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sollte, verkniff sich aber aus Rücksicht auf seine Frau jeglichen Kommentar.

      „Hallo Frau Karlmann Frei, was machen Sie denn hier, wohl Erste Hilfe geleistet, immer im Dienst was“ sage der Winzling als er Claudette erblickte, die er offensichtlich aus dem Krankenhaus kannte und hielt ihr freudig die Hand entgegen.

      Claudette drückte ihm eher unwillig die Hand.

      „Nein leider nicht, der Verletzt ist mein Mann“

      „Das tut mir leid, aber ich sage immer Augen auf bei der Partnerwahl“, antwortet der Fette mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

      „Nichts für ungut, ein kleinen Scherz, zur Aufheiterung unseres Patienten, sie wissen ja, Lachen ist die beste Medizin“

      „Wir wäre es, wenn sie ihrem Kollegen unterstützen würden, und ihre Medizin im Schrank lassen? die hat nämlich erhebliche Nebenwirkungen und ich fürchte, ich habe sogar eine Allergie dagegen“, konnte Dieter nicht mehr an sich halten.

      Beleidigt trollte der Kleine zu seinem Kollegen, der endlich mit dem Gewühl in seinem Koffer fertig war, und mit einem dicken Verband auf Dieter zukam. Diesen wickelte er ihm um seinen Kopf, um den Blutfluss aus seiner Nase einzudämmen.

      „So das reicht erst mal“ gab der Lange von sich“

      „Kommen Sie bitte mit zum Krankenwagen, Sie können doch selbst gehen oder? „warf der Dicke sichtlich um Sachlichkeit bemüht ein.

      „Ja Ja kein Problem“ antwortete Dieter während er sich erhob und Richtung Krankenwagen ging.

      „Ich komme später vorbei und schau nach Dir, ich muss aber erst noch duschen, kann also etwas dauern. Aber Du hast ja heute eh nichts mehr vor“ rief ihm Claudette nach.

      Plötzlich fiel es Dieter ein, dass sein sauteures Fahrrad immer noch irgendwo in der Böschung lag. Daher blieb er kurz in der Tür stehen um Claudette zu bitten es zu bergen.

      “Wo liegt es denn genau“, wollte Claudette wissen.

      Dieter überlegte kurz, aber es war ihm schnell klar, dass er nicht wusste wo genau er mit seinem Fahrrad den regulären Weg verlassen hatte.

      „Keine Ahnung“ gab er kurz zurück.

      Claudette sah ihn ungläubig an.

      „Und wie soll ich es dann finden?“

      Dieter hatte bereits die Tür hinter sich zu geschlagen so dass er Claudettes Frage nicht mehr hörte.

      „Ich kann mich ums Verrecken nicht daran erinnern, wo ich das Fahrrad zurückgelassen habe“, ging es Dieter im Kopf herum, habe ich etwa doch eine lokale Amnesie?“ fragte sich Dieter.

      Im Krankenwagen ging es Glücklicherweise recht ruhig zu. Der Lange schien eh nie zu reden, und der Breite war wohl immer noch beleidigt, weil Dieter in dessen Witzen beim besten Willen keine Veranlassung zum Lachen fand. Dieter war recht froh über die ihn umgebende Stille, konnte er sich doch in Ruhe Sorgen machen, ob er nicht vielleicht doch eine Gehirnerschütterung hatte.

      Im Krankenhaus

      Im Krankenhaus angekommen wurde Dieter gebeten doch erst mal kurz im Wartezimmer Platz zunehmen, weil er den Fehler begangen hatte, auf eigenen Füßen in die Notaufnahme einzutreten, was die diensthabende Krankenschwester zu der Beurteilung verleitete, dass die Not wohl doch nicht so groß sein kann, und die Aufnahme daher zeitlich etwas flexibler gestaltet werden konnte. Dieter wollte nicht wehleidig erscheinen, und nahm daher ohne Widerspruch Platz. Nach einiger Zeit des Wartens und des vor sich hin bluten, wobei die Blutung inzwischen deutlich geringer war als zuvor, was Dieter nicht mit letzter Sicherheit auf den Behandlungserfolg der beiden Sanitäter zurückschließen konnte, da aus seiner Sicht ebenfalls die Möglichkeit bestand, dass er einfach nicht mehr genug Blut hatte um eine entsprechend stärkere Blutung zu generieren.

