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knurrte ich finster. „Aber das heißt nicht, dass ich dich nicht hasse. Ich würde dich nehmen und dich trotzdem hinterher töten. Überleg es dir gut, ob du für ihre Machenschaften sterben willst.“

       „Es ... es tut mir leid“, sagte sie und sie klang so verdammt aufrichtig dabei, dass ich an meiner Einschätzung, was sie betraf, zu zweifeln begann. Doch dann holte sie eines dieser kleinen Kästen heraus, die alle Menschen hier mit sich trugen, und durch die sie miteinander sprechen konnten und Abbilder von Personen oder Dingen machen konnten. Sie hielt das Ding auf mich gerichtet und drückt auf den Knopf von dem ich wusste, dass er dafür da war, Abbilder zu machen. Abbilder von mir. Wütend knurrte ich sie an und fletschte meine Zähne.

       „Ich weiß, dass du keinen Grund hast, mir zu vertrauen“, sagte sie. „Doch ich verspreche dir, dass ich dafür sorgen werde, dass dies hier aufhört. Ich schwöre!“

       Sie warf mir einen kurzen Blick zu, dann wandte sie sich ab und lief davon. Ich stieß ein wütendes Gebrüll aus und begann in meiner Zelle zu toben, bis die Wachleute kamen, und mich mit ihren Elektroschockern attackierten, bis ich bewusstlos zusammen brach.

       Zwei Tage später kamen zwei Ärzte und sechs Wachen zu meiner Zelle. Sie hatten mir seit der Elektroschockattacke weder Essen noch Trinken gebracht und dachten, ich sei gebrochen genug, dass die sechs Wachen leichtes Spiel mit mir haben würden, doch sie sollten ihren Irrtum schnell einsehen. Ich hatte drei von ihnen getötet, ehe ich unter dem Beschuss von Betäubungspfeilen zu Boden ging. Als ich erwachte, war ich mit dem Gesicht zur Wand gekettet. Ein Arzt und zwei Schwestern kamen mit einer der brutalsten Wachen in meine Zelle.

       „Du bist wirklich die Bestie, wie sie gesagt hat“, sprach der Arzt mich an. „Sie verlangt, dass du getötet wirst, doch ich finde, dass es nicht gerecht wäre, dich einfach so zu töten. Nein! Du wirst erst für dein Verhalten büßen, ehe wir dir erlauben zu sterben. Ich fand schon immer, dass du es nicht wert bist, am Leben gehalten zu werden. Du bist eine Bestie. Schlimmer als die anderen. Sogar die verdammten Huren hasst du einfach getötet. Selbst als wir aufhörten, weiterhin eine von euren Frauen in deine Zelle zu stecken, warst du dir immer noch zu fein, es mit einer von uns zu treiben. Als wärst du etwas Besseres. Nun, du irrst. Wir Menschen sind euch Alien Breed überlegen. Werden es immer sein! Wir haben euch erschaffen!“

       „Eher sterbe ich mit blauen Bällen als eine von euren Frauen zu besteigen“, knurrte ich finster. „Und außerdem habe ich euch gewarnt. Ich hab euch gesagt, dass ich jede Frau töten werde, die ihr zu mir steckt und ihr habt es trotzdem immer wieder getan. Wer von uns ist hier eine Bestie? Ihr habt die Frauen doch geopfert in der Hoffnung eine von ihnen könnte mein Interesse wecken, damit ich ihr ein kleines Alien Breed Baby mache.“ Ich schnaubte abfällig.

       „Gordon“, sagte der Arzt kalt und die Wache trat näher.

       „Sir.“

       „Du magst beginnen. Aber ich will, dass er es überlebt. Ich will, dass sein Leid mehrere Tage anhält. Er soll um seinen Tod betteln!“

       Ich biss die Zähne zusammen. Ich wusste, dass dieser Arzt einer der Schlimmsten war. Es gab manche, die ihre Arbeit machten, ohne unnötige Grausamkeit. Nicht so dieser Arzt. Wenn er es so auf mich abgesehen hatte, dann würde er dafür sorgen, dass mein Leid so groß war, wie es nur möglich war. Ich versuchte mich zu konzentrieren. Ich würde ihnen nicht den Gefallen tun zu schreien. Und ich würde sie gewiss nicht um Gnade bitten. Nein! Ich würde dies durchstehen bis zum Ende. Nur schade, dass ich meine Rache nicht mehr bekommen würde. Mein Todesengel. So süß und doch so hinterhältig und böse.

      

      „Rage? Rage, Mann, alles in Ordnung?“, drang die Stimme von Happy durch den Nebel meiner Erinnerung.

      „Ja“, sagte ich tonlos und schüttelte mich. Ich hatte mich schon lange nicht mehr im Detail an das erinnert, was man damals mit mir gemacht hatte. Verflucht sei diese verlogene Schlange, dass sie ausgerechnet hierher kommen und alle unerwünschten Erinnerungen wecken musste.

