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Berg. Ann Quin
Читать онлайн.Название Berg
Год выпуска 0
isbn 9783843806299
Автор произведения Ann Quin
Жанр Языкознание
Серия marix Literatur
Издательство Bookwire
Sie trennten sich am Pier, schüttelten sich die Hände, lächelten. Berg befingerte den Schlüssel, während er seinen Vater auf das Hotel zutorkeln sah. Er überquerte die Straße, zerknüllte die Liste. Er betrat einen Supermarkt und kaufte eine Dose Bohnen, mehrere Tafeln Schokolade und eine tiefgekühlte Pastete. Erinnerte sich an Ediths Plumpuddings, an ihr rosiges, dabei aber zartes Gesicht an dem runden Tisch, eingerahmt vom Fenster, einem Türdurchgang oder über dem Bett; Leckerbissen bei Krankheit, Brust und Rücken einreiben. Falten im Vorhang, Trennlinie im Kopf; einmal zusammenfalten, dann oben drüber, und runter, die Vergangenheit vom Jetzt trennen.
Er erhitzte die Bohnen und briet den Speck, bis der Dampf übers Fenster und den Spiegel stieg, die Feuchtigkeit sammelte sich an den Wänden. Er saß auf der Bettkante und balancierte den Teller auf seinen Knien, grübelte nach jedem Bissen. Natürlich ist es absurd zu denken, das Ganze sei schlicht ein Mittel der Rache oder gar der Verbitterung – es kann kaum als etwas Persönliches bezeichnet werden, nicht jetzt, tatsächlich bin ich nie so objektiv gewesen. Wenn auch dem Zeitalter innewohnend, gut und schön, so ist die Idee historisch betrachtet vielleicht ein wenig dekadent. Was genau hoffe ich zu beweisen – mit einem einfachen Sprung von einem Drahtseil, das zwischen zwei unsichtbaren Mauern gespannt ist, eingeschlossen auf allen Seiten, und gäbe es hinterher bedingungslos Raum, will sagen, wenn alles nach Plan laufen würde? Es ist nichts als ein irres Insekt, das halb gestochen wurde, sich jetzt aus einer ungewollten Haut windet. Vielleicht wäre es einfacher gewesen, sich damit abzufinden – schön und gut, darauf zu beharren, das Bedürfnis über Jahre der Verdrossenheit zu nähren, aber was, wenn man es zum Schluss niemals annimmt oder von sich weist, dem Vorwurf in Ediths Blick, ihren hängenden Mundwinkeln wird man sich stellen müssen. Berg hielt die Gabel hoch, betrachtete das Licht – eine ägyptische Königin, die gefangen in einem silbernen Turm tanzte – er starrte sein eigenes Spiegelbild auf dem Teller an, ein schwaches Aufschimmern einer kaum erkennbaren Person. Eine andere Klasse, geboren in eine andere Umgebung, wer konnte schon sagen, wie das ausgehen würde? Sicherlich eine Frage von Glück, ob man in Seide oder Baumwolle gewickelt wurde, und außerdem was konnte er für das Vorangegangene? Ich, der Unterzeichnende, schwöre hiermit verdammt zu sein durch einen, der keinen anderen Namen trägt als Alistair Charles Humphrey Berg. Wieso sollte er einem Außenstehenden erlauben, etwas zu zerstören, das von jetzt an nur wachsen wird, wenn es das will? Habe ich diejenigen, die mich entweder liebkost oder getreten haben, nicht insgeheim gehasst, verachtet; warum lasse ich mir die vergeblichen Versuche gefallen, mich entsprechend ihrer Vorstellungen und Methoden umzuerziehen? Zugegebenermaßen bis zu einem gewissen Punkt habe ich mich gefügt, aber die Verachtung, die Abscheu waren immer da, wenn auch zu Beginn beinahe unerkannt.
Ich verstehe dich nicht, Aly, ganz ehrlich nicht, manchmal wird keiner von uns schlau aus dir, was willst du, was denkst du, dass dir das Leben schuldig ist?
Aber er konnte kaum erwarten, von Lotte und all den anderen Cousins und Cousinen berührt zu werden. Mit neun, mit dreizehn, sogar mit achtzehn Jahren, ja, da war es ihm wichtig, so wichtig, dass er in ihrer Anwesenheit verstummte. Sie berührten nie jenes kritische Zentrum, zumindest das konnte er für sich allein beanspruchen; nicht einmal Lotte mit Titten wie ihren und in der Feuerglut geschmiedeten Augen.
Dein Vater war genauso, hatte immer große Pläne für die Zukunft. Das ist es, hat er immer gesagt, wird alles gut, ganz bestimmt, das wird uns ohne Ende Erträge bringen. Fünfhundert Pfund, mehr brauche ich nicht, Cousin Murry hat mit dem Burschen gesprochen und schon bald sind wir so weit, eröffnen Ende des Monats, vorausgesetzt natürlich, wir bekommen das Geld, wir brauchen nur noch einen Sponsor. Naja, er war mit den geliehenen Hundert beim Hunderennen, hat natürlich alles verloren.
War er denn grundlegend anders, sicherlich sehnte er sich wie die meisten seit der Steinzeit nur danach, als einer beurteilt zu werden, der’s wert war, den ihm gebührenden Lohn zu empfangen, ein Festmahl der Götter sozusagen, ohne unbedingt seine Seele aufgeben zu müssen? Wenn er kein Gott sein oder sich mit den Herrschenden arrangieren konnte, dann müssten die Bilder zerstört werden.
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