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      Dieter Pflanz

      Flirrendes Licht

      Roman

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       25

       26

       27

       28

       29

       Impressum neobooks

      1

      Es war heiß, sein Rücken schwitzte. Er spürte das Hemd unter dem Rucksack nass werden. Und das schon am Anfang! Vielleicht doch keine gute Idee, den letzten Weg zu Fuß laufen zu wollen - .

      Völlig unbekannt. Dunkel unter den hohen Buchen, obwohl draußen die Sonne schien. Hinter den Erlen, Buchen unten am Wasser, am anderen Ufer, dessen Hang steil abfiel, Wiesen, Büsche, Gärten, Häuser nur oben auf der Kante. Kaum zu sehen, einige Dächer, Wände mit Fenstern, darunter zwei, drei Schuppen, ein Gartenhaus, das rund und vornehm aussah. Wahrscheinlich weil es weiß gestrichen war. Vornehm rund und nicht klein, noch von vor dem Krieg. Vielleicht sogar von vor dem Ersten, obwohl das Holz diese lange Zeit schwer überlebt haben konnte. Und dann noch im Hang oberhalb des Wassers. Bestimmt feuchte Luft, fast ständig. Oder es war ein Neubau, ziemlich neuer, nach Plänen der guten alten Zeit. Sozusagen Nostalgiebau ... nach uralten Plänen. Aus der Erinnerung, für die Erinnerung: fürs gute Gefühl - .

      Er konnte alles deutlich sehen, obwohl über fünfhundert Meter, tausend weg. Der See hier am unteren Ende nicht breit. Tief eingeschnitten und nicht breit, drüben die Wiesenhänge, auf dieser Seite Wald. Auch drüben etwas Wald, links hinten, weiter weg, hinter den Wiesen, wo‘s keine Häuser mehr gab. Aber anderer Wald: Kiefern anscheinend. Die abfallenden Grashänge früher für die Häuser zum Überleben. Gärten, Schafe, Ziegen, vielleicht ab und zu eine Kuh. Und unten ein alter Kahn zum Fischen.

      Die meisten Hänge, die er zwischen den Bäumen hindurch einsehen konnte, sahen so aus, wie wahrscheinlich früher. Nur der weiß leuchtende Pavillon fiel aus dem Rahmen: wollte etwas Besseres sein - . Eindeutig! Auch das Boot unten, die Boote. Ein solides Anlegerfloß, Holzfläche über großen Tonnen, und darauf eine weiß gestrichene Bank. Ebenfalls grell weiß.

      Eindeutig: die wollten was Besseres sein!

      Frage nur, ob schon zu sozialistischen Zeiten - . Oder noch.

      Er hievte den Rucksack ab, setzte ihn auf den sandigen Weg, wollte nach dem Fernglas suchen, um die Einzelheiten drüben genauer erkennen zu können. Schon hatte er die Schnürung gelockert, als er laut „Nein!“ sagte.

      Er verschloss den Rucksack wieder, hob ihn zurück auf die Schultern, ließ aber den Bauchgurt offen, damit Luft unter die Rückenauflage kam. Der Weg sandig mit tiefen Einfurchungen von Regenbächen, Treckern, vielleicht auch anderen Autos. Doch schwer vorstellbar, dass hier häufig normale Autos fuhren, müssten ständig von einer Wegeseite auf die andere wechseln, um mit den Bodenblechen nicht aufzustoßen. Selbst das Gehen schwierig, ständig drückten sich die Fußspitzen tief ein, rutschten zur Seite weg. Doch zum Glück Schatten. Immer noch Buchen, jedoch jünger, dünner als unten, und vermischt mit Kiefern.

      Während er ging, überlegte er, wie in dieser sandigen Erde Buchen wachsen konnten. Vielleicht reichten die Wurzeln tief runter ins Grundwasser vom See, mehr als fünfzehn, zwanzig Meter waren es nicht. Oder es gab unter dem Sand Lehm, Ton, Geschiebeflächen, noch von der Eiszeit her, und der Sand war erst später aufgeweht worden. Außerdem war dies eindeutiger Nordhang, kaum der prallen Sonne ausgesetzt, selbst ohne die Bäume nicht.

      Der Weg zog sich in leichtem Bogen den Berg hoch, war weit zu überblicken, bestimmt einen Kilometer weit. Oder fast. Doch oben, wo er in der Biegung verschwand, wurde es heller, sonniger. Wohl andere Baumarten, Schonungen, niedrigeres Gehölz, - mit Sicherheit heißer, aber vielleicht auch ebener, leichter zu gehen.

      Er beschleunigte den Schritt, um die einsehbare Wegstrecke schnell hinter sich zu bringen. Markierungen, die nach Wanderzeichen aussahen, gab es nicht mehr, nur ab und zu kryptische Zeichen an Baumstämmen, die nach Forstzeichen aussahen. Irgendwelche Hinweise für Holzabholung, Kartierungen, vielleicht Besitzanzeigen wenn es Privatleuten gehörte. Obwohl hier bestimmt wenig privat, nach vierzig, fünfzig Jahren Staatswirtschaft - . Oder: grade wieder! Restitution - die Klöster, Kirchen, Güter hatten sich sofort alles wieder unter den Nagel gerissen.

      Der

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