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Der Kopf ist das Rätsel um glücklich zu sein. Monika Rothacher-Handschin
Читать онлайн.Название Der Kopf ist das Rätsel um glücklich zu sein
Год выпуска 0
isbn 9783753199252
Автор произведения Monika Rothacher-Handschin
Жанр Сделай Сам
Издательство Bookwire
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19. November 2017
Die Nacht habe ich einigermassen sehr gut überstanden. Aber trotzdem war es mir irgendwie wieder ums weinen, was ich auch machte. Ich liess es einfach zu. Nach dem Frühstück ging ich wieder auf mein Zimmer. Ich machte mir die Bettflasche heiss, mit wenig Wasser. Ich wollte damit meinen Nacken etwas wärmen. Nach ein paar Minuten habe ich sie weggenommen und mich eingekuschelt in der Decke. Ging nicht lange, spürte ich etwas Nasses an meinem Hinterkopf. Ich drehte mich zum Kissen und sah, dass alles nass war. Nein, das darf jetzt nicht wahr sein. Ich nahm die Bettflasche zu mir und schaute mir den Verschluss an. Na toll Monika, das hast du ja wieder super toll gemacht. Nicht recht zugedreht und schon hatte ich ein kleines Schwimmbecken auf meinem Kissen. Ich habe den Bezug abgenommen und liess alles trocknen, war also nichts mehr mit einem Schläfchen. Also setzte ich mich an den PC und fing an meine Geschichten zu schreiben, die ich vorher schon von Hand aufgeschrieben habe. Am Nachmittag nach dem Essen machte ich einen kleinen Spaziergang. Ich musste ja um 14.00 wieder hier sein, weil ich Besuch bekam. Es kommen die Schwiegereltern meiner älteren Tochter Sabrina. Wir verbrachten 2 Stunden zusammen im Restaurant und plauderten. Es war ein schöner Nachmittag mit Josy und Renato. Wir verstehen uns auch sehr gut. Und wie immer vergeht die Zeit viel zu schnell. Als sie weg waren, ging ich wieder ins Zimmer und schrieb weiter. Am Sonntag ist es halt hier immer sehr ruhig, weil die meisten ja nicht da waren. Für mich war es doch noch ein schöner Tag geworden, trotz Tränen. Jetzt trinke ich noch eine heisse Schokolade und ab ins Bett. Ich hoffe einfach, dass die Nacht besser wird.
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20. November 2017
Seit langem war dies das erste Mal, dass ich über 5 Stunden durchgeschlafen habe. Normalerweise sollte man ja fit aufstehen, aber nicht bei mir. Ich war dermassen müde, dass ich kaum unter die Dusche gekommen bin. Mit Müh und Not schaffte ich es, mich anzuziehen. Auf zum Blutdruckmessen. Wie immer war er wieder zu hoch. Das hat mich schon wieder gestresst. Sie sagten, ich soll nach dem Wochenstart, den wir ja jeden Montag haben, nochmals zum Messen vorbeikommen. Jetzt war er ein bisschen runtergegangen. Man sagte mir noch, dass die Genusstherapie ausfallen wird wegen Krankheit. Also hatte ich am Morgen nur das Gespräch mit der Ernährungsberaterin. Es war noch sehr interessant, was sie mir da alles erzählt hat. Ich werde auf jeden Fall versuchen etwas umzusetzen. Sie hat mir auch nichts verboten ausser der heissen Schokolade, die ich immer abends getrunken habe. Ich solle lieber einen Tee trinken. Also machen wir das halt so. Und was natürlich wichtig ist, das Trinken und Sport. Da werde ich auch noch was finden. Bin ja schon stolz auf mich, dass ich jeden Tag laufen gehe.
