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target="_blank" rel="nofollow" href="#fb3_img_img_e922fad4-7e2c-581d-a40a-1d5bfb766290.jpg" alt="image"/>Die virtuelle und die analoge Welt sind nicht mehr klar voneinander getrennt, sie sind Teil derselben Realität.

      imageSowohl die Infrastruktur, die bereits besteht, als auch diejenige, die noch gebaut wird, um den virtuellen Teil unserer Welt möglich zu machen, ist genauso wichtig wie die digitalen Inhalte, die sie verwaltet.

      imageEs finden in unserer Realität heftige Revierkämpfe statt, bei denen sowohl kommerzielle als auch staatliche Akteure um Vorherrschaft und Kontrolle ringen.

      imageUnsere digitale und körperliche Integrität wie auch unser Wohlbefinden als Menschen stehen auf dem Spiel, weswegen wir dringend neue ethische Richtlinien und eine neue, global ausgerichtete Führung für diese Welt brauchen.

       ORIENTIERUNGSAUSSAGEN

       2.1

      »Der analoge und der digitale Raum können nicht mehr länger separat betrachtet werden.«

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      Trage diesen Wert auf folgenden Achsen ein: C, E, F.

       2.2

      »GAFATA sind mächtiger als die G20.«

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      Trage diesen Wert auf folgenden Achsen ein: A, C, G.

       2.3

      »Das globale Dorf verkürzt nicht nur Distanzen, sondern ermächtigt auch globale Wertegemeinschaften.«

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      Trage diesen Wert auf folgenden Achsen ein: B, E, H.

       2.4

      »Eine imperialistische Besetzung von virtuellem Territorium ist bereits im Gange.«

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      Trage diesen Wert auf folgenden Achsen ein: A, E, F.

       ÜBUNGEN FÜR DEN WANDEL

       An was glaubst du (ausgedrückt in drei Hashtags)?

      Wenn du deine Hashtags teilen möchtest, kannst du das hier tun: https://twitter.com/C_Peterka

      Kapitel 3

      Geschätzte Lesezeit: 23 Minuten

      Erster Abschnitt: 10 Minuten

      Zweiter Abschnitt: 9 Minuten

      Dritter Abschnitt: 4 Minuten

      DAS EINZIGE, WAS UNS ZU EINEM SYSTEMWANDEL FEHLT, IST ÜBERZEUGUNG

      HEDONIST 3.0 – DER WUCHERMENSCH

      SPIELEN

      Vergnügen, Sinneserfahrung, uns selbst und andere genießen – das und Ähnliches ist nicht einfach verschwunden. Im Gegenteil: Es ist sogar wichtiger geworden, und nicht nur das, es ist wesentlich leichter herstellbar. Zumindest für uns, die wir ein sicheres Leben in einem entwickelten Land führen können. Verglichen mit den Zeiten Gutenbergs leben wir heute wie Könige.

       [WIR HABEN ES EIGENTLICH NOCH NIE SO GUT GEHABT.]

      Das ist ein Erfolg, den man nicht gering schätzen sollte. Durch die Nachrichten und die Dauerberieselung damit bekommen wir oft den Eindruck, alles sei furchtbar. Tatsächlich sind wir in vielerlei Hinsicht ein spektakulärer Erfolg. Wir sind besser gebildet als je zuvor, die Lese- und Schreibfähigkeit befindet sich weltweit auf dem historisch höchsten Niveau. Und das sogar einschließlich Frauen und Mädchen wie auch sozialen Schichten, denen jahrhundertelang entweder keine Bildung zuteilwurde oder nur unter außergewöhnlichen Umständen. Wir haben mehr Freizeit, wir reisen weiter, die Wahrscheinlichkeit, dass wir an Krankheiten, durch Gewalt oder Unterdrückung sterben, ist geringer als für jede Generation vor uns. Wir haben es tatsächlich noch nie so gut gehabt.

