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Was Menschlich Ist. Sebastian Kalkuhl
Читать онлайн.Название Was Menschlich Ist
Год выпуска 0
isbn 9783754921586
Автор произведения Sebastian Kalkuhl
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
»Bitte…« Dorian würde auf die Knie sinken, läge er nicht schon am Boden. »Bitte, ich tue alles…«
Jemand berührte ihn am Rücken und Dorian fuhr zusammen, die Berührung brannte. Kurz passierte nichts, dann fuhr ein heftiger Energiestoß durch seinen gesamten Körper und er stöhnte auf, riss an den Fesseln, doch sie gaben nicht nach. Es fühlte sich an, als würde jeder Wirbel seines Rückens nacheinander gebrochen, ehe es seine Schultern zerriss. Durch den Schmerz hindurch bemerkte er zuerst nicht, dass er seine Flügel ausbreitete. Er wollte sich auf den Boden erbrechen, doch außer einem sauren Brennen gab sein Magen nichts mehr her.
Dorians Kopf wurde mit Gewalt zu Boden gedrückt. Schritte neben seinem Ohr, er hörte alles so klar, als wäre die Welt doppelt so laut. Gleichzeitig glaubte er, neben sich auf dem Boden zu liegen und sich selbst zu sehen, bis in die Flügelspitzen angespannt und zitternd, mit tränenüberströmten Wangen und roten Augen, die so erkennbar zu Luzifer gehörten.
»Schön stillhalten«, sagte der Dämon hinter ihm. »Wir haben es gleich.«
›Ich will nicht. Bringt mich um, reißt mir das Herz raus, alles, aber nicht-‹
Seine Gedanken wurden abrupt von dem fürchterlichsten Schmerz unterbrochen, den Dorian jemals kennenlernen würde. Obwohl er eben noch keinen Laut mehr von sich hatte geben können, schrie er jetzt aus vollem Halse und so laut, dass es die ganze Hölle hören sollte.
»Meine Güte, mach dass er aufhört.«
»Wir bringen ihn nicht um. Das reicht.«
»Aber wir müssen doch noch-«
»Ein Flügel ist genug. Luzifer kriegt seinen Beweis und wir behalten einen halbwegs intakten Menschen für uns. Wir brauchen ihn noch.«
»Komm schon.«
Ein Knall. Dorian wusste nicht, wie er das noch hören konnte, wo seine eigenen Schreie alles übertönen sollten. Er war nichts mehr außer Schmerz und die zäh fließende Gewissheit, dass ihm ein essenzieller Teil seines Selbst fehlte.
›Tötet mich.‹ Alles verschwamm vor Dorians Augen und Ohren, bis da nichts mehr war außer ein schwarzer Schleier aus Schmerz. ›Tötet mich. Bitte.‹
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