So ging es nachher auch gleich los. Ich packte die Stöcke und ging los. Nach über einer halben Stunde hatte ich plötzlich wieder so ein komisches Gefühl in mir. Ich nahm mein Natel und rief meine Schwägerin Christina an. Eigentlich wollte ich gar nicht anfangen zu telefonieren, ausser mit meinem Mann. Aber ich wollte es jetzt einfach. Ich hörte ihre Stimme und es ging nicht lange, fing ich wieder an zu weinen. Ich erzählte ein wenig, was in mir vorging. Sie hat mir gut zugeredet und ich wurde wieder ruhiger. Zwischendurch brauche ich das halt, wieso weiss ich auch nicht, aber es tut gut. Ausser dass ich immer noch sehr müde war, fühlte ich mich doch etwas besser. Ich holte noch ein Päckchen ab, das mir jemand geschickt hatte. Jööö, war das süss. So ein kleines Paket hatte ich noch nie von der Post erhalten. Es war ein Adventstee drin, für jeden Tag ein Beutel. Den hat mir Hans und Daniel geschickt. Freue mich jetzt schon darauf, wenn ich den ersten Tee trinken kann.
Am Nachmittag hatte ich noch ein Eintrittsgespräch, wo sie mich Sachen fragten, was denn mein Ziel wäre, wenn ich da wieder austrete und sonstige Sachen halt. Für mich ist alles noch so weit entfernt. Bis jetzt merke ich noch nichts, was mir geholfen hätte. Ausser dass ich mehr nach draussen gehe und Sachen ausprobiere, die ich noch nie gemacht habe. Eigentlich ist das ja auch schon etwas, oder?
Nach dem Gespräch wieder ab ins Zimmer und schreiben. Ich war so vertieft, dass ich beinahe das Nachtessen vergessen habe. Ich telefonierte später noch mit meinem Mann und musste nochmals den Blutdruck messen. Jetzt hoffe ich, dass ich heute gut schlafen kann, denn morgen wird der 5. Versuch gemacht, mir das Blut abzunehmen Ich wünsche euch eine gute Nacht.
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21. November 2017
Am Morgen stelle ich wie immer den Wecker vom Natel ab. Da sah ich, dass mir Daniel Koster geschrieben hat. Er fragte mich, ob ich heute Zeit hätte. Er würde schnell zu Besuch kommen. Ich sah auf meinen Plan und habe gesehen, dass ich nur Arztvisite hatte. Also sagte ich ihm zu. Ich habe Daniel in Susch kennengelernt. Er ist Fahrlehrer. Bei ihm hätte ich sehr gerne Autofahren gelernt, aber von Pratteln nach St. Gallen war mir etwas zu weit.
Also nicht ganz ausgeruht, aber einigermassen gut auf den Beinen, machte ich mich mal wieder auf den Weg zur Blutabnahme. Mich hat es gewundert, dass ich so ruhig geblieben bin. So etwas kannte ich in solchen Situationen nicht. Normalerweise schlug mein Herz wie verrückt. Aber dieses Mal war es anders. Musste auch nicht lange warten. Sie lachte mich an und sagte: so, nehmen wir Ihnen jetzt nochmals Blut ab. Darauf ich: ja, Sie machen jetzt den 5. Versuch und alle haben gestern gesagt, dass es heute klappen wird. Sie setzte die Spritze an und ich habe gar nichts gemerkt. Sie sagte: es fliesst wunderbar. Und ich gerade aus: darf ich Sie umarmen? Ja, dürfen Sie, wenn ich fertig bin mit der Abnahme. Das liess ich mir keine 2 Mal sagen und umarmte sie herzlich und bedankte mich. Mein erster Erfolg seit ich hier bin. Jetzt kann ich etwas auf meiner Liste streichen. Glücklich und frei ging ich Frühstücken.
So, jetzt noch auf die Visite warten und danach ab Kaffee trinken. Auch heute musste ich nicht lange warten. Nach ein paar Minuten war ich auch schon wieder draussen. War auch nichts Grosses zu besprechen. Also ging ich rüber zum Café, da wartete Daniel schon. Ich habe mich riesig gefreut über den spontanen Besuch. Wir haben viel geredet. Da er etwa das Gleiche hatte wie ich, fällt einem das Reden schon einfacher und vor allem versteht man sich gegenseitig besser. Er hat mir Tipps gegeben, dass ich schon wieder schmunzeln musste. Ich sagte zu ihm: du kannst gut reden, ich bin aber noch lange nicht so weit wie du. Wie immer ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Wer weiss, vielleicht gibt es