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Kryptonit. Charlotte Maus
Читать онлайн.Название Kryptonit
Год выпуска 0
isbn 9783752981391
Автор произведения Charlotte Maus
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
„Ich hab nur eine Grille beobachtet.“ log ich. „Die war mindestens SO groß.“ zeigte ich mit Daumen und Zeigefinger.
Chris sah mich ungläubig an und wir gingen zusammen Richtung Waschräume. Was hatte ich gerade mitgehört? An was konnte ich mich nicht erinnern? hatte ich Sarahs Geburtstag vergessen? Und wenn schon? War das Anlass für Drama?
Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.
Kapitel 6
Wir saßen am Frühstückstisch mit unserem bunten Campinggeschirr. Ich hatte blau. Die WG unterhielt sich und ich grübelte immer noch. Was hatte ich vergessen? Woran konnte ich mich nicht mehr erinnern? Warum war das wichtig und wer bin ich überhaupt? ich drückte auf meinem Baguette herum und sah rüber zu Sarah.
„Sarah, hattest du gestern Geburtstag?“ fragte ich schließlich.
Sie kaute angestrengt fertig und schluckte schließlich, während sie mich irritiert ansah. Sie kniff die Augen zusammen und runzelte die Stirn.
„Äh, nein. Wieso fragst du das?“
Ich sah resigniert wieder auf mein Baguette und sagte nur:
„Ach, nur so. Ich dachte, der wäre jetzt irgendwann.“
„Ich hab im September Geburtstag.“ sagte sie trocken.
Ich lächelte sie künstlich an und wendete wieder meinen Blick ab.
Mist. Das war mein einziger Ansatzpunkt. Ich kam nicht weiter mit meinem Rätsel. Und fragen konnte ich sie auch schlecht. Offiziell wusste ich ja gar nichts. Ich wollte unbedingt heraus finden, was es mit dieser Geheimniskrämerei auf sich hatte. Und ich wollte verdammt nochmal wissen, was ich vergessen hatte. Alex war wahrscheinlich meine einzige Chance, etwas heraus zu finden.
„Obie, hast du das Spülmittel schon mit hoch gebracht?“
Ich pulte noch immer mit dem Finger in meinem Baguette herum und fühlte das kalte Fleisch des Schinkens, wie es fettig zwischen meinen Fingern hin und her glibberte.
„OBIE!“
„Was?“ ich schrak auf und sah in fragende Pia-Augen.
„Das Spülmittel. Wo?“
„Äh, im Zelt.“
„Ist alles okay bei dir? Du stehst irgendwie neben dir.“
„Ich denk schon. Ich bin nur müde.“ flunkerte ich und biss in mein Baguette.
„Dann bis später.“
„Wo gehst du hin?“
Pia setzte sich neben mich und streichelte meine Haare, bei bei einem Kind.
„Pia fragt nach Spülmittel. Pia möchte Geschirr abwaschen. Pia geht zum Waschbecken.“
Es war witzig gemeint, aber ich sah nur betreten auf meinen Teller.
„Obielein, ist wirklich alles okay?“
„Ja, klar. Mach dir keinen Kopf. Ich habe nur schlecht geschlafen.“
Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand zum Spülen.
Am Nachmittag beschlossen Pia und ich eine Wanderung zu machen. Ja! Eine Wanderung! Besonders lang und anspruchsvoll war unsere Wanderung selbstverständlich nicht. Wir hatten uns einfach den „Hausberg“ vorgenommen, der mehr oder weniger ein „Haushügel“ hinter dem Camp war. Aber wir mussten uns trotzdem durch unweges Gelände kämpfen und waren auch eine ganze Zeit unterwegs. Von oben konnte man das komplette Camp überblicken und den See sehen. Es sah plötzlich alles so klein und friedlich aus. Wir saßen auf dem Hügel und schwiegen und lächelten. Es war wieder einer dieser vollkommenen Momente, in denen es keine Worte brauchte. Wir saßen nur da und sahen auf den See. Ich hielt Pias Hand. Unser Glück war vollkommen. Nach dreißig Minuten sahen wir uns an und fielen einfach übereinander her. Pia knöpfte meine Hose auf und legte meine Errektion frei. Sie befreite sich von ihren Unterteilen und ritt mich. Sie nahm es sich so fest und intensiv, wie sie es gerne mochte. Kurz bevor wir soweit waren, stoppte sie und ließ nur noch meine Eichel leicht zwischen ihren feuchten Schamlippen hin und her gleiten. Als die Leidenschaft kaum mehr auszuhalten war und wir beide uns nur noch danach sehnten uns so intensiv und tief zu spüren, wie möglich, drückte ich sie von mir runter. Sie rollte unsanft auf den harten Boden, aber genoss sichtlich meine Grobheit. Sie sah mich mit flehenden Augen an, dass ich sie weiter vögele. Also drang ich wieder in sie ein und war so tief in ihr, dass kein Zentimeter mehr zwischen uns war. Gemeinsam wiegten wir uns mit harten Stößen zum Höhepunkt und ich war mir sicher, dass man Pias Schreien bis ins Camp hören konnte.
