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Ich glaube nicht an Gott. Gott ist meiner Meinung nach die phänomenalste Lüge und die gigantischste Erfindung in der Geschichte der Menschheit. Alle Religionen stecken miteinander unter einer Decke und haben sich gegen den gesunden Menschenverstand und die Wissenschaften verschworen. Alles Lüge! Es gibt keinen Gott, das steht für mich fest. Trotzdem fand ich das Theologiestudium sehr interessant, denn dabei habe ich die Fälscher und Wortverdreher live in Aktion erleben können. Na ja und da ich nicht an Gott glaube, gilt für mich dieser ganze Verbote-Schnickschnack natürlich auch nicht. Wäre ja noch schöner. Das heißt, daß ich immer wieder mal mit einer Frau schlafe, heimlich ins Kasino gehe, gerne mal die Nacht zum Tag mache und schnelle, teure Autos liebe. Und das Geilste ist, daß etliche Leute in meiner Pfarrgemeinde durchaus Verständnis dafür haben. Die Basis ist relativ liberal und kann mit den weltfremden Anweisungen aus dem Kativan genausowenig anfangen wie ich. Also, eigentlich geht es mir ganz gut, doch irgendwas fehlt mir. Nein, nicht das Gewissen, das brauchst Du als Pfarrer nicht, weil Dich eh fast alle für heilig halten. Es passiert nicht viel in meinem Leben, alles wiederholt sich, ich langweile mich. Das ist leider der Preis der Sicherheit. Hoffentlich bleibt das nicht noch lange so, sonst laufe ich Amok, ertränke ein paar Täuflinge, erschieße die paar Brautpaare, die sich noch trauen lassen trauen, damit der Tod sie scheidet und kreuzige den scheinheiligen Bürgermeister. Es ist ein Kreuz.“

      Weil ich ein (leichtes) Mädchen bin

      „Hallo Süßer oder Süße, ich bin die Thea. Ich bin allzeit bereit und habe den geilsten Job überhaupt. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und bin eine gut situierte Prostituierte geworden. Am Stammtisch rufen meine Freier, wenn sie die Gläser heben, oft „Prost! Ituierte!“ und dann weiß ich, daß sie an mich denken. Zwar bin ich noch jung, aber auf dem Sexgebiet bin ich ein absoluter Profi. Und Profis machen jede Menge Profit, das ist doch klar. Natürlich biete ich höchste Qualität zu Popp-Preisen, aber leider kommt halt Qualität von Qual. Manchmal ist es wirklich nicht leicht mit diesen bierbäuchigen, übelriechenden, protzenden Froschgesichtern, die sich die Freierheit nehmen, um mit mir dasselbe zu tun, besonders wenn sie gegen das sexte Gebot verstoßen, das da lautet: Du sollst nicht schlappmachen. Doch wo ein Willi ist, da ist auch ein grader Weg, auf lateinisch: Viagra. Mir sind zwei Gehälter lieber als ein Zuhälter, denn ich bin ständig ich selbst, äh, selbständig. Bei manchen meiner Kunden steht er nicht von selbst, aber ich habe ja eine Ausbildung zur Glasbläserin erfolgreich abgeschlossen, von daher hab’ ich alles unter Kontrolle, sogar die Klorolle. Scheiße! Schon wieder so ein mißglücktes Wortspiel. Wenn Du wüßtest, wer alles zu meinem Kundenstamm gehört, Du würdest jeglichen Respekt vor allen Doktoren, Professoren, Langohren, Politikern, Direktoren und Diktatoren verlieren, das garantiere ich Dir. Na, wie wär’s denn mit uns Beiden? Lust auf Lust? Na gut, dann halt nicht, wenn Du Hartz IV-geschädigt bist. Egal, ich habe eh genug Kohle, nur vom Sex kann ich nie genug kriegen. Tja, liebe Deine Triebe, sag’ ich dazu nur. In Bayern ficken die Huren anders. Dort hat man das älteste Gewerbe der Welt immer noch nicht wirklich legalisiert und kriminalisiert uns Nutten, nur damit die CSU-Politiker und -Wähler nach dem Fick mit uns kein schlechtes Gewissen haben brauchen und weiterhin auf ihrer Welle der Doppelmoral surfen können. Meine Eltern sind übrigens schrecklich stolz auf mich, sie lieben und loben mich und stellen mich als Vorbild dar, weil ich es trotz Hauptschulabschluß geschafft habe, erfolgreich und bekannt zu werden. Wie das mit dem Koksen ist? Kommt drauf an, wenn Viagra nicht reicht, dann braucht Mann halt noch ein Mittel zur Wiederauferstehung. Jetzt aber mal ehrlich: Auch Ficken wird auf Dauer mal langweilig, besonders da zu mir ja meist nur die Verklemmten, Häßlichen und Bonzen kommen. Ich würde gerne ein neues Leben beginnen, ich suche eine neue Herausforderung. Vielleicht sollte ich ja Nonne werden, war nur ein Witz, keine Sorge. Jedenfalls habe ich genug Kohle, um mir mal die Welt anzuschauen. Ein freier Tag ist für viele etwas Schönes, für mich dagegen bedeutet ein Freier-Tag sexuelle Höchstleistung. Aber oft sind das Perlen vor die geilen Säue, die meisten Typen wollen nur ihre Triebe befriedigen und hauen gleich wieder ab. Manche wollen auch reden, aber worüber soll ich mit solchen Crash Test Dummies, die sich nicht mal eine Frau ansprechen trauen, die keine Hure ist, quatschen? Na ja, meinetwegen räume ich nun das Feld und suche mir eine neue Aufgabe. Genug gefickt für dieses Jahr. Womöglich werde ich ja bald Feministin, denn das, was ich inzwischen über Männer weiß, das reicht aus, um niemals eine Familie gründen zu wollen. Ach, leck mich! Aber das kostet extra.“

