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Wie kam sie eigentlich zu SM. Sonia Quendt
Читать онлайн.Название Wie kam sie eigentlich zu SM
Год выпуска 0
isbn 9783741870576
Автор произведения Sonia Quendt
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Sie wusste, dass sie unglaubwürdig wirkte, wenn sie jetzt etwas das Gegenteil behaupten würde. Ihr scheinbares Sträuben brachte ihn dazu, sie noch härter und rücksichtsloser zu ficken. Es dauerte nicht lange, bis er spritzte. Während er das tat, zog er sie brutal an den Haaren und da kam sie auch.
Verwundert bemerkte sie es. Erschöpft ließen sich beide auf das Bett fallen. Er ging. Sie wusste, dass sie eine Wiederholung brauchte.
Rob tritt in mein Leben
Auf dem Zenit meiner Karriere konnte ich mir schon zum Frühstück Champagner leisten. Einmal wöchentlich ging ich mit einem guten Freund zum Brunch in einen noblen Laden, in dem sich die Geschäftsleute tummelten.
Da ich gerne das Nützliche mit dem Angenehmen verbinde, hinterließ ich danach meine Visitenkarten an den Tischen. Manfred schämte sich immer fürchterlich, doch ich überging das mit einem Lächeln.
Am Abend, als ich gerade die Studiotür schließen wollte, klingelte das Telefon. Geschäftstüchtig wie ich war, nahm ich gerne auch nach Feierabend Termine entgegen.
„Guten Abend, ich hätte gerne einen Massagetermin.“
Was für eine Stimme. Damals war mir noch nicht klar, dass ich eine Stimmenfetischistin war. Der konnte doch nur groß und gutaussehend sein. Eigentlich frage ich immer, durch welche Quelle er von meinem Studio erfahren hatte, aber diese Stimme verwirrte mich.
Dienstagabend, um 19 Uhr wollte er sich massieren lassen. Aus Diskretionsgründen schrieb ich nur den Vornamen in meinen Terminplaner. Robert war sein Name. Er hätte auch Hinz, Franz oder Kunz heißen können, das war mir egal, wenn es ums Geschäft ging. Ich bat ihn lediglich abzusagen, wenn er nicht kommen könne.
Um 19 Uhr arbeitete ich in der Regel nicht mehr, das überließ ich gerne meinen Mitarbeiterinnen. Doch „die Stimme“ wollte ich selbst massieren.
Pünktlich traf er ein, dieser Robert. Nein, ein Adonis war der nicht und blendend sah er auch nicht grade aus. Und doch war es ein stimmiges Bild. Die Stimme passte zu seiner Art, weich, warm, männlich.
Ich mag es, wenn jemand klar, deutlich und ohne Dialekt redet. Während des Massierens fragte er mich aus.
Einerseits war ich freundlich, andererseits war ich so professionell genug, nichts aus meinem Privatleben preiszugeben. Und so hatte ich mir ein Lügengerüst aufgebaut. Er hörte mir zu und genoss meine Massage.
Ein angenehmer Mann, dachte ich mir. Robert entlohnte mich großzügig über den Festpreis hinaus. Geschäftstüchtig fragte ich ihn, ob er zufrieden war.
„Danke, ich war sehr zufrieden, mit deiner Leistung. Und mit dir.“
Was hatte das zu bedeuten: Und mit dir?
Er ging, ohne einen weiteren Termin zu machen. Nun, das war nicht weiter tragisch. Zum einen hatte ich mehr Kunden, als ich bewältigen konnte, zum anderen war es nicht ungewöhnlich, wenn keine Anschlusstermine getätigt wurden, außer bei Stammkunden.
Müde ging ich nach Hause und dachte nicht weiter über den Arbeitstag nach. Das Einzige, was mich wirklich interessierte, war das Zählen der Scheine am Abend.
Auch der folgende Mittwoch war wieder arbeitsreich. Das Telefon klingelte ununterbrochen. Gegen Abend klingelte es immer noch und ich wollte schon gar keinen Anruf mehr entgegen nehmen.
Dann war er am Telefon, dieser Robert, der so komische persönliche Fragen gestellt hatte. Und wieder nahm mich diese Stimme gefangen. Gut, meine Massage musste ihm wohl zugesagt haben, dass er schon wieder kommen wollte. „Ich möchte mich mit dir treffen, jetzt.“
„Nein, heute nicht mehr, aber wir können gerne für morgen einen Termin machen.“
„Das trifft sich gut, dass du für heute Schluss machst. Denn ich werde gleich bei dir sein.“
Was war das denn für ein Müll? Wollte der sich mit mir treffen, im Studio, nur um zu plaudern oder mich gar noch flachlegen? Das kam gar nicht in Frage.
