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DER SCHRITT INS 21 JAHRHUNDERT

       GENERATIONENWANDEL

       INDEX

       Weitere Werke des Autors (als eBook oder als Print on Demand):

       Impressum neobooks

      Die Pyrenäenträumer 2 - Der Käser

      Texte: © Copyright by Wolfgang Bendick

      Umschlag: © Copyright by Lucia Bendick

      Verlag: Wolfgang Bendick

      Las Piassères

      09800 Augirein (Frankreich)

      [email protected]

      Webseite: wolfgangbendick.com

      Titelbild: Wolfgang Bendick beim Käsemachen

      Webseite: wolfgangbendick.com

      Erste Erscheinung, Herbst 2019

      Widmung

      Für Gila und Francis, Eric und Françette, Françoise und Lulu, Jean-Noël, Monique, André, Anne, Françine, Jacquie, Hakim, Claudine, Anni-Jeanne, Bernard, Regis, Florençe, Jean-Louis, Ginette, Bruno, Caroline, Jean-Marc, Patrick, Pierre, Gilles, Daniel, Nico und all die anderen, die sich nicht damit zufrieden gaben, bei einem Joint eine neue Welt zu diskutieren, sondern die anpackten, und zeigten: die andere Welt ist möglich!

      Für all die, die sich jeden Morgen neu ans Werk machen, die nicht nur ihren Urlaub auf einem Bauernhof verbringen, die bei Krankheit trotzdem da sind, und die mit uns eine Passion teilen: die Liebe zu den Tieren, zur Erde und einer gut ausgeführten Arbeit!

      In den Pyrenäen, im Herbst 2019

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      Manche in diesem Buch genannten Orte existieren irgendwo, andere sind fiktiv.

      Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Ereignisse sind fiktiv.

      Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder vergangenen oder zukünftigen Ereignissen sind rein zufällig und nicht gewollt.

      Ein Dankeschön an Franz und Lucia für ihr ermunterndes und korrigierendes Lektorat…

      Zum Buch

      Achtung!

      Eine Eigenschaft von Träumen ist, oft wahr zu werden! Somit besteht die Hoffnung, dass der Traum von einer heilen Welt doch noch eines Tages Wirklichkeit werden kann!

      Dieses Buch ist die Fortsetzung der Geschichte einer Aussteigerfamilie, die immer mehr in die Geheimnisse des Landlebens hineinfindet, durch die Realität des Alltags aber von eigenen, meist zu idealistischen Prinzipien abweichen muss. Es ist keine Reise in die Vergangenheit, sondern durch die Gegenwart, unsere einzige Realität. Zugleich ist dieses Buch die Geschichte eines Tales, von dem wir inzwischen Teil geworden sind.

      Alles kursiv Geschriebene bezieht sich auf praktische Hinweise zur Landwirtschaft, Viehhaltung, zum Käseherstellen und zum Meistern von Problemsituationen und kann über den Stichwortanhang hinten im Buch konsultiert werden.

      Ein zukünftiger Bauer oder Käser sollte das Buch mit einem Rotstift in der Hand lesen und alles, was ihm ins Auge fällt, anstreichen. Denn wir haben vieles aus Unwissenheit falsch gemacht. Und wenn es uns gelingen sollte, dem Leser einige Erfahrungen zu übermitteln und ein paar Fehler vermeiden zu helfen, hätte sich das Lehrgeld, das wir gezahlt haben, ein weiteres Mal gelohnt!

      Der Träumer möge sich tragen lassen von dem wundersamen Geschehen in einem abgeschiedenen Tal der Pyrenäen, von der steten Einwanderung neuer Generationen, die bis in die hintersten Winkel der Täler vordringt und uns neue Nachbarn und neue Ideen beschert. Ein Teil bleibt, wird sesshaft und trägt dazu bei, diese herrliche Gegend weiterhin am Leben zu erhalten, andere ziehen weiter und bringen die Kunde von unserem Tal in die weite Welt.