      Tod eines Auto(r)s

      „Es tut mir leid, wie konnte das nur passieren? Worauf hab’ ich mich denn dabei eingelassen? Ich hatte geglaubt, das wäre ein guter Start für mein Buch, wenn sich die Hauptfiguren zu Beginn selbst vorstellen können. Jedoch haben die das schamlos ausgenutzt und ihre Freiheit übelst mißbraucht. Hierfür möchte ich mich entschuldigen. So, jetzt aber zu mir: Ja, stell’ Dir vor, ich schreibe mal wieder ein Buch. Die Welt schreit auf. Warum tut er das? Ist es Langeweile, Dummheit oder Blasphemie? Ein bißchen was von allem, würde ich meinen. Einige Jahre sind ins Jammerland gezogen, immer mehr Rentner, immer mehr Arbeitslose, immer mehr Fette mit einem Gewicht von ein paar Zentner(n), Pfand auf fast jede Dose. Nun ja und da das Überflüssige und die Überflüssigen immer mehr zunehmen, habe ich mir gedacht, daß es Zeit wird für das absolut überflüssigste Buch. Ich habe ein komisches Gefühl bei dieser ganzen Geschichte, denn ich befürchte, daß auch ich gelenkt werde und nicht frei entscheiden kann. Ich fühle mich beobachtet und glaube, daß meine Gedanken manipuliert werden. Paranoia? Aber immer doch, gerne. Wir wünschen Dir ein para neu Jahr. Also gut, ich habe lange Urlaub gemacht, gefaulenzt, herumgelungert, Leute genervt und so. Jetzt falle ich vom einen Extrem ins andere und will in 13 Tagen dieses Buch schreiben. Und das Schlimmste daran ist: Ja, ich werde es auch schaffen. Natürlich bin ich krank im Kopf, denn normal ist das nicht. Aber wozu sollte man auch alle Tassen im Schrank haben, wenn eh kein Besuch kommt? Fragen über Fragen, üble Fragen, doch bei wem soll ich mich beklagen? Ich bin ein fauler Hund, oh, schon wieder ein unschuldiges Tier beleidigt. Na und? „Bas Duch“ mußte endlich geschrieben werden und da niemand sonst dazu bereit zu sein scheint, bleibt der stinkende Mist mal wieder an mir hängen. Wen kümmert’s? Habe ja sonst nichts zu tun. Probieren geht über Studieren, geht aber auch ganz schön an die Nieren. Ich hoffe, daß Du klaren Kopfes aus „dem Duch“ herausfindest und danach nicht irgendwelche Scheiße baust. Es ist alles nur Unterhaltung, unterste Schublade, wie gehabt. Bei dieser Geschichte handelt es sich lediglich um meine Bewerbungsschrift für die Einweisung in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie, denn ich kann es bis heute nicht fassen, daß man so einen Spinner wie mich seit Jahrzehnten frei herumlaufen läßt. Alles wird gut. Eine Rüge für diese Lüge an Tina Rouge. Es ist nicht leicht für mich als Autor, mich hier zu äußern und zu erinnern. Zweifellos habe ich schon jede Menge Schrott fabriziert und es war ohne Frage schade um die Bäume, die für jene Blätter ihre Blätter und ihr Leben lassen mußten, doch mein Geschreibsel ist wenigstens handgemacht und hin und wieder sogar kopfgedacht, auch wenn das schwer vorstellbar erscheint. Genug gejammert. Ich wünsche Dir ein himmlisches Vergnügen mit diesem Buch, eine höllische Reise in das Universum, göttliche Momente und teuflische Intrigen. Du kennst mein Ziel: Ich will Dir Deine Zeit stehlen. Ein paar Stunden lang sollst Du Einblick in meine kranke Geisteswelt erhalten. Noch hast Du die Chance, „Bas Duch“ beiseite zu legen und dem Horror zu entfliehen. Aber gleich ist es damit vorbei. Denn mein Auto ist schon lange tot.“

      Also wirklich, so eine einfallslose Überschrift

      „Gestatten, Gitta lautet mein Name, ich bin Literaturkritikerin, wobei ich bezweifle, daß man diesen Wortmüll, dieses Tschernobyl der Sprache hier, als Literatur bezeichnen kann. Ich bin empört darüber, daß Leute, wie dieser minderbemittelte Möchtegernschriftsteller, überhaupt Papier verkauft bekommen, auf welches sie dann ihre buchstäblichen Ergüsse ausfließen lassen können. Wir müssen unsere Kinder, zum Glück hab’ ich keine, vor diesen Wortvergewaltigern schützen. Allein schon der Beginn dieses „Duches“ mit dem hirnrissigen Titel „Bas Duch“: Blöder geht es einfach nicht; auch wenn sich die größten Idioten unter den Dummen noch so anstrengen würden, könnten sie das nicht mehr toppen. Wie kann man nur auf die geisteskranke Idee kommen, daß sich die Hauptfiguren zu Beginn des Buches dem Leser oder der Leserin selbst vorstellen sollen? Wie viel Scheiße muß sich da im Kopf dieses Autors befinden? Nur weil dieser Satzprolet unfähig ist, ein Vorwort oder einen Prolog zu schreiben, müssen sich die bemitleidenswerten Männer und Frauen selbst ins

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