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ist sie nicht hier.“

      Das Einhorn sprach mit Prägnanz, Reos Furcht verliess ihn grösstenteils, dennoch war er neugierig genug um zu fragen: „Woher weisst du das?“

      „Die Elfen haben es mir gerade eben gesagt. Sie Antworten auf meine Telepathie ebenfalls mit Gedanken-Übermittlungs-Zauber.“

      Fröhlichkeit verdrängte die Angst vollständig. Reo würde Elfen sehen. Er fühlte sich auf eine besondere Art verbunden zu dem schlanken, hochgewachsenen Volk.

      Der Wald lichtete sich immer mehr, und deutete durch den sumpfigen Untergrund den Übergang in eine neue Gegend an. Sie selber hatten noch einen relativ festen Boden im Vergleich zu der Suppe an Sumpfgräsern nicht weit von ihnen.

      Das Einhorn hatte bereits aufgehört zu galoppieren, nicht weil es keine Kraft mehr gehabt hätte, doch jeder falsche Tritt konnte eine ernsthafte Verletzung verursachen.

      Eisstücke schwammen in den Tümpeln um sie herum. Komisch, dass nur so kurz nach der sandigen Wüste eine eisige Kälte sie begrüsste.

      Das Einhorn blieb stehen. Weder vor ihnen, noch links und auch nicht rechts gab es ein Weiterkommen ohne in die Brühe zu treten und im Knietiefen Morast sich fortzubewegen. Schwimmen wäre für das Einhorn kein Problem gewesen, doch in einem sumpfigen Schlammwasser, in dem es nicht einmal richtig eintauchen konnte, sich Schritt für Schritt vorwärts zu kämpfen war keine gute Idee.

      Reo erkannte als einzige Option, umzukehren und den gleichen mühsamen Weg zurück zu Stampfen, den sie gekommen waren. – „Was tun wir jetzt?“

      „Warten. – Die Elfen kommen gleich. Eiselfen und Erzelfen.“

      Reo blickte im Dunkel schimmernden Licht, das von den etwas grösseren Eisplatten tiefer im Morast reflektiert wurde. Wäre es noch bewölkt gewesen, so hätte das Eis mit den Wolken ein gutes Zusammenspiel gehabt, das Licht mehrfach zu reflektieren, so dass er noch besser hätte sehen können.

      Der Krieger schaute angestrengt in die weite Ferne, doch es war einfach nichts Besonderes zu sehen. – Felsen, ragten an einigen Stellen durch das Moor, in der Ferne konnte er noch Hügel ausmachen. Bestimmt waren die Elfen irgendwo dort versteckt.

      „Sie sind hier!“, sagte das Einhorn

      Nach einem kurzen Augenblick Stille sah Reo, wie vier quadratisch gelegene Eiswände senkrecht nach oben wuchsen. – Die Wände schotteten ein Stück Moor ab vom Rest des Sumpfes. Die vorderste Wand wuchs höher als alle anderen, und knickte nach vorne, brach ab vom restlichen Eis. – Es spritze fest, als das Eis auftraf. Das Eis begann zu wachsen, rapide auf Reo und das Einhorn zu. Eine Brücke, gut zwei Meter breit, verband nun die Eismauern mit den Beiden. –

      Das Einhorn fragte: „Worauf warten wir?“

      Es trabte auf dem Eis geschickt, die Hufeisen, die Reo erst jetzt bemerkte, retteten es vor einem tragischen Unfall.

      Reo, der unterdessen vom Einhorn abgestiegen war während der Wartezeit bevor die Eiswände erschienen, staunte noch immer, antwortete daher nur knapp: „Ich komme!“

      Reo betrachtete die Eiswände, auf die er zulief. Sie waren überall gleichmässig dick, etwa 30 Zentimeter, und endeten in jeder Ecke in einer kleinen Plattform, wo ohne Probleme eine Person stehen konnte. Das Moor in der Mitte war abgesunken, ein Felsiger Schacht wurde immer enger, und endete in einem offen stehenden steinernen Tunneltor, das keine sichtbare Türe hatte. Letzte Reste des Moores war noch immer durch dieses am abliessen.

      Reo blickte ungläubig zum Einhorn: „Wir träumen nicht oder?“

      „Du hast wohl noch nicht viel Magie gesehen in deinem Leben?“, entgegnete das Einhorn.

