Скачать книгу

dem Werwolfgeruch, den sie durch den Kampf an sich trägt, den Spottnamen Lykanta.

      Eleonora oder auch Lykanta wie sie nun von allen genannt wird, versucht sich in ihrer neuen Existenz zurecht zu finden. Schnell eckt sie jedoch überall an und hat sich schon nach kürzester Zeit einen Vampirclan zum Feind gemacht.

      Doch sie schließt auch einige Freundschaften. Einer dieser Freunde wird bald des Mordes an einem andern Vampir beschuldigt und ihm droht die Todesstrafe. Um seine Unschuld zu beweisen macht sich Lykanta daran, heimlich Nachforschungen zu betreiben.

      Bei dem Versuch seine Unschuld zu Beweisen, gerät sie jedoch in die Fänge von Vampirjägern.

      Diese versuchen durch Folter an Informationen über die Vampire zu kommen. Die Hilfe von Michelle, einer Vampirjägerin, welche ihr überraschenderweise hilft und dem Auftauchen eines Werwolfs entgeht sie dem Foltertod. Sowohl Lykanta als auch Michelle geraten in die Fänge des Werwolfs, der sie beide überwältigt und verschleppt. Mit viel Glück gelingt ihnen die Flucht und sie lernen sich etwas besser kennen. Michelle übergibt Lykanta zu deren Erstaunen die erhofften Beweise und lässt sie ziehen.

      Voller Zuversicht bringt Lykanta diese in die Enklave. Bei ihrem Eintreffen wird sie jedoch festgenommen und kommt selbst in Haft. Zwar gelingt es ihr noch Die Beweismittel vorzulegen, doch diese scheinen wertlos. Es kommt zur Verhandlung und sie erhält eine empfindliche Strafe. Die Verurteilung ihres Freundes scheint besiegelt, doch dann überschlagen sich die Ereignisse und alles kommt ganz anders als gedacht.

      Zwar geht das Abenteuer für Lykanta relativ glimpflich aus, doch sie ist gezwungen ihre Strafe in Angriff zu nehmen. Hier beginnt dann auch Buch 2...

      Strafdienst

      Stöhnend richtete ich mich auf und drückte die Hände in meinen Rücken. Verzweifelt warf ich einen Blick zu der Uhr an der Wand, doch die Uhrzeit nahm mir jegliche Motivation und frustriert warf ich die Bürste in den Kofferraum. Bis zum Feierabend dauerte es noch über zwei Stunden. Diese Arbeit war herabwürdigend. Ich war ein Vampir, für so etwas hatten wir die Ghule. Na gut, ich war ein recht junger Vampir. Meine Verwandlung lag noch keinen Monat zurück, aber dieser Strafdienst war wirklich demütigend und vor allem eklig.

      Luna hatte mich gleich nach der Verhandlung hierher gebracht. Beim Kaffee und Tee, den ich mit ihr und Stefan zusammen getrunken hatte, war ich noch überzeugt gewesen, Matthias hätte die Anklage gegen mich fallen lassen.

      Sie klärte mich jedoch darüber auf, dass ich meine Stunden und das Geld sehr wohl zu begleichen hatte. Stefans Rettung hatte nichts mit meiner Strafe wegen dem Ärger mit den Blutsäufern zu tun. Diese hatte ich wohl oder übel abzuleisten.

      Ivan hatte nicht lange gezögert. Kaum war ich ihm zugeteilt worden, hatte er mich in die Garage gebracht. Hier standen acht Fahrzeuge, die zum Teil sehr verschmutzt vom Einsatz zurückgekommen waren. Ich war nun fürs Reinigen zuständig. Momentan war ich beim fünften Wagen, der recht sauber war. Der Wagen davor hatte jedoch ausgesehen, als hätte man darin ein Schwein geschlachtet.

      Als hätte er es gerochen, dass ich eben nichts tat, kam nun auch noch Ivan vorbei und baute sich wichtigtuerisch vor mir auf.

      " Hey Lykanta, putzen, nicht rumstehen! Wir haben hier wichtige Arbeit zu verrichten, also schau zu, dass du fertig wirst, da warten noch immer drei Fahrzeuge auf dich! "

      Es war ihm deutlich anzusehen, wie sehr er es genoss mich herumzukommandieren. Genervt beugte ich mich ins Fahrzeug und putzte weiter. Er beobachtete mich noch einige Zeit und gab belehrende Kommentare von sich, ehe er großspurig davon marschierte. Nachdem ich mich mit einem schnellen Blick in die Runde davon überzeugt hatte unbeobachtet zu sein, streckte ich ihm heimlich den Stinkefinger hinterher.