      Sturdy klopfte mir auf den Rücken.

      „Komm, Mann, ich glaube, du hast genug für heute.“

      Happy und Sturdy brachten mich nach Hause. Ich schloss meine Tür auf und drehte mich zu den beiden um.

      „Bis morgen“, sagte ich rau.

      „Rage“, begann Sturdy ruhig. Er sah mich direkt an, während Happy den Blick gesenkt hielt. „Wir haben alle unsere Dämonen und ich versteh das gut, doch du kannst nicht einfach eine Frau angreifen. Versprich mir, dass du dich von ihr fern halten wirst.“

      Ich kniff die Augen zusammen und knurrte. Ich zeigte ihnen meine Zähne, und Happy zuckte zusammen, doch Sturdy stand seinen Mann.

      „Rage“, sagte Sturdy warnend. „Du bist mein Freund, doch wenn du dich an der Frau vergreifst, werde ich dir den Arsch aufreißen. Was auch immer ihr beiden für ein Problem miteinander habt, du musst das abschließen. Wir haben Pläne. Wir wollen unsere Kolonie selbst verwalten und viele der Menschen bestärken uns mittlerweile darin. Wenn du eine von ihnen verletzt oder gar tötest, dann denken sie, wir wären Monster, nicht besser als Tiere, und wir würden ihre Unterstützung verlieren. Ich lasse nicht zu, dass du unsere Sache gefährdest. Freund oder nicht!“

      „Danke Sturdy, dass du mir gesagt hast, wo deine Loyalität liegt“, sagte ich kalt und ich sah, wie Sturdy kaum merklich zusammenzuckte. „Jetzt geht! Ich habe genug für heute!“

      Ich wandte mich ab und trat in mein Haus, die Tür hinter mir zuknallend. In mir kochte und brodelte es. Ich ballte meine Fäuste und stieß einen Schrei aus. Nicht nur, dass diese verlogene Schlange mich damals ans Messer geliefert hatte und jetzt hierher kam, um mich an meine finsterste Zeit zu erinnern, nein, sie musste mir auch noch meine Freunde nehmen. Ich hatte Happys Blick noch immer vor Augen. Er hatte eine schwache Stelle für alles Weibliche und war bestürzt gewesen, als ich die Frau in meinem Griff gehabt hatte. Idiot! Jeder, der dachte, dass eine Frau nicht zu Bösem fähig sein könnte, nur weil sie körperlich schwächer und weicher war, war ein Idiot! Ich hatte selbst erlebt, wie grausam und böse eine Frau sein konnte. Selbst wenn sie aussah wie ein Engel. Ich fuhr mir rastlos durch meine Haare und schüttelte den Kopf. Was die ganze Sache am Schlimmsten machte war, dass ein Teil von mir diese Schlange vögeln wollte, bis ihr Hören und Sehen verging. Ich hatte ihren Geruch noch immer in der Nase. Verlockend. Berauschend. Ich musste sie endlich aus meinem Kopf bekommen. Ich musste sie töten und mich ein für alle Mal von ihr befreien. Nur dann würde ich wieder Frieden finden können.

      Es gab nur zwei Möglichkeiten, wo sie untergebracht sein konnte. Entschlossen verließ ich mein Haus und schlich im Schutz der Dunkelheit durch die Gassen bis ich an das erste Haus kam welches infrage kam. Ich ging um das Haus herum und sah durch jedes Fenster, bis ich eine Frau in einem Sessel sitzen sah. Sie war es nicht. Es war die andere Frau, die heute gekommen war. Also musste sich mein Todesengel in dem anderen Haus befinden. Es lag nur um die Ecke herum. Ich wandte mich ab und ging leise die Häuser entlang bis zur Ecke. Dort blieb ich stehen und sah auf das Haus, wo sich die Frau befinden musste. Ich unterdrückte ein leises Knurren, das mich verraten hätte. Mit vor Wut wild klopfendem Herzen ging ich auf das Haus zu und schlich zur Hinterseite, wo man mich nicht beobachten konnte. Es brannte Licht in einem der hinteren Fenster und ich stellte mich so, dass ich in den Raum hineinsehen konnte ohne selbst gesehen zu werden. Da war sie! Sie saß auf ihrem Bett und weinte. Der Anblick irritierte mich. Warum weinte sie? Vielleicht tat ihr leid, was sie getan hatte?

      Ja klar!, spottete meine innere Stimme. Jetzt fängst du an zu denken wie Happy. Nur weil sie eine schwache Frau ist, macht sie das nicht gut oder unschuldig! Wahrscheinlich weint sie, weil sie Angst um ihr erbärmliches Leben hat.

      Und zu recht, denn ihr Henker war schon da. Ich musste nur einen Weg in das Haus finden, ohne sie zu alarmieren. Ich wollte nicht, dass sie den Notschalter drückte, der sich neben ihrem Bett befand, und der die Wachen alarmieren würde.

      

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