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also Kanzel wahrscheinlich schon 1617 (S. 120).

      1618 Altar gesäubert von HansJuncker (S. 119).

      1618 Tabernakel für den Altar von Jörg Kayser (S. 110).

      1618 Inschrifttafel über den Schloßbau am vorderen Eingang (Anhang Nr. 3l).

      1619 Münzen geprägt zur Vollendung des Schloßbaues (Anhang Nr. 29).

      1621 Stich mit Ansicht des Schlosses. Joh. Jac. v. Wallhausen (S. 26).

      1624 (26) Stich mit Ansicht des Schlosses. Daniel Meisner (S. 27).

      1625 3. Jan. Brief des Bürgermeisters und Rates von Nürnberg an den Erzbischof Schweickhardt (S. 49).

      1631 Gustav Adolf im Schloß.

      1646 Stadtplan Aaschaffenburgs von Merian (8. 27). Prospekt Aschaffenburgs von Merian.

      Prospekt, Gesamtansicht des Schlosses. Merian (S. 28).

      1674 Bericht über das Schloß in: „Itinerarium Germaniae“ (S. 50).

      1675 Reisetagbbuchblätter des Baron de Monconys. Abhandl. über d. Schloß (S.51).

      1690 Notizen über das Schloß in „Ausführliche u. grundrichtige Beschreib. d. 4 ... (S. 52).

      1692 Dachboden und oberen Turmstockwerke des Schlosses eingerichtet (S. 29). Bald darauf Dachstuhl über Kaisersaal ausgebessert und verstärkt (S. 29).

      1732 Bericht über das Schloß in dem Zedlerschen Universallexikon (S. 52).

      1750 ca. Stich des Rochushospitals (Mainz). Prospekt Totalansicht des Schlosses (S. 30). 2 große Oelgemälde mit Ansichten des Schlosses von Ferdinand Kobell (1740 - 1799) (S. 29). Große Grundrißpläne des Schlosses mit der alten Raiumverteilaug. Würzb. Kreisarchiv (S. 31). Umbauskizzen zur Herstellung der durchlaufenden Korridore. Würzb. Kreisarchiv (S. 31).

      1783 Notbau abgerissen (S. 32). Ende d. 18. Jahrh. Stich mit Ansicht des Schlosses (S. 31).

      1799 Stich mit Ansicht des Schlosses. A. W. Huffner (S. 32).

      1780 - ca. 1815. Dauer der großen inneren Umbauten.

      19. Jahrh. Zahlreiche Abbildungen Schlosses in Kalendern, Almanachen, Reisehandbüchern (S. 32).

      1802 Schalldeckel über der Kanzel von Bildhauer Eckert (S. 112).

      1805 Der plastische Aufbau, der bis ca. 1780 über dem großen Wappen der Wappenmauer stand, wird als künsliche Ruine ins Schöntal gebracht (S 32, S. 59).

      1806 Stich mit Ansicht den Schlosses. Aubert père. Nach einem Oelgemälde gestochen, das den Einzug Napoleons in Aschaffenburg darstellt und sich in der Galerie in Versailles befindet (S. 32).

      1836 Aus den Schloßkellern werden Urkunden und Akten des Kurmainzer Archivs, die dort in Kisten und Fässern untergebracht waren, entfernt (S. 99).

      1867 Aufsatz Dr. M. B. Kittels über das Schloß (S. 33).

      Vorwort

      Die vorliegende Studie macht den Versuch, die Baugeschichte des Aschaffenburger Schlosses darzustellen, die bisher nur mit kurzen Notizen in Handbüchern der Kunstgeschichte oder sehr unvollständigen Abhandlungen der alten und neueren Reiseliteratur abgetan wurde.

      Schon gleich zu Beginn der Arbeit stellte es sich heraus, daß in die Betrachtung des jetzigen Schlosses die des alten notwendigerweise mit hineinbezogen werden mußte; hierbei war zuerst der Irrtum zu klären, der dem alten Schloß eine andere Stelle als dem neuen anwies, ferner die Entstehung der Bauteile zu beleuchten, die sich nach dem großen Brande des Jahres 1552 in die neue Anlage hinübergerettet haben.

      Bei dieser Untersuchung und der der Baugeschichte des jetzigen Schlosses kam es mir in erster Linie darauf an, aus urkundlichen Quellen und Mitteilungen die bis dahin überhaupt unberücksichtigt geblieben waren, die Entstehung der erzbischöflichen Residenz in gedrängter Uebersicht zu geben. Es fanden sich bei diesem Versuch eine beträchtliche Reihe von Angaben, die in kunsthistorischer und rein technischer Beziehung sowohl, als auch in kulturhistorischer über manche bisher offen geliebene Fragen Auskunft gaben.

