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      Leider musste ich bei Doc Pop noch ein weiteres Seminar ´Wirtschaftspädagogik für Eingestiegene oder so ähnlich´ belegen. Das war genau so einschläfernd wie das erste, und ich weiß bis heute nicht, worin sie sich unterschieden haben. Beiden war jedoch gemein, dass sie von einer Vorbereitung auf den Lehrerberuf Lichtjahre entfernt waren.

      Nach diesen anfänglichen Hürden lernte ich in den folgenden Semestern meinen Professor für Wirtschaftspädagogik kennen, ein wahres Urgestein der Universität, möglicherweise bei historischen Ausgrabungen entdeckt. Professor Schnarchnase war eine Schlaftablette sondergleichen, der wahrscheinlich Generationen von Studenten mit seinen langweiligen Vorlesungen penetriert hat.

      Schnarchnase hatte in seinen Vorlesungen einfach keinen roten Faden. Vielleicht eher eine weiße Linie, die er sich dann und wann in seinem Büro durch die Nase pfiff. Aber ich möchte ihm um Gottes Willen nichts unterstellen.

      Möglicherweise war er als Professor für Wirtschaftspädagogik einfach nur ein hundsmiserabler Pädagoge.

      Oder ein vorausschauender Mensch.

      Vermutlich wusste Schnarchnase intuitiv, dass einen Studenten ein etwa dreißigjähriges Martyrium als Lehrer erwartet. Deshalb fand er, könne man diese armen Seelen nicht früh genug quälen, was ihm mit seinen Vorlesungen hervorragend gelang.

      Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich in einem Semester morgens Vorlesungen in BWL hatte und bis zum Abend bleiben musste, da Schnarchis Vorlesung erst um 18:30 Uhr begann. Das war eine regelrechte Tortur. Ich hatte es mühsam mit einer Überdosis Koffein geschafft, mich den ganzen Tag über wach zu halten und dann dieser universitäre Höhepunkt. Prof. Schnarchnase las nämlich 90 Minuten lang aus seinem Skript ab. Selten habe ich so einen langweiligen Pädagogen gesehen. Lediglich mein späterer Fachleiter Oskar Oede im Referendariat konnte da mithalten.

      Schnarchnase las also aus seinem Skript vor, und ich musste aufpassen, nicht einzunicken und aus der Sitzreihe zu fallen.

      Es ging irgendwie um so einen Typen namens Wilhelm von Humboldt, was keinen Menschen interessierte. Schließlich war der Kerl schon lange tot.

      Was die Sache noch erschwerte: Den meisten Studenten war eher Wilhelms Bruder Alexander bekannt. Nach ihm war nämlich dieses grüne Schiff benannt, das regelmäßig in diesen Bier-Werbespots im Fernsehen auftaucht. Dies wiederum interessierte uns Studenten ungemein.

      Wenn man in den Vorlesungen von Professor Schnarchnase saß und gegen den plötzlichen Tod durch Langeweile ankämpfte, bekam der Slogan ´Sail away´ eine ganz andere Bedeutung.

      Eines schönen Tages beendete Schnarchnase exakt 20 Minuten nach Vorlesungsbeginn schon wieder seine Abendveranstaltung mit der Begründung, er habe nicht genügend Seiten seines Manuskripts dabei.

      Was für ein großartiger Pädagoge, der noch nicht einmal in der Lage ist, eine Vorlesung, die auf einem 130 Jahre alten Konzept basiert und die er gefühlt schon zum hundertsten Mal abhielt, ohne schriftliche Unterlagen fortzuführen.

      Dafür zolle ich ihm noch heute meinen tiefen Respekt, schließlich war noch genügend Zeit, den Abend im Biergarten bei einem zünftigen Bierchen ausklingen zu lassen.

      Kurz vor dem Examen schleifte mich ein Kumpel zu einer Jobbörse an der Uni. Hier versammelten sich namhafte Unternehmen aus der Region, die sehr gute Studenten noch vor ihrem Universitätsabschluss als Arbeitnehmer rekrutieren wollten. Was man hat, das hat man! Am Ende der Veranstaltung hatte die Crème de la crème der Studenten lukrative Jobs in der Tasche.

      Mein Kumpel und ich blieben übrig. Aber auch bei uns knallten nach achtzehn Semestern die Sektkorken und wir waren Diplom-Handelslehrer. Über den Beruf des Lehrers an Berufskollegs hatten wir absolut gar nichts gelernt.

      Nütt.

      Notting.

      Niente!

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