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sich zu der Grasfläche. Dort sah er seine Frau. Sie war eingeschlafen, ihr Kopf lehnte an einem Baumstamm. Haube und Schirm lagen zu ihren Füßen, der Schal war heruntergefallen, und sie sah aus wie ein liebenswürdiges Kind: die Lippen teilweise geöffnet, die Wangen rot, und ihr schönes Haar fiel über die Schultern. Es war ein faszinierendes Bild, und bei dem Gedanken, dass das alles ihm gehörte, schlug sein Herz schneller. Während er sie ansah, stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. Sie öffnete die Augen und konnte sich eine Minute lang nicht erinnern, wo sie war. Dann fuhr sie hoch.

      „Oh, Archibald! Bin ich eingeschlafen?“

      „Ja; und man hätte dich stehlen und wegtragen können. Das kann ich mir nicht leisten, Isabel.“

      „Ich weiß nicht, wie es gekommen ist. Ich habe nach dir Ausschau gehalten.“

      „Was hast du den ganzen Tag gemacht?“, fragte er, während er ihren Arm auf seinen legte und mit ihr zusammen weiterging.

      „Ach, eigentlich weiß ich es nicht“, seufzte sie. „Ich habe das neue Klavier ausprobiert und auf die Uhr gesehen und mir gewünscht, die Zeit würde schneller vergehen, bis du nach Hause kommst. Die Ponys und die Kutsche sind angekommen, Archibald.“

      „Das weiß ich, mein Liebes. Warst du viel außer Haus?“

      „Nein, ich habe auf dich gewartet.“ Dann erzählte sie ihm von Marvel. Er war beunruhigt und sagte, sie müsse so schnell wie möglich ersetzt werden. Isabel erwiderte, sie kenne eine junge Frau, die Lady Mount Severn verlassen hatte, während sie, Isabel, in Castle Marling gewesen war; sie habe eine schwache Gesundheit, und die Arbeit bei Lady Mount Severn war für sie zu hart gewesen. Sie sei vielleicht geeignet.

      „Schreibe ihr“, sagte Mr. Carlyle.

      Am Sonntagmorgen kam der Wagen – eine hübsche kleine ­Equi­page –, und Isabel war abfahrbereit. Als Mr. Carlyle langsam die staubige Straße entlangfuhr, begegneten sie Miss Corny, die einen großen Sonnenschirm trug und mit großen Schritten ging. Sie drehte sich nicht um und sah ihnen nicht nach.

      Wieder einmal herrschte in der Kirche St. Jude wie im vergangenen Jahr eine Stimmung freudiger Erwartung. Man rechnete mit allem, was zu einer feinen ehelichen Ausstattung gehörte, und wieder einmal waren alle zur Enttäuschung verurteilt, denn Isabel hatte die Trauer für ihren Vater noch nicht abgelegt. Sie trug Schwarz – ein Kleid aus dünner Seide –, und die weiße Haube war innen und außen mit kleinen schwarzen Blüten besetzt. Zum ersten Mal in seinem Leben setzte sich Mr. Carlyle in die Kirchenbank, die zu East Lynne gehörte, und nahm den Platz ein, an dem früher der arme Earl gesessen hatte. Nicht so Miss Corny – sie saß in einer anderen Bank.

      Barbara war mit dem Richter und Mrs. Hare gekommen. Ihr Gesicht hatte einen grauen, düsteren Farbton, dessen sie sich nur allzu bewusst war, ohne ihn aber ablegen zu können. Ihre sehnsüchtigen Blicke wanderten zu jedem anderen Gesicht mit seiner einzigartigen Liebenswürdigkeit und den hübschen ernsten Augen, die unter dem Schutz dessen standen, dessen Schutz sie selbst so lange erstrebt hatte. Aus dem Gottesdienst zog die arme Barbara an diesem Tag keinen großen Nutzen.

      Danach gingen sie über den Kirchhof zur westlichen Ecke, wo der Grabstein von Lord Mount Severn stand. Isabel betrachtete, das Gesicht hinter dem Schleier verborgen, die Inschrift.

      „Nicht hier und jetzt, mein Liebling“, flüsterte er, wobei er ihren Arm an seine Seite drückte, spürte er doch ihr stilles Schluchzen. „Bemühen wir uns um Ruhe.“

      „Mir scheint, als wäre es erst gestern gewesen, dass er mit mir in der Kirche war, und jetzt – liegt er hier!“

      Mr. Carlyle wechselte plötzlich ihre Plätze, sodass sie mit dem Rücken zu den Gaffern standen, die sich auf der Straße herumtrieben.

      „Um das Grab sollte ein Geländer sein“, sagte sie schließlich, nachdem sie erfolgreich mit ihren Gefühlen gekämpft hatte.

      „Das habe ich auch gedacht und Lord Mount Severn vorgeschlagen, aber er war offensichtlich anderer Meinung. Ich werde es aufstellen lassen.“

      „Ich verursache dir hohe Kosten“, sagte sie, „wenn man alles zusammennimmt.“

      Mr. Carlyle warf ihr einen schnellen Blick zu. In seinem Kopf machte sich eine vage Angst bereit, seine Schwester könne in Isabels Hörweite geredet haben. „Kosten, auf die ich um nichts in der Welt verzichten würde. Das weißt du, Isabel.“

      „Und ich habe nichts, was ich dir dafür zurückgeben könnte“, seufzte sie.

      Er blickte eindeutig amüsiert drein, und als er ihr ins Gesicht sah, ließ der Ausdruck seiner Augen sie lächeln. „Da ist John mit der Kutsche“, rief sie. „Fahren wir, Archibald.“

      Vor dem Tor standen mehrere Damen und sprachen mit der Familie des Geistlichen. Unter ihnen war auch auch Barbara Hare. Sie sah zu, wie Mr. Carlyle seiner Frau beim Einsteigen in die Kutsche half; sie sah zu, wie die beiden wegfuhren. Als Barbara sich auf seinen Gruß hin verbeugte, waren ihre Lippen weiß.

      „Es ist so heiß!“, murmelte Barbara, als die Umstehenden ihre Blässe bemerkten.

      „Ach! Sie hätten in dem Phaeton mit Mr. und Mrs. Hare mitfahren sollen, wie sie es wollten.“

      „Ich wollte lieber zu Fuß gehen“, gab die unglückliche Barbara zurück.

      „Was ist das für ein hübsches Mädchen!“, sagte Lady Isabel zu ihrem Mann. „Wie heißt sie?“

      „Barbara Hare.“

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