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Manchmal auch die Schönen.

      Sie reden Unsinn und der wird gern publiziert.

      Sie faseln gern von viel zu hohen Löhnen

      Und dass das unsre Wirtschaft ruiniert.

      Die Börse jubelt, wenn sie die entlassen,

      Die ihnen ihren Reichtum eingebracht.

      Gerichtlich sind sie eher nicht zu fassen,

      Denn die Gesetze sind für sie gemacht.

      Empört euch, beschwert euch

      Und wehrt euch, es ist nie zu spät!

      Empört euch, gehört euch

      Und liebt euch und widersteht!

      Die Visionäre spar‘n sich kühnere Entwürfe,

      Selbst die Saturierten wirken blutleer, wie kastriert.

      Die Demonstranten fragen scheu,

      Was sie noch dürfen,

      Und an der Börse wird ein Gesslerhut platziert.

      Die Menschenwürde, hieß es, wäre unantastbar,

      Jetzt steht sie unter Finanzierungsvorbehalt –

      Ein Volk in Duldungsstarre, grenzenlos belastbar,

      Die Wärmestuben überfüllt,

      Denn es wird kalt.

      Den meisten ist es peinlich, noch zu fühlen

      Und statt an Güte glaubt man an die Bonität,

      Man lullt uns ein mit Krampf und Kampf und Spielen

      Schau‘n wir vom Bildschirm auf,

      Ist es vielleicht zu spät …

      Die Diktatur ist nicht ganz ausgereift, sie übt noch.

      Wer ihren Atem spürt, duckt sich schon präventiv.

      Und nur der Narr ist noch nicht ganz erstarrt,

      Er übt noch und wagt zu träumen,

      deshalb nennt man ihn »naiv«.

      Empört euch …

      Verschwört euch …

      Wir brauchen Spinner und Verrückte,

      Es muss etwas passier‘n.

      Wir sehen doch, wohin es führt,

      Wenn die Normalen regier‘n.

      (Songtext von Konstantin Wecker aus dem Jahr 2011)

      Zur Beachtung

      Bitte vergessen Sie nicht,

      dass es sich bei dem vorliegenden Werk

      um eine frei erfundene Story handelt.

      Keine Angst also, SIE sind nicht gemeint!

      Personen- und Orts-Namen,

      die Ihnen vielleicht

      bekannt vorkommen mögen,

      gehören nicht zu real existierenden

      Personen oder Orten.

      Jedenfalls gibt es sie so nicht, nicht so!

      Orte, Ereignisse und Romanfiguren

      sind allesamt Erfindungen.

      Nackte Illusionen.

      Faktische Fiktionen.

      Fiktive Fakten.

      Berlin und Frankfurt

      – gibt es diese Orte wirklich?

      Ich bin mir in nichts mehr sicher.

      Vielleicht wissen Sie mehr.

      Der Autor legt Wert auf die Feststellung,

      dass Alice Weidel und Karl Lauterbach

      tatsächlich nicht

      mit Adolf Hitler gesprochen

      oder Deutschland geteilt haben.

      Und noch etwas:

      Ich bin Timur Vermes

      für seinen Roman

      »Er ist wieder da«

      äußerst dankbar – ein starkes Buch!

      Aber auch diesbezüglich lege ich

      Wert auf die Feststellung,

      dass der hier erwähnte Timbur Varmes

      nicht mit Timo Vermes identisch ist

      Auf dem Seziertisch 2022

      Was Sie zuvor wissen sollten …

      Ich schreibe Ihnen aus dem Jahr 2034. Und ich lebe noch, besser gesagt: gerade noch. Im Jahr 2022 – und damit beginne ich meinen Tatsachenbericht – lag ich als Corona-Impfopfer auf dem Seziertisch der Pathologen, gelähmt und hilflos, mit starren Augen an die Decke schauend, während ich mitbekam, wie man mich aufschneiden wollte. Ich sah mein letztes Stündlein schlagen. Überhaupt – schlagen war »in«. Draußen schlugen sich in Straßenschlachten Geimpfte und Ungeimpfte. Dann erinnere ich mich an einen schrecklichen Wintersturm im selben Jahr – es war der Sturm des Jahrhunderts.

      Schließlich folgte ein erholsames und hoffnungsvolles Jahr 2023, und wir riefen die »Freie Republik« aus. Während in der zersplitterten Restrepublik das Covid-Virus und eine ziemlich wirre Politik tolle Blüten trieben, blieb unsere Freie Republik erstaunlich Virus frei. Vor zehn Jahren aber, im Jahr 2024, legte die neue Ampel-Regierung ein Gesetz nach dem anderen vor – was allerdings die grundgesetzliche Substanz unseres Gemeinwesens gehörig untergrub. Rundum spielte zudem die ganze Welt verrückt.

      Die Hysterie um Covid-19 bringe mehr Menschen um als Covid selbst, sagten einige. Andere meinten, diese Art Aussagen seien eine Verharmlosung eines gefährlichen Virus, wie ihn unser Planet noch nicht erlebt habe.

      Während dieses zweijährigen Pandemie-Palavers verdoppelten die zehn reichsten Familiendynastien der Welt ihr Vermögen auf 1,5 Billionen Dollar, was einem Durchschnittszuwachs von 1,3 Milliarden pro Tag entsprach. Demnach stieg das Vermögen der Milliardäre während der Pandemie stärker als in den gesamten vierzehn Jahren zuvor.

      Für Milliardäre glich die Pandemie einem Goldrausch. Regierungen hatten Milliarden in die Wirtschaft gepumpt. Ein Großteil dieser Milliarden blieb bei Menschen hängen, die von steigenden Aktienkursen besonders profitierten. Während ihr Vermögen so schnell wuchs wie nie zuvor und einige von ihnen aus Langeweile und luxuriösester Neugier Ausflüge ins All unternahmen, hatte die weltweite Armut drastisch zugenommen.

      Prost!

      Zum Wohl!

      Nun ja, ich möchte Sie, liebe Leserschaft, nicht mit Trivialitäten langweilen. Wir kennen das alles zur Genüge. »Im Westen nichts Neues« – dieser Anti-Kriegs-Roman von Erich Maria Remarque aus dem Jahr 1928 hatte mich als Gymnasiast besonders beeindruckt. Er handelt vom Ersten Weltkrieg. Ein Nachkriegsroman. Dann kam der Mann aus Österreich mit dem ekligen Schnauzer und verwandelte Remarques Nachkriegsroman in einen Vorkriegsroman.

      Ich erinnere Sie ungern, aber es scheint mir angemessen: Noch immer schreibe ich aus dem Jahr 2034. Vor einem Jahr, genau am 30. Januar 2033 – auf den Tag genau hundert Jahre nach SEINER Machtergreifung – rief Alice Weidel in Berlin vom Balkon des neuen Stadtschlosses aus das Fünfte Reich aus. Dabei schwenkte sie die schwarz-weiß-rote Reichsfahne, in der Mitte ein kreisrundes Weiß mit ihrem Konterfei. Gleichzeitig proklamierte Karl Lauterbach in Frankfurt am Main vom Balkon des Römers aus die Fünfte Republik – in Schwarz-Rot-Gold, in der Mitte ein kreisrundes Weiß

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