      Kaum war Ivan verschwunden, stoppte ich das Putzen erneut und richtete mich wieder auf, um meinen Rücken zu entspannen. Ich trug noch immer meine Kleidung aus der Gruft. Sie war nun schon recht versaut und voller Blutflecken. Ivan hatte mir keine Zeit zum umziehen gelassen, sondern mich gleich an die Arbeit gejagt. Das mit der Kleidung fand ich nicht mal so schlimm. Ich war inzwischen recht froh, nicht meine eigenen Klamotten versauen zu müssen, doch mittlerweile hatte ich richtig Hunger. Das ganze Vorgehen regte mich sowieso auf. Meine Sachen lagen noch alle in Stefans Zimmer und ich würde sie nachher erst mal holen müssen. Susi musste ich auch noch Bescheid geben. Sicher machte sie sich Sorgen um mich. Schlimmer noch, sie dachte vielleicht ich würde sie nun, da Stefan gerettet war, ignorieren.

      Mein Magen knurrte laut auf und ich hatte schrecklichen Durst. Wenn ich das recht bedachte, war sogar Blutdurst dabei. Scheinbar brauchte ich Nachschlag. Der Aufenthalt im Tageslicht hatte seine Spuren hinterlassen. Ich hatte mich vorhin beim Putzen dabei erwischt, wie ich beinahe meine blutigen Finger abgeleckt hätte.

      Beim Gedanken daran schüttelte es mich erneut. Schon krank, was das Vampirsein mit einem anstellte. Die meiste Zeit vergaß ich, was ich jetzt war, doch in solchen Augenblicken, wie mit den blutverschmierten Fingern, wurde es mir wieder deutlich vor Augen geführt.

      Erneut wurde die Eingangstür geöffnet. Erschrocken beugte ich mich wieder ins Fahrzeug und tat so als würde ich kräftig schrubben, da ich dachte Ivan kam zurück. Umso erfreuter war ich, als ich Susis Stimme vernahm.

      " Lyk, bist du da? "

      Eifrig rutschte ich aus dem Kofferraum und ließ die Bürste fallen.

      " Klar, hier bin ich! ", rief ich und winkte ihr lachend zu.

      Sie reagierte nicht, sondern blieb unsicher an der Tür stehen und starrte angestrengt in die Halle. Erst da wurde mir klar, dass ich hier praktisch im Dunkeln arbeitete. Das war für mich zwar kein Problem, sie hatte jedoch nicht meine Sinne und konnte in der schlecht beleuchteten Halle wohl nichts erkennen. Um sie nicht zu erschrecken, ging ich langsam auf sie zu und meinte gutgelaunt.

      " Mensch Susi, du glaubst gar nicht wie froh ich bin, dein hübsches Gesicht hier zu sehen. "

      Ein Lächeln erstrahlte auf eben diesem. Ich trat zu ihr und wollte gerade ihre Hand nehmen, da beugte sie sich in meine Richtung, um mir einen Kuss zu geben. Erschrocken hielt ich sie davon ab. " Lieber nicht, ich bin ganz dreckig! "

      Sie ignorierte meine Bedenken und drückte sich im Dunkeln an mich. Kaum hatten ihre Lippen meinen Mund gefunden, schob sie frech ihre Zunge hinein. Mein Widerstand erstarb augenblicklich und so standen wir einige Zeit eng umschlungen da, ehe ich mich bedauernd von ihr löste.

      " Das ist gemein Susi. Jetzt hast du mich total heiß gemacht und ich muss noch mindestens zwei Stunden diese blöden Autos putzen. "

      Susi kicherte und strich mir übers Gesicht.

      " Oh, arme Lyk, dabei wollte ich dir doch was Gutes tun. Ich hab von Stefan erfahren was passiert ist und dachte mir, ich schau eben vorbei. "

      Ich schnappte sie am Arm und zog sie hinaus in den Flur. Hier gab es zwar auch keine Fenster, aber mehr Licht. Susi musterte mich mit kritischem Blick.

      " Uh, du bist ja wirklich total dreckig und die Klamotten stehen dir farblich überhaupt nicht! "

      Als sie meinen beleidigten Gesichtsausdruck bemerkte, kicherte sie erneut los.

      " Das war ein Witz Lyk. Stefan hat mir alles haargenau erzählt und ich finde es total mutig, was du gemacht hast. Ich hatte solche Angst um dich, nachdem ich dich nicht mehr über das Handy erreichen konnte. Wir haben überall nach dir gesucht und ich habe schon mit dem Schlimmsten gerechnet, doch jetzt hat alles genauso funktioniert, wie du es gedacht hast."

      Sie wirkte total überschwänglich und ich sah mich gezwungen, ihre Begeisterung etwas zu dämpfen.

      " Naja, fünfzig Strafstunden hier bei Ivan waren nicht eingeplant und zehntausend Euro Geldstrafe sind auch nicht gerade ein Pappenstiel."

      Sie winkte ab.

      " Ach was, ich frag einfach, ob du die restlichen Stunden bei uns im Krankenbereich abarbeiten kannst und das mit dem Geld bekommen wir auch geregelt."

      Die Vorstellung bei Susanne arbeiten zu können, zauberte

Скачать книгу