      EIN NEUES JAHR

      Doris Mutter und Bruder sind über die Feiertage auf Besuch gekommen. Da lag an Weihnachten mehr als sonst unterm Baum! Seit ein paar Tagen regnet es, abends wird es kälter, der Regen verwandelt sich in Schnee. Am nächsten Morgen deckt eine samtene Decke das ganze Land. Ich scheue mich etwas, diese Pracht zu betreten. Doch die Tiere warten, und bald zeigt im Schnee ein sich kreuzendes, in alle Richtungen verlaufendes Spurenmuster von den vielen Gängen, die notwendig sind, um die Tiere zu versorgen! Bald sind auch die Kinder draußen, suchen ihre Schlitten, ihr Lachen und Kreischen übertönt das Blöken der Schafe im Stall!

      Mit Reiner, Doris Bruder, unternehme ich eine Neujahrswanderung rund um unser Gelände, ausgerüstet mit Hammer, Zange und Krampen, um die Schäden an den Zäunen zu reparieren, die die Wildschweine angerichtet haben. Stellenweise haben sie regelrecht die Pfosten herausgehebelt, um auf unser Land zu gelangen, als ob es hier besseres zum Fressen gäbe als außerhalb! Vielleicht ist die Erde hier etwas weicher, und ihre Schnauzen werden geschont, wenn sie ihre manchmal knietiefen Löcher graben oder auch nur die Grasnarbe umklappen. Viel werden sie nicht gefunden haben, denn an einer anderen Stelle sind sie wieder raus, gerade so, als ob unsere Zäune nicht existierten!

      Als wir endlich in Lateou, der höchsten Parzelle ankommen, so auf 1000 Metern gelegen, lassen wir unsere Werkzeuge an der Scheune und stapfen durch den knietiefen Schnee weiter hoch zu den Gemeindewiesen, die seit Herbst mit Kiefern- und Fichtensetzlingen aufgeforstet worden sind. Der Förster hatte uns gefragt, ob wir das Land nutzen wollten. Doch war es schon verkrauteter als unser eigenes Land und zudem noch steiler. Sollen sie es bepflanzen, immer noch besser als Farn und Brombeeren! Ich hatte mit unseren inzwischen 25 Hektar Land genug zu tun! Und würde ich das Gemeindeland wirklich sauber machen, wäre bestimmt Jean aus dem Nachbartal der erste, der es nutzen würde, denn er bringt seine Herde jetzt schon bis an unsere Zäune…

      Der Aufstieg hat uns gut aufgewärmt. Wir setzen uns auf unsere Parkas in den Schnee, aus dem hier und da ein Tannenspitzle herausragt. Uns zu Füssen erstreckt sich im Silberlicht der Sonne unser heimatliches Tal. Ein klarblauer Himmel wölbt sich über die Glitzerwelt, dünne aufsteigende, sich dann ausbreitende Rauchfäden zeigen an, dass hier und da noch menschliches Leben vorhanden ist. Tief unter uns liegt das langgestreckte, lehmfarbene Gebäude unseres Hofes wie eine im Eismeer verankerte Arche Noah.

      Wir ziehen die Handschuhe aus, um besser den Neujahrsjoint rauchen zu können, den Reiner geschickt zusammenzaubert. Diese Handlung vertieft unser Zusammengehörigkeitsgefühl, fühlen wir uns eh schon wie Brüder, nein, eher wie Zwillinge, denn die streiten sich nicht! Unter uns braucht es nicht viele Worte. Er ist gelernter Gärtner wie ich, und das Arbeiten mit der Erde eint uns. Auch er würde gerne ein Grundstück haben, eine Scheune… Noch ein tiefes Zügle, wir lassen uns vom Gefühl der Heimat durchdringen, das uns der Ort übermittelt.

      Am nächsten Morgen, meinem Geburtstag, ziehen die Verwandten es vor, früh aufzubrechen wegen der verschneiten Straßen überall. Zum Glück hatten sie das Auto im Dorf gelassen. Wir laden ihr Gepäck auf den Transporter, wickeln uns dick ein, und tasten uns vorsichtig mit dem Fahrzeug ins Tal, die Kinder johlend mit den stiebenden Schlitten voraus. Ein letztes Umarmen, Winken, dann fahren sie langsam davon, in der Hoffnung, dass die Hauptstraßen besser geräumt sind. Dennoch brauchen sie diesmal 24 Stunden für die Heimfahrt, das Doppelte wie bei schönem Wetter.

      Bevor wir wieder in die warme Stube

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