      Was auch stimmt: Viele werden weiter ausgebeutet und ungleich behandelt, wir leben in keiner perfekten Welt. Dennoch: Im Vergleich zur Welt, in der ein Gutenberg aufwuchs, haben wir »Vollidioten« es im Zeitalter der Zuckerbergs erstaunlich weit gebracht.

       [WIR SIND NICHT DEM UNTERGANG GEWEIHT.]

      Als William Shakespeare sich Mitte der 1580er-Jahre eine kurze Auszeit von seiner etwas älteren Frau und seinen drei Kindern in Stratford-upon-Avon gönnte und sich einen Namen als Dichter und Theaterautor machte, betrug die Lebenserwartung für einen jungen Mann in London etwa 30 Jahre. Kein Wunder, dass er schon mit 29 eine Art Midlife-Crisis erlebte und sich Hals über Kopf in einen reichen und besonders schönen, zehn Jahre jüngeren Edelmann verknallte. Wie wir von den vielen und nicht selten genau diesem Liebhaber gewidmeten Sonetten wissen, lebten diese Menschen oft ein Liebesleben, von dem wir auf Facebook heutzutage sagen würden: »It’s complicated.« Das hat aber auch damit zu tun, dass das Leben damals hart war und schnell vorbei sein konnte.

      Als Mann konnte man jederzeit zum Duell herausgefordert, in den Krieg geschickt, in eine Schlägerei verwickelt oder für einen x-beliebigen Grund hingerichtet werden. Als Frau gehörte man gesetzlich seinem Ehemann oder Vater – außer man wurde Nonne oder war zufällig die Queen. Die Wahrscheinlichkeit, bei der Geburt eines Kindes zu sterben, war recht hoch.

      Wer sich eine Grippe einfing, übel den Finger ritzte oder die Treppe hinunterstürzte, konnte ohne Weiteres den Folgen erliegen: Es gab keine Antibiotika, kaum Desinfektionsmittel, außer Alkohol, und keine Krankenwagen. Die Pest radierte regelmäßig ganze Bevölkerungen über ganz Europa hinweg aus; und wenn es ein mieses Jahr war und die Ernte ausfiel, dann verhungerten die Menschen.

      Früher war also nicht alles besser: In fast jedem Teil der Welt sind Lebenserwartung, Wohlstand und der Schutz persönlicher Rechte kontinuierlich angestiegen. Ja, es liegt noch einiges an Weg vor uns, aber wir sind nicht dem Untergang geweiht.

      Was ist dann los? Wieso fühlt es sich dann nach dem Gegenteil an?

      Es ist gut möglich, dass wir uns einer prekären Schwelle nähern. In manchen Teilen der entwickelten Welt – Teilen der USA und Großbritanniens zum Beispiel – stagniert die Lebenserwartung oder sinkt sogar, zum ersten Mal seit Jahrzehnten. Deutschland weist aktuell eine der geringsten Lebenserwartungen in der entwickelten Welt auf, obwohl es die größte Wirtschaftsmacht Europas und die viertmächtigste der Welt gleich nach Japan, China und den USA ist.

      Wie kann das sein? Wie kommt es, dass wir in so einer elementaren Kategorie stagnieren oder sogar verlieren? Mit all dem Wohlstand und all der Gesundheitsfürsorge und all der Bildung und all der Vernetzung, die wir haben?

      Kann es sein, dass wir zu viel haben? Von allem? Essen, Trinken, Drogen, Kram?

      Oder sind wir einfach zu busy? Stress ist ein signifikanter Indikator in den deutschen Gesundheitsstatistiken. Aber sagten wir nicht, wir hätten mehr Zeit für uns selbst übrig als die Generationen zuvor? Das stimmt zwar, aber was machen wir damit? Wir packen sie voll. Wir verplanen jede Minute des Tages mit irgendeiner Beschäftigung. Wir verplanen die Tage unserer Kinder mit Aktivitäten. Und selbst wenn wir nichts tun, kleben wir an unseren Bildschirmen, wo alle paar Minuten eine Benachrichtigung unsere Aufmerksamkeit auf irgendetwas

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