      Hierbei gelang es auch, den Bildhauer der Skulpturen der Schloßkapelle zu entdecken, der es vollauf verdient, in die so namenarme Reihe deutsche Künstler der Renaissance gereiht zu werden. Weitere Studien sollen den Nachweis erbringen, wie sich in den Maingegenden eine ausgedehnte Bildhauerschule entwickelte, die Würzburg zum Zentrum hat.

      Ferneren Untersuchungen muß es auch vorbehalten bleiben, die Architektur des Schlosses in eine bestimmte Bauschule einzugliedern, da mir bisher die Zeit fehlte, die mit unserem Bau in Verbindung stehenden Werke persönlich zu prüfen. Mit Abbildungen allein, glaube ich, ist diese Arbeit nicht zu bewältigen, da das vorhandene Material sehr unzureichend ist und meist nur Gesamtansichten, selten gute Details gibt.

      An dieser Stelle sei es mir noch erlaubt, Herrn Prälaten Dr. Friedrich Schneider in Mainz meinen pflichtschuldigsten Dank zu sagen für die mannigfaltigen Förderungen und Anregungen, die ich durch ihn erfahren habe.

      Ebenso fühle ich mich zu Dank verpflichtet: den Vorständen der Kgl. Bibliothek zu Aschaffenburg und Würzburg Herrn Professor Hart und Herrn Archivrat Göbl, ferner dem derzeitigen Restaurator des Mainzer Schlosses Herrn Architekten Opfermann und vor allem dem Konservator der Städt. Sammlung zu Aschaffenburg Herrn Friedrich, der in selbstlosester Weise mir jederzeit fördernd zur Seite stand.

      Ein Mann, der aus Aschaffenburg gebürtig, mir noch in den Tagen hohen Alters mit seiner großen Erfahrung viel genützt hat, weilt nicht mehr unter den Lebenden: Herr von Hefner-Alteneck, der unermüdliche Forscher deutscher Kunst.

      Ihm will ich treues Gedenken bewahren.

      Berlin, Oktober 1905

      Otto Schulze - Kolbitz.

      ERSTER TEIL.

      DAS ALTE SCHLOSS ZU ASCHAFFENBURG

      (BIS 1558).

      Schloß- und Stadtbefestigungen.

      Unermüdlich ziehen die stillen Wasser des Mains zu Tal, seit Jahrtausenden folgt rastlos Welle auf Welle, in ewig junger Naturkraft alle Wechsel der Zeit überdauernd. Die Berge mit ihren friedlichen Tälern, durch die sich einst der junge Strom mit schäumendem Uebermut siegreich Bahn brach, stehen noch ragend, wie an jenem ersten Tage; die Wälder und Fluren, die seine Ufer umsäumen, sind noch wie damals, nur was des Menschen Hand in schaffender Arbeit errichtete, ist, wie er selbst, dem Verfall und der Vergänglichkeit unterworfen.

      Oede und einsam war es hier in jener Urzeit, dicht verwachsen und unwirtlich, lange mußte der Mensch in verwegenem Kampfe und harter Mühe ringen, bis er sich Bahn gebrochen in diesen verlassenen undurchdringlichen Waldgegenden. Die fließenden Wasser hörten den Schlag der Axt, sie sahen armselige Holzhütten in dem Dickicht, das sich langsam lichtete, auf den Fluten glitt der Einbaum hinab.

      Andere Zeiten kamen. Durch die Berge klang schaurig das Echo römischer Tubahörner, gewappnete Krieger erblickten die erschrocken aufblitzenden Wellen, trotzige Männer bauten die ersten Brücken über sie (1), Kastelle und Mauern stiegen aus der Erde. Ein ander Geschlecht zerbrach diese Grenzfesten, in den gährenden Zeiten der wandernden Völker zog manch fremder Stamm das Maintal hinab, und als es endlich wieder ruhig geworden, als die Merovinger-Könige jene Gegenden in ihren Besitz genommen, pilgerten ernste Männer den Strom hinauf und kündeten den rauhen Einwohnern mit leuchtendem Auge und glaubensvollem Gemüte von dem Erlöser der Welt. (2)

      In einem stillen Winkel, da wo der Main wieder nach Nordwesten fließt, nachdem er die große sudliche Schleife über die alten Städtchen Wertheim und Miltenberg fast beendet hat, liegt Aschaffenburg auf den letzten Ausläufern des Spessarts, die hier bis an den Fluß vorrücken: jenseits der Ufer, weit hinter der fruchtbaren Niederung schließen in blauender Ferne die sanften Höhenzüge des Odenwaldes den Horizont.

      Lange war man der Ansicht, diese Stadt sei ursprünglich ein römisches castrum mit einer Niederlassung gewesen auf dessen Grundmauern

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