Idee kommen konnte, dass das beängstigend war, wenn er in seiner menschlichen Gestalt war.

      „Ja, ja. Brüll, fauch, sabber dir auch, du Arschloch“, entgegnete Tasuki mit gelangweilter Stimme.

      Micah lachte über Tasukis Mut angesichts eines wütenden Werwolfs. Er begann langsam zu denken, dass Tasuki derjenige wäre, der unverletzt davonkommen würde, wenn es zu einem Kampf kommen sollte. Irgendetwas an dem Neuling war anders und ein Formwandler ignorierte seine Instinkte nie.

      Er schob den Wachmann vor sich her zu dem speziellen Verhörzimmer und gab ihm einen Arschtritt, nur weil er es konnte. Der Wachmann stolperte vorwärts, wobei er mit der Schulter gegen den metallenen Türrahmen stieß. Ein unwillkürliches Jaulen kam über die Lippen des Mannes… und klang genauso wie ein getretener Welpe, nicht wie ein wilder Werwolf.

      „Ups.“ Micahs Stimme triefte vor Sarkasmus. „Hat das weh getan? Ich bin normal sanfter, aber ich habe anscheinend ein Problem mit Leuten, die versuchen, mir

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