      Jedenfalls wurde ihm die zeitliche Gestaltung seiner Aufnahme langsam zu flexibel und er überlegte bereits, ob er sich bei der diensthabenden Krankenschwester, die eher vom Typ resolutes Mannweib zu sein schien, in Erinnerung rufen sollte, als das Telefon klingelte. Die Resolute riss ohne wirklich Mitleid mit dem bedauernswerten Telefonhörer zu haben Selbigen mit einer ihr durchaus zuzutrauenden Gewalt von der Gabel obwohl wie alle Telefone heutzutage so auch das hier in Verwendung Befindliche nicht wirklich über eine Gabel verfügte, und brüllte in einer Stimmlage welche durchaus ihrer Körperfülle entsprach „ Notaufnahme Agatharied „ ihn den Hörer. Anschließend trat eine kurze Pause ein, die ihre Ursache entweder darin fand, dass ihr gegenüber Aufgrund der enormen Lautstärke einen kurzzeitigen Hörsturz erlitten hatte, oder die Resolute hörte tatsächlich zu, was ihr gegenüber zu berichten hat.

      „Hallo Frau Dr. Karlmann Frei“ hauchte die Resolute plötzlich deutlich leiser in den Hörer.

      „Ihr Mann?“ gab die inzwischen weniger Resolute fast schon kleinlaut von sich und blickte fragend in die meist desillusionierten Gesichter der Patienten, deren gesundheitlicher Zustand nicht als lebensbedrohlich eingestuft wurde, und die daher Stunden damit verbrachten darauf zu warten, endlich aufgerufen zu werden.

      Vermutlich lag der langen Wartezeit die Hoffnung zu Grunde, dass einige Verletzungen von allein heilen könnten, beziehungsweise, dass der Patient inzwischen versterben könnte und sich so eine Behandlung ohnehin erübrigt hatte. Als ihr Blick auf Dieter fiel, hob er den rechten Arm und zeigte schon fast provokativ mit dem Daumen in Richtung seines Körpers. Die ehemals Resolute riss erschrocken und zugleich fragend die Augen auf, was Dieter zu einem leichten Kopfnicken veranlasste.

      Diese kaum wahrnehmbare Bewegung lieb bei der inzwischen eher Kleinlauten als Resoluten jeglichen Zweifel versiegen und stattdessen Angstschweiß auf deren Stirn auftauchen. Dieter bekam fast Mitleid mit der Kleinlauten, da er wusste, wie unangenehm seine Frau werden konnte, wenn ihr etwas gegen den Strich ging und die Kleinlaute inzwischen fast schon Ängstliche scheint dies auch zu wissen.

      „Ist der potentielle Nasenbruch ihr Mann Frau Dr. Karlmann Frei?“ gab die Ängstliche mit nicht zu übersehender Panik in den Augen von sich.

      Einige Sekunden war von der Ängstlichen nichts mehr zu hören. Wenn man genau hinhörte, konnte man Claudettes Stimme hören, und Dieter wusste, dass diese sehr laut schreien konnte. Was das Schreien angeht, war Claudette wie ein in Zorn geratenes Baby, trotz ihrer eher zierlichen Statur war sie in der Lage eine Lautstärke zu produzieren, die man nicht für möglich halten würde, würde sie einem nicht gerade fast das Trommelfell in Stücke reißen. „Natürlich Frau Dr. Karlmann Frei“; wir kümmern uns sofort, wenn ich gewusst hätte.

      Die arme Ängstliche konnte immer nur mit halben Sätzen antworten bevor sie von Claudette erneut niedergeschrien wurde. Es rührte Dieter fast ein wenig, dass sich Claudette seinetwegen so ins Zeug legt. Aber wahrscheinlich ging es nicht um Ihn, sondern um ihren Ehemann, und der war zumindest aus Claudettes Sicht einfach auch der Tatsache heraus, dass er ihr Ehemann war, bevorzugt zu behandeln. Endlich hatte Claudette mit der inzwischen völlig Eingeschüchterten erbarmen und gab ihr die Möglichkeit aufzulegen. Schon während des Aufstehens und des sich auf ihