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was?” fragte er, als er mein rotes, nasses Gesicht sah. “Kann man wohl sagen!” antwortete ich. “Ich glaub, ich hab mir den Fuß aufgeschlagen. Ist ja stockdunkel draußen.” Timka lachte laut auf. Ich verstand ihn nicht und sah ihn verwundert an. Er lachte noch lauter, aber an seinen Augen sah ich, dass er nicht über mich lachte, sondern über etwas, das hinter mir sein musste. Ich drehte mich um – hinter mir standen Onkel Fjodor und mein Vater.

      “Er ist schon zwei Tage bei uns”, sagte Timka, als wir uns zum Tee hingesetzt hatten. “Zwei Tage… und du hast mir nichts gesagt! Und du willst mein Freund sein, Timka?” Schuldbewusst blickte Timka bald seinen, bald meinen Vater an, als ob er von dort Hilfe erwartete. Timkas Vater klopfte seinem Sohn derb auf die Schulter. “Wenn du auch noch so klein bist, aber auf dich kann man sich verlassen.” Vater trug keine Soldatenuniform mehr. Er war lebhaft und in fröhlicher Stimmung, fragte mich nach der Schule und musste immer wieder lachen. Dann meinte er: “Halb so wild, mach dir nichts draus! Merkst du nicht, dass andere Zeiten kommen, mein Junge?” “Ja, aber beim ersten Tadel schmeißen sie mich aus der Schule raus… und was dann?” “Und wenn sie dich rausschmeißen!” Das erschütterte ihn nicht. “Was ist schon dabei! Wirst auch ohne die Schule ein rechter Kerl. Man muss nur wollen und einen klugen Kopf haben!” “Du bist ja so guter Laune, Vater, und du lachst… wie kommt das? Deinetwegen hat uns der Pope eine Predigt gehalten, alle glauben, du wärst tot, und nun bist du so… Seit ich um Vaters Geheimnis wusste, redete ich anders mit ihm als früher – wie zu einem älteren, gleichgestellten Kameraden. Und ich sah, das gefiel ihm. “Ich bin so froh, weil jetzt frohe Zeiten kommen. Wir haben genug geweint, Schluss damit! … Na schön, und jetzt mach dich auf den Heimweg! Wir sehen uns bald wieder.” Es war spät geworden. Ich verabschiedete mich, zog den Mantel an und war schon draußen vor der Tür. Aber Timkas Vater hatte noch nicht den Riegel vorgeschoben, als mich jemand mit solcher Gewalt zur Seite stieß, dass ich mit dem Kopf in eine Schneewehe flog. Im selben Augenblick hörte ich schwere Stiefel ins Haus poltern… Pfiffe, Kommandos. Ich sprang auf – vor mir stand ein Polizist. Es war Jewgraf Timofejewitsch. Sein Sohn Paschka und ich hatten gemeinsam die Gemeindeschule besucht. “Bleib hier!” sagte er, als er mich erkannte, und hielt mich am Arm fest. “Wo willst du hin? Die werden da drin auch ohne dich fertig… Wisch dir mal das Gesicht ab, hier an meiner Kapuze. Um Gottes willen, hoffentlich hast du dir nicht den Kopf aufgeschlagen?” “Nein, das hab ich nicht, Jewgraf Timofejewitsch, aber was ist mit meinem Vater?” “Mit deinem Vater? Gegen die Gesetze hat er verstoßen, das hat ihm keiner befohlen. Darf man denn gegen die Gesetze verstoßen?” Sie führten meinen Vater und den Küster aus dem Haus, beide waren gefesselt. Hinter ihnen her taumelte Timka, den Mantel über die Schulter geworfen, keine Mütze auf dem Kopf. Timka weinte nicht, er zitterte nur so seltsam. “Timka”, sprach sein Vater ernst, “du bleibst heut Nacht beim Paten, und sag ihm, er soll nach dem Haus sehen, damit hier nichts wegkommt bei der Haussuchung.” Schweigend und mit tief gesenktem Kopf ging mein Vater hinterher. Die Hände hatten sie ihm auf dem Rücken gebunden. Da sah er mich, richtete sich hoch auf und rief mir noch einmal zu: “Macht nichts, mein Junge! Auf Wiedersehen! Gib der Mutter noch einen Kuss und Tanjuschka auch. Kopf hoch, Junge! Bald kommen bessere Zeiten, frohe Zeiten!”

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