„Nein, das geht nicht“, sagte ich, „ich gehe jetzt nach Hause.“
„Genau, ich sagte ja, dass ich gleich bei dir bin.“
Was bildete der sich ein? Nie und nimmer wollte ich den in meinen privaten Räumen haben. Er war nur ein Kunde. Mehr nicht.
„Gib mir deine Adresse, ich fahre jetzt los.“
Dieses Bestimmende und doch so Sanfte. Später sollte ich diese Mischung aus tiefstem Herzen schätzen und lieben lernen. Ohne weitere Umschweife gab ich Robert meine Adresse. Er stand schon vor der Tür, als ich eintraf.
Er beugte sich herunter, gab mir ein Küsschen auf die Wange. Der roch gut, das mochte ich. Als ich die Tür aufschließen wollte, nahm er mir den Schlüssel aus der Hand, so, als wäre es das Normalste der Welt und schloss die Tür auf. Warum widersprach ich nicht?
Oben angekommen, das gleiche Spiel. Robert half mir aus dem Mantel und stellte eine Flasche Champagner auf den Tisch.
„Aber erst schön die Hände waschen“, sagte er.
Mir blieb die Spucke weg. Wie sprach der denn mit mir! Ich wollte etwas entgegnen.
„Regeln müssen sein, stimmts?!“
Ich nickte fassungslos.
Wie selbstverständlich ging Robert in die Küche und holte Gläser. Er prüfte im Licht, ob sie richtig poliert waren. Das war doch die Höhe! Ich, die Macherin, die sonst das Szenario bestimmte, setze mich schweigend. Er schenkte ein, stieß mit mir an.
„Auf dich und unsere kommende Zeit.“
Wieder öffnete ich den Mund ohne zu sprechen. Diese liebenswürdige Dreistigkeit.
Robert erzählte mir von seiner Familie, seiner Frau, mit der er ewig im Streit läge und von seinen beiden Kindern, die er abgöttisch liebte. Ah, wieder so einer, der seine Frau betrog, sich aber wegen der Kinder nicht trennen wollte. Die Männer waren doch alle so durchschaubar, so gleich.
In dem Moment, als er mir davon erzählte, war für mich klar, dass ich niemals etwas mit ihm anfangen würde. Mein Leben war schon stressig genug und so halbe Sachen wollte ich nicht. Als Robert mich wieder ausfragen wollte, antwortete ich ihm zickig.
„Warum interessierst du dich für mich? Wenn du mit mir in die Kiste willst, brauchst du keinen Lebenslauf.“
„Wer sagt, dass ich mit dir in die Kiste will? Lediglich kennen lernen möchte ich dich, dein Wesen, wie du so tickst.“
„Aber warum?“
„Nun, nimm es so wie es ist. Ich interessiere mich für dich und du für mich.“
„Nein“, spie ich im ins Gesicht, „verheiratete Männer interessieren mich nicht, in keinster Weise.“
Später wurde mir bewusst, wie recht er hatte.
Er streichelte meine Wange. Mir kamen die Tränen, immer wenn mir einer über die Wange strich. Nein, dachte ich, nur weil mal einer ein bisschen zärtlich ist, Blödsinn. Und ich setzte wieder meine spöttische Miene auf. Wenn er es wollte, würde ich halt mit ihm schlafen, einer mehr oder weniger in der Sammlung, das war doch egal.
„Willst du mit mir Sex?“ fragte ich ihn.
„Nein, vorerst noch nicht. Ich möchte dich wirklich kennenlernen, wer bist du, erzähle es mir?“
Schwachsinn! Die Männer verschwanden immer, wenn sie mich Komplizierte wirklich kennen lernten, so ganz privat, wenn ich mich öffnete. Also konnten wir das getrost weg lassen. Robert stand auf und spazierte durch meine Wohnung.
„Du bist nicht die starke Frau, die du vorgibst, zu sein.“
„Wie kommst du auf diese absurde Idee?“
„Schau mal Kleines, du hast einen Kinderkleiderschrank, eine Kinderlampe. Überall sehe ich bei dir Verspieltes,