Wir blieben noch lange dort oben auf unserem Hügel. Pia’s Kopf lag auf meinem Schoß und wir beobachteten, wie die Sonne langsam am Horizont verschwand. Auch ich lag auf dem felsigen Untergrund und sah einfach in den Himmel. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einfach da gelegen hatte um die Wolken zu beobachten. Ich sah Formen, die sich nach einigen Minuten komplett verändert hatten und schließlich war es schon zu dunkel, um die Formen der Wolken zu erkennen.
„Wir müssen mal wieder nach unten, oder?“ schlug ich vor. „Nicht, dass wir noch im Dunkeln den Weg runter finden müssen.“
„Oh, du hast Recht! Es ist so schön, mit dir hier zu liegen. Ich will gar nicht gehen.“ sagte Pia und schmiegte sich noch fester an mich.
„Ich hab dich lieb.“ sagte sie schließlich und mein Herz bekam einen kleinen Stich.
War DAS nicht der perfekte Moment, um es endlich zu sagen. Wenn es ihr in DIESER Kulisse, nach DIESEM Tag nicht gelang, ‚Ich liebe dich‘ zu sagen, fühlte sie es wahrscheinlich noch nicht. Ich war heraus gerissen aus meiner romantischen Stimmung. Ich murmelte „Ich dich auch. Bis zum Mond.“ und schob sie nach oben, damit wir aufbrechen konnten. In Wirklichkeit liebte ich sie. Bis zum Mond. Und zurück.
Auf dem Rückweg wurde es immer dunkler und wir bekamen etwas Respekt davor, dass wir uns wirklich verlaufen könnten. Aber dann:
„Hörst du das?“
„Was?“
„Die Musik.“
„Höre ich. Kommt aus dem Camp.“
„Na, dann leg mal einen Gang zu. Die Party fängt noch ohne uns an.“
Pia nahm meine Hand und zog mich weiter. Sie folgte ihrem Gehör und die Musik kam immer näher. Im Camp sollte heute Abend eine Oldie-Party steigen und Pia war besessen von Oldies. Überhaupt konnte sie keine Party freiwillig verpassen. Sie liebte es zu tanzen und zu feiern. Ich war eher der stille Beobachter und becherte lieber Drinks an der Bar. Als wir im Camp ankamen, saßen unsere Freunde schon vereint an einer Sitzgruppe und schauten uns überrascht an.
„Habt ihr euch verlaufen?“ fragte Sascha gehässig.
„Nein!“ grinste Pia ihn an. „Alles läuft nach Plan. Wir kommen doch genau richtig, oder?!“ Sie führte mich mit ihrer Hand bis zum Sitzplatz, weil sie wusste, dass ich sie nicht auf die Tanzfläche begleiten würde. Dann löste sie ihre Hand, immer noch grinsend und schaute fragend in die Runde. Sascha stimmte nickend, aber schulterzuckend zu. Pia schaute Chris auffordernd an. Ich wusste bereits, dass er keine Chance hatte, aber er war unentschlossen. Pia legte den Kopf schief und streckte ihre Hand aus. Chris nickte widerwillig. Er konnte sich nicht wehren. Pia nahm seine Hand und entführte ihn auf die Tanzfläche.
Ihr lieben Leser werdet euch jetzt fragen, ob der Typ eigentlich nicht mitkriegt, dass dieser Chris voll auf Pia steht und sich an sie ran schmeißt… Leute! Hab ich mitgekriegt. Es ist nur so… Dass jemand auf Pia steht, war für mich nichts Neues. Sie genoss die Aufmerksamkeit. Und ich akzeptierte und liebte ihre Art. Ich hatte keine Angst vor Konkurrenz. Ich war mir meiner Beziehung bewusst und lebte sie so, wie sie sich gestalten wollte. Pia war frei und brauchte das auch. Wenn sie in die Enge getrieben wurde, von was auch immer, wurde sie wie ein kleiner Terrier, der knurrt und fixiert und