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in den wichtigen Punkten übereinstimmen.« Trotz dieser Übereinstimmungen war aber »bisher niemand imstande, die genaue Position festzulegen.« Morris schlussfolgert: »Früher erfolgte die Suche ausschließlich zu Fuß, doch in den letzten Jahren hat die türkische Regierung den Einsatz von Hubschraubern und Flugzeugen gebilligt. Da die Bodenexpeditionen nur von geringer Effektivität waren, besteht nach meiner Ansicht kein Grund für weitere Besteigungen. Auszunehmen wären vielleicht Sonarerkundungen auf der Eiskappe und Überprüfungen der aus der Luft gemachten Entdeckungen.«53

      Vor dem Hintergrund, dass »der vermeintliche Fund der Arche vielen Christen bekannt« ist und »oft ohne Einschränkung akzeptiert« wird, greift ein Diskussionsbeitrag der »Studiengemeinschaft Wort und Wissen« die Untersuchungen Morris’ auf. Zunächst werden dessen Ausführungen dargestellt und im Anschluss beleuchten Siegfried Scherer und Thomas Fritzsche, damals Mitarbeiter der Studiengemeinschaft, die »Erwartungen und Realitäten« der Arche-Suche und ihre Perspektiven für die Schöpfungslehre:

      »Wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass Morris ein Auffinden der Arche nicht generell ausschließt. Auch wir schließen einen Fund der Arche auf dem Ararat nicht aus. Solange die Faktenlage aber noch derart diffus ist, kann keine Aussage außer dem Satz ›Wir wissen es nicht‹ getroffen werden.«54

      Selbstkritisch merken sie an, dass mit den Untersuchungen Morris’ ein weiteres gewichtiges Argument gegen die Evolutionsforschung zunehmend entkräftet würde (neben dem inzwischen sehr umstrittenen angeblichen Fund menschlicher Fußspuren entlang einer Dinosaurierfährte am Paluxy-River in den USA). Der Bericht von John Morris bereite nun – Stand 1993 – darauf vor, dass ein weiteres populäres Argument für die Schöpfungsforschung vor dem Aus stehe.

      Es ist daher einleuchtend, dass sich bei der Studiengemeinschaft und auch im gesamten evangelikalen Bereich seit dieser Zeit eine gewisse Ernüchterung breitgemacht hat, nachdem die Autoren des Diskussionsbeitrags lange Zeit »in dieser Frage als Multiplikatoren gewirkt und sich persönlich für die Glaubwürdigkeit der Funde verbürgt«55 hatten.

      Nach einer biblischen Analyse des schon erwähnten dritten Kapitels im zweiten Petrusbrief schlossen Fritzsche und Scherer nun sogar: »Hochkarätige wissenschaftliche Beweise für die Richtigkeit der Bibel, die schon fast auf einen Gottesbeweis, ein Zeichen, hinauslaufen, sollten wir nicht erwarten«, denn es würden für die Zukunft Spötter vorhergesagt und Menschen, die Zeichen Gottes fordern. Diesen müsste es beim Anblick der Arche jedoch die Sprache verschlagen. Und schließlich: »Der Weg zum Heil führt über das Kreuz von Golgatha und nicht über den Ararat.«56

      Seit Beginn meiner eigenen Forschungen erlebte ich bei der Studiengemeinschaft eine gewisse Zurückhaltung in Bezug auf Noahs Arche. Und obwohl das Thema viele Christen nach wie vor brennend zu interessieren scheint, während die Verwirrung nach all diesen vermeintlichen Funden groß ist, zögerte auch der Verlag zunächst, erneut ein christliches Buch zu veröffentlichen, das nun jedoch die Spekulationen nicht neu anheizen, sondern Orientierung ermöglichen soll.

      Letztlich bleiben nach all diesen Ausführungen vier Möglichkeiten:

      1. Die Arche befindet sich tatsächlich noch auf dem Ararat und konnte nur trotz aller Anstrengungen nicht gefunden werden.

      2. Man hat ganz einfach am falschen Platz gesucht. Dies ist eine Überlegung, die in den letzten Jahren sogar sehr stark vertreten wurde.

      3. Vielleicht ist die Arche auch im Laufe der Zeit ganz und gar verschwunden, zum Beispiel durch Umwelteinflüsse oder Souvenirjäger.

      4. Oder als letzte Konsequenz: Die Arche wurde nicht gefunden, weil es sie niemals gab. Die biblische Sintflutgeschichte wäre aus alten Legenden entstanden und das Ereignis hat so niemals stattgefunden. Wie zuvor zitiert, ist man auch in christlichen Kreisen heute weitgehend der Meinung, ein mythisches Schiff könne nicht gefunden werden.

      Teil III: Spuren in der Geschichte

      10. Gab es eine weltweite Flut?

      Viele Menschen tun sich heute sehr schwer mit der Geschichte von der Arche Noah. Wie passt sie mit unserem heutigen Denken und Wissen zusammen? Ist die Erzählung von Noah und der Sintflut nicht nur ein uraltes Märchen?

      In seinem Buch »The Rocks Don’t Lie«1 macht sich der Geowissenschaftler David R. Montgomery2 auf die Suche nach der Sintflut Noahs, ganz im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen, deren Ansicht er so zusammenfasst:

      »Heute lächeln die Geologen normalerweise über die Sintflut und verwerfen sie mit einem Achselzucken als Relikt aus einer anderen Epoche. Doch viele Jahrhunderte lang war es die einhellige Meinung unter Christen und Naturphilosophen, dass Noahs Flut die Welt geformt hatte. Was sonst könnte es gewesen sein?«3

      »The Rocks Don’t Lie« gibt einen ausführlichen Einblick in die Geologiegeschichte. Die Überzeugung der Forscher habe sich entscheidend gewandelt: Früher war die Geologie unmittelbar mit der Suche nach Spuren der Sintflut verbunden – ganz einfach, weil man von ihr als Tatsache ausging. Heute verschwenden die meisten Geologen keinen Gedanken mehr an die biblische Flut.

      »Jahrhundertelang interpretierten Christen wissenschaftliche Entdeckungen im Glauben daran, dass Gottes Wort (die Bibel) und seine Schöpfung (die Natur) miteinander im Einklang sein müssen […] Die meisten frühen Geologen waren Geistliche, die davon überzeugt waren, dass Gesteine die Natur der Werke Gottes offenbaren – genauso, wie die Bibel sein Wort offenbart.«4

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