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      Christian Voss

      Geschichten aus Friedstatt Band 2: Flammendurst

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Dies und Das

       Meister über Leben und Tod

       Ein neues Abenteuer

       Ein goldener Fisch

       Offenbarung

       Eine gut gemeinte Warnung

       Das ewige Fest

       Pleite - ärmer als der Rest

       Wolf ohne Leidenschaft

       Bewerbungsgespräche

       Rache ist Blutwurst

       Trischaa x 2

       Stadtbesichtigung mit Hindernissen

       Gnadenvolle Talwar

       Wer Macht will muss leiden

       Melasha

       Melanores Rache

       Der Rat der Götter

       Entführung

       Ein weiterer Aufstand

       Gold und Schatten

       Rückkehr auf Umwegen

       Aufbruchsstimmung

       Mordgedanken

       Eine Reise viele Aufbrüche

       Impressum neobooks

      Prolog

      Der weiße Ritter

      Weiß war sein schütteres Haar genau wie sein Gewand, ein Zeugnis stolzer Armut.

      Eine Fahne trug er. Weißer Grund mit rotem Kreuz.

      Ein Hoheitszeichen aus längst vergangenen Tagen.

      Diese Farben lebten fort, doch nur in seiner Fantasie.

      Er hielt sie fest in seiner Hand. Stellte sich gegen den Wind – sie stützte ihn und ankerte in seiner glorreichen Vergangenheit. Sie war sein Zentrum, um das sich sein Leben fortan drehte.

      Er wanderte schon so lang, immer einer Ahnung folgend die ihm einen Weg bahnte. Hogarian war sich sicher: die Wüste musste irgendwann vergehen.

      Die Hoffnung trieb ihn an, endlich das rettende Ufer zu erreichen. Er ergab sich nicht sondern trotzte dem Leben mutig seine Zeit ab.

      Er wollte seine verdrängten Sehnsüchte hinter dem flirrenden Horizont Leben einhauchen – erst dann wäre sein Schicksal erfüllt.

      Hogarian liebte das Leben, war hilfsbereit und großzügig, doch eines hasste er: die Wüste die zwischen ihm und seinen Plänen stand und ihm so unbarmherzig auf die Probe stellte.

      Ein schweres Los, denn mit jedem unüberlegten Schritt wurde er schwächer und schwächer.

      Die Talwar zeigte sich gnadenlos und vernichtete ihn mit jedem weiteren Atemzug und trieb ihm, zu guter Letzt, sein Leben aus.

      Auszüge aus dem Leben des

      Hogarian Struss

      Dies und Das

      Wie war das alles nur möglich? Die einfältigen Bürger Friedstatts hatten schnell eine Lösung parat: Sie gaben ohne Umschweife den Drachen die Schuld an den unzähligen, mordenden Bränden und übersahen ganz dabei, dass überhaupt erst durch die Invasion der Untoten, dieses Inferno in der Stadt entstehen konnten.

      Die Magier waren da etwas objektiver – für sie galten die Drachen, die durch ihr kühnes Handeln das Schlimmste verhinderten, schlichtweg als Helden. Die Magie der alten Hexenmeister musste bei ihrer Suche nach Schuldigen herhalten. Die Hexerkriege waren schuld und die allgemeine Verseuchung durch magische Partikel, die so genannten "Perpendikel", denn mit ihrer Verbreitung lief die Zeit der Menschen merklich aus, mit jedem weiteren Atemzug. Diese Viren trieben mit dem Wind. Der Regen trug sie mit sich und verteilte sie fleißig im ganzen Reich. Regen wurde fortan zu einer Geisel. Üppige Sandstürme, wie sie oft in der Talwar Wüste vorkamen, wurden zu einer tödlichen Bedrohung.

      Die Oase von Groangrund steuerte kaum noch eine lebende Seele an. Längst galt sie als verseucht und die Karawanserei, mit ihren niedrigen Gebäuden mit den berühmten eintausend Bogengängen, wurde inzwischen von der Mehrzahl der Beduinen und Sklavenjägern gemieden. Ein verwaister, toter Ort blieb in dem Meer aus Sand zurück. Ihre Bewohner galten gemeinhin als verseucht. Ihre Augen leuchteten blau und sie schienen über eine lange Zeit ohne Wasser auszukommen – über Monate, ein Umstand, der unweigerlich Angst erzeugte.

      Die Orks, unter ihrem wilden Häuptling Truchwassa, blieben verhalten – das verdankte Friedstatt aber nur dem Umstand, dass die Wehranlagen voll intakt waren und auch blieben.

      Die Stadtwache hielt beherzt stand und ließ ein Entfliehen der Seuche nach außen nicht zu. Truchwassa war zwar alarmiert und schickte auch in regelmäßigen Abständen Stoßtrupps an die Mauer, aber wirklich etwas ausrichten konnten sie nicht. Es gab keine Achillesferse zwischen den massiven Wehrmauern und ihren tiefen Gräben – nur Tod und Verzweiflung wartete dort unten auf jeden unbedachten Angreifer.

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