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raus!«, schrie Iris sie nun an. Sonja zog genervt die Augenbrauen hoch und nahm maulend langsam einige Teller von der Anrichte, auf der das Geschirr aufgestapelt war. Natürlich nicht alle Teller, sondern nur zwei, drei und auf keinen Fall Besteck dazu. Roy fluchte in sich hinein. Sonja war nicht zum Aushalten, Iris ebenfalls nicht und Marie tat ihm leid. Eigentlich, beschloss er dennoch, hatte Iris recht. Was wollte er mit dem Schuh? Er warf ihn in den Mülleimer, nein, eigentlich legte er ihn eher vorsichtig ab, wie man eine Leiche bettet. Er sah zwar ein, dass es unnötig gewesen war, ihn überhaupt mitzunehmen, doch sich von ihm zu trennen, fiel ihm auch irgendwie schwer. Iris beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Kaum hatte sich Roy wiederaufgerichtet, nahm sie einen Haufen Schälreste vom Gemüse, dass sie gerade zubereitete, und stopfte es demonstrativ auf den Schuh, nicht ohne nochmals kräftig nachzudrücken. Er zuckte nur mit den Schultern, ergriff das Feuerzeug, welches gut sichtbar auf dem Küchenregal lag und trottete wieder nach draußen. Dort hatten sich Sonja und Marie gerade wieder in die Haare bekommen, wer den Rest vom Geschirr bringen sollte. Marie bestand darauf, dass sie für das Grillen zuständig sei, was Sonja ihr natürlich übelnahm, weil es mit weniger Anstrengung verbunden zu sein schien, als in die Küche zu gehen. Außerdem fürchtete sie die schlechte Laune ihrer Mutter, da sie eigentlich jedem Streit anderer aus dem Weg ging. Und sie war äußerst mies drauf wegen des Handyverbots. So setzte sie sich in einen der Klappsessel, stützte die Hände an die Wangen und maulte Roy an, sobald er in Sichtweite war. »Das ist voll ungerecht. Meine Freundinnen lachen mich schon aus, weil ich dauernd Handyverbot habe. Wenn das so weitergeht, dann verlier ich alle meine Kontakte. Wollt ihr etwa, dass ich Bindungsängste entwickele und mich sozial isoliere?« Sie funkelte Roy vorwurfsvoll an. »Ich werde total ausgeschlossen und keine Follower mehr haben. Und dann werde ich depressiv und lande in der Psychiatrie und ihr seid Schuld! Dann müsst ihr mich da dauernd besuchen. Das werdet ihr aber auch nicht lange machen wollen, weil das total nervt. Dann werde ich schließlich ganz alleine sein und Tabletten schlucken müssen!« Er schaute sie überrascht an, konnte sich ein Lächeln jedoch nur mühsam verkneifen. »Wo hast du denn diesen Text her?« Wütend erhob sie sich und trabte mit erhobenem Kopf zurück ins Haus. Marie grinste über das ganze Gesicht. »Wenn das so weitergeht, dann nehme ich die Nachbarzelle!«, rief er ihr hinterher. »Dann können wir uns Klopfzeichen über die Heizungsrohre geben!« Grinsend dreht er sich zu Marie um, die sich an die Stirn tippte und das Ballaballa-Zeichen machte. »Du hast ja die ganze Kohle wieder rausgeholt!«, schmollte sie. »War zuviel, Schatz. Gib mir mal den Anzünder!« Eifrig bemüht, gutes Wetter bei ihrem Vater zu machen, reichte sie ihm die Schachtel mit den Pappstückchen. »Darf ich?«, fragte sie, nachdem er eines der Stäbchen zwischen die Kohle gedrückt hatte. Willig überließ er ihr die Schachtel, deren Inhalt sie zufrieden unter der Holzkohle verteilte. »Darf ich anzünden?«, fragte sie. »Wenn du dir nicht die Finger verbrennst!« »Ne, mach ich nicht!« Machte sie aber doch. Weil die Flamme immer wieder ausging, als sie versuchte, das Feuerzeug an eines der Pappstücke zu halten, griff sie an das inzwischen heiße Metall des Feuerzeugs und schrie gellend auf. Entsetzt schaute sie auf ihre Zeigefingerspitze und ließ das Feuerzeug fallen. Weinend lief sie ins Haus, um ihrer Mutter das Unglück zu melden. Die war ihr bereits in der Tür entgegengeeilt und nahm sie in Empfang. »Ich hab mich verbrannt!«, heulte sie los und umklammerte die Schürze von Iris, wobei sie mit ihren schmuddeligen Fingern dunkle, schwarze Abdrücke hinterließ. Iris schaute Roy vorwurfsvoll an. »Sag mal, spinnst du jetzt total? Wie kannst du dem Kind das Feuerzeug überlassen?« Ihm platzte nun der Kragen. »Ihr könnt mich alle mal!«, schrie er zurück. »Nur lauter so! Damit alle es hören!«, gellte sie zurück. Er war so in Fahrt, dass er ihr eine Lektion erteilen wollte. Er drehte sich um, richtete sich auf, fixierte die neugierig blickenden Nachbarfamilien, die sich einen gediegenen Familienstreit nicht entgehen lassen wollten und schrie: »Diese Frau geht mir tierisch auf die Nerven! SIE... KANN... MICH.. AM... ARSCH... LECKEN!!!« Iris und Marie schauten ihn entsetzt mit großen Augen an, dann verschwanden sie im Haus. Er stapfte zurück, trat die angelehnte Tür mit einem heftigen Fußtritt auf, dass sie gegen den Kleiderhaken dahinter donnerte, nahm seinen Regenmantel, seine Wanderschuhe und Geldbörse an sich, wobei er mit einem heftigen Tritt einen Stuhl zur Seite stieß, der scheppernd an der Wand landete, ging zum Mülleimer, riss den Schuh heraus, wobei er den darüber liegenden Müll über den Boden verteilte, und stampfte mit dem Autoschlüssel in der Hand an den weinenden Kindern vorbei, die sich Schutz suchend an der Mutter festklammerten, riss im Vorbeigehen seinen PC vom Gartentisch und setzte sich ins Auto. Er wartete einen Moment, fixierte die neugierig ihre Hälse reckenden Nachbarn, bis sie verlegen wegschauten, startete den Motor und fuhr los, nicht ohne über einen Federballschläger zu fahren, der achtlos weggelegt neben den Rädern lag und mit einem hässlichen Knacken zu Bruch ging. Mit einem wohligen Gefühl im Bauch lauschte er dem aufheulenden Motor, der schließlich gemächlich brummte, als er am Schlagbaum des Campingplatzes angekommen war, wo er anhalten musste, um den Knopf zu drücken, der diesen öffnete. Dann rauschte er davon, ohne ein Ziel, nur weg, nur weg.

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