      „Na ja, ich habe erste wenige Elfen gesehen in meinem Leben. Gekämpft habe ich Seite an Seite nur ein einziges Mal, kurz bevor ich dich getroffen hatte. Wir Menschen haben schon auch Magier, doch diese sind meist nicht so mächtig im Zaubern.“

      Das Einhorn schaute Reo interessiert an, deshalb fuhr er fort: „Besonders verstehen die menschlichen Magier sich nicht gut in grossen Zaubern, wie das Erschaffen von Städten, Geheimtoren, oder sonst grössere Magie. Im Kampf sind sie zwar schon auch stark, doch Elfen seien viel stärker, sagt man.“

      Reo schreckte auf. – Hatte sich da nicht etwas bewegt hinter Mandusio? – Reo war abgestiegen vom Einhorn, dessen Widerristhöhe satte 2 Meter betrug, der Rücken des Einhornes war an der tiefsten Stelle immer noch gute 1 Meter 85 Hoch. Während er mit ihm redete war sein Blickfeld auf der Seite des Einhorns vollständig blockiert, doch im Augenwinkel war er sich sicher, dass jemand oder etwas sie beobachtete. Er konnte nicht sagen, wer oder was es war.

      Reo schaute kurz umher, doch er konnte weder Tier noch Mensch sehen, auch nicht ein Elf oder sonst ein Geschöpf. Das Einhorn unterbrach Reos Suche: „Ja, nach allem, was die Elfen mir erzählt haben, weiss ich, dass Menschen versuchen die Magie zu beherrschen, währenddessen ist elfische Magie vollständig anders aufgebaut: Sie sind ein Teil der Magie.“

      „Warum benutzen dann Elfen auf Ayulu auch Zauberstäbe? Ich habe gehört, Die menschlichen Magier brauchen die Diamanten der Stäbe, um ihre Zauber zu sprechen, ohne ihnen gelingt es ihnen beinahe nicht.“

      Mandusio erklärte: „Die Elfen können auch ohne Stäbe zu allen Zeiten und an allen Orten zaubern. Doch die Kristalle verstärken ihre Zauber, zudem ist es einfacher, die Zauber zu zielen, so dass sie auch treffen, besonders in Kampfzaubern ist dies äusserst wichtig.“

      Schon wieder hatte Reo das Gefühl, dass sich hinter dem Einhorn etwas bewegte. Er erschreckte noch stärker als beim ersten Mal. –

      „Genug gesprochen!“, sagte eine männliche Stimme. Sie klang wunderschön, hatte etwas Melodiöses an sich.

      Nun sah er genau an dem Ort, wo er die Bewegungen erkannte, wie eine Person wie aus dem Nichts erschien. Ein langer Mantel umgab ihn, in einer Kapuze endend, die er im Gehen geschickt zurück warf. Schwarzes Haar, mandelförmige Augen, hohe Gestalt- ein echter Elf. –

      Alle anderen Elfen, die Reo je gesehen hatte, hatten als Haarfarbe entweder Blond, Rot, Blau, Türkis, Silber oder Gold - oder aber eine Mischung von all diesen Farbtönen. Es war daher bestimmt kein Wasserelf.

      „Wir müssen weiter“, sagte der Elf in einem befehlshaberischen Ton. Drei weitere Elfen gaben sich zu zeigen, indem sie von den jeweiligen Plattformen in den Eckpunkten des Quadrates stiegen, auf die Treppenförmigen Eisblöcke, die zum Felsengrund hernieder führten.

      Das Einhorn stieg geschickt die Treppe hinunter, gute fünf Meter weiter unten traf es sicher auf den Felsen. Die Treppe führte von der Richtung, aus der Reo und das Einhorn gekommen waren, direkt bis vor den Tunneleingang.

      Reo war sich sicher, dass das Einhorn Treppen schon öfters Treppen hoch und runter gestiegen war. – Kein Pferd auf Ayulu hätte das hingekriegt, eine Eistreppe als Weg zu benutzen.

      Er blickte noch kurz zurück, bevor er Mandusio folgte. – Während die Beiden gesprochen hatten, war das Eis hinter ihnen fast vollständig geschmolzen, und es sah aus, als wäre niemals Aussergewöhnliches geschehen, besonders nicht erst gerade vor ein paar Minuten. Das Eis musste von den Elfen geschmolzen worden sein, als die Beiden noch geredet hatten. – Bei dieser kühlen Temperatur, die hier herrschte, war ein so rassiges Schmelzen sonst unmöglich.

      Der Krieger wunderte sich, dass es hier so kalt war, währenddessen es im Spinnenwald und in der Wüste noch eine eher sommerliche Temperatur sie erwärmt hatte. Es war halt eben das Feenland.

      Die vier Elfen stellten sich als Armath, Onioniel, Farion und Valandriel vor. Armath und Onioniel waren Eiselfen, Farion und Valandriel Erzelfen. Das hätte Reo nicht erraten können, für ihn waren die beiden Elfenarten sehr ähnlich. Zudem waren sie alle in demselben dunklen Mantel, und hatten dieselbe Rüstung an: Metallern, von einem eisigen blauen Glanz überdeckt. Der Lendenschurzrüstung war aus einem gehärteten Leder, nahm Reo an. Pelzige Kleider unter der Rüstung verrieten, dass sie sich eher in kälteren Gegenden aufhielten, zumindest während ihrem heutigen

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