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Begleitaspekte des Hundes orientieren sich spiegelbildlich an den innergesellschaftlichen Vorgängen und entwickeln sich dementsprechend mit. Deshalb wundert es nicht, dass sich diverse Ernährungstrends (wie vegetarisch/vegan, Rohkost und etliche mehr) auch in der Tierwelt wiederfinden.

      Das Futter beeinflusst das Wachstum des Hundes. Es legt den Grundstock seiner körperlichen Verfassung und Leistungsqualität. Deshalb ist unabhängig von der gewählten Ernährungsform,wichtig, dass die Nahrung alle Mikro- und Makronährstoffe enthält, die der Hund braucht und dass auf seine Geschmackspräferenz eingegangen wird.

      Der Bedarf einzelner Inhaltsstoffe unterliegt einer Vielzahl einflussgebender Faktoren:

      Das Alter:

      Futter für Welpen und Junghunde enthält einen erhöhten Protein- und Kalziumanteil, der sie im Wachstumsprozess bedarfsgerecht unterstützt. Einige Futtermittel sind darüber hinaus mit der Fettsäure DHA versehen. Diese ist maßgeblich an der Funktionalität des Gehirns beteiligt und damit Grundlage für die Lernfähigkeit des Tieres. Außerdem ist die Bekömmlichkeit von Jungtierfutter sehr hoch, weil sich das Verdauungssystem noch im Aufbau befindet und schnell in seinen Abläufen irritiert werden kann.

      Wie lange genau die Fütterung mit Welpenfutter ratsam ist, hängt von der Hunderasse ab. Kleine Rassen werden eher entwöhnt als große.

      Eine abrupte Futterumstellung (auf einen anderen Hersteller oder auf Junghund/Erwachsenenfutter) empfiehlt sich nicht, weil das ungeübte Verdauungssystem auf eine plötzliche Umstellung empfindlich reagieren kann. Besser ist der schrittweise Tausch. Dazu werden beide Futtermittel miteinander vermischt, wobei der Anteil des Ursprungsfutters von Tag zu Tag gemindert wird.

      Die Gesundheit:

      Einige Nahrungsmittel orientieren sich am Gesundheitszustand des Hundes: Futter für Diabetiker-Hunde enthält zum Beispiel kaum Kohlenhydrate und unterstützt den Hund in seiner Nierenfunktion, Hundefutter für Tiere mit Zahnproblematik ist extra soft.

      Die Rasse:

      Viele Hersteller setzen mit ihrer Nahrung aber auch einen Rasseschwerpunkt oder richten sich explizit an eine bestimmte Zielgruppe außerhalb der Norm. So gibt es zum Beispiel Spezialfutter für große Hunde, deren Bestandteile so zusammengestellt sind, dass sie den Knochenbau stärken oder Futter für Arbeitstiere mir extra Energie.

      Die genaue Zusammensetzung der einzelnen Inhaltsstoffe variiert also in Abhängigkeit zum Individualbedarf. Trotzdem gibt es gemeinsame Indikatoren, die in jedem Futter enthalten sind.

      Die wichtigsten Nährstoffe und ihre Funktion im Überblick:

      Proteine:

      Qualitativ hochwertiges Futter zeichnet sich unter anderem durch den Fleisch – bzw. Fischanteil aus, weil über diesen ein wesentlicher Teil der Proteine generiert wird. Proteine sind für den Hund lebensnotwendig. Gute Proteine sind an ihrer präzäkalen Verdaulichkeit (alles, was nicht über den Kot verloren geht) zu erkennen und sollten entsprechend ausgewiesen sein.

      Obst und Gemüse:

      Obst ist ein wichtiger Vitaminlieferant. Ballaststoffreiches sowie pektinhaltiges Gemüse erhält zudem die Darmgesundheit des Tieres.

      Fette

      Fette versorgen den Hund mit Energie und hemmen entzündliche Prozesse (primär Omega-3-Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in Fischöl enthalten sind).

      Essenzielle Fettsäuren kann der Körper nicht selbst herstellen und muss sie deshalb über die Nahrung beziehen.

      Kohlenhydrate

      Kohlenhydrate liefern Energie. Sie sind für den Hund aber nicht lebenswichtig. Allerdings stehen Kohlenhydrate in engem Zusammenhang mit der Serotoninbildung, welche einen positiven Effekt auf die Stimmungslage des Hundes hat. Zudem sind Kohlenhydrate eine wichtige Glukosequelle. Glukose wird kontinuierlich gebraucht, damit die Gehirntätigkeit uneingeschränkt funktionieren kann. Bei einer Unterversorgung reagiert der Hund unbeherrschter als sonst, weil ihm die Energie dazu fehlt, seine Impulse zu kontrollieren.

      Der Energiebedarf ist immer individuell. Körpermaße, Gewicht und Alter, das tägliche Leistungsniveau, die Außentemperatur und der empfundene Stress wirken sich auf die Größe der benötigten Futterration aus. Hunde, die mehr fressen als sie eigentlich brauchen oder deren Futter hochkalorisch ist, obgleich die körperliche Betätigung fehlt, wachsen zu schnell und werden dick.

      Die Herstellerangaben eignen sich zur Berechnung der idealen Futtermenge jedoch nur bedingt. Besser ist die Rücksprache mit dem Tierarzt. Dieser kann das Wachstum des Hundes skizzieren und anhand der erstellten Wachstumskurve erkennen, ob und wann die Energiezufuhr gedrosselt werden muss.

      Reinheit:

      Gutes Futter ist immer frei von künstlichen Aromen sowie Farb- und Geschmacksverstärkern. Auch Abfallprodukte und Konservierungsstoffe gehören nicht hinein.

      Altersbedingte Impulsivität – Welpe

      Impulskontrollstörungen können Ausdruck einer behandlungsbedürftigen Abweichung oder einer temporären Verhaltensproblematik sein. Letztere gehört zu einem Hundeleben dazu und tritt meist in Kombination mit physiologischen Veränderungen auf.

      Neben dem Überschuss an Energie, der bei Welpen generell beobachtet werden kann, gibt es entwicklungsbedingte Problemphasen zwischen dem 3. und 4. sowie zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat, in welchem es gehäuft zu Störverhalten kommen kann. Bis zu einem gewissen Grad sind impulsive Verhaltensausbrüche also ganz normal.

      Der Hund wächst, die Gehirnstrukturen verändern sich und der Hormonhaushalt ist nicht mehr so ausbalanciert, wie er einmal war. Zusätzlich entdeckt er sein Interesse an der Jagd, potenzielle Sexualpartner werden interessant und das Verlangen, sein Territorium zu schützen, wächst. Das Gesamtgefüge dieser essenziellen Lebensinhalte verschiebt sich dabei nicht linear, sondern schubweise. Der Hund muss die Entwicklung erst einmal einordnen und sich neu dazu positionieren. Bis das allerdings geschehen ist, vergehen viele Wochen. In der Übergangsphase vom Welpen zum vollwertigen Mitglied im Sozialverbund gerät der Hund immer wieder an seine Grenzen und äußert das zum Beispiel durch Nervosität, Angst, Konzentrationsschwäche, Aggression oder auch Stimmungsschwankungen.

      Für Hund und Halter beginnt nun eine nervenaufreibende Zeit. Der Hund kann sich momentan nicht selbst vertrauen, weil alles aus den Fugen gerät. Umso wichtiger ist das Vertrauen in seinen menschlichen Freund. Dieser muss seinem Hund während dessen Neuausrichtung souverän zur Seite stehen. Er muss verlässlich und geduldig sein und eine klare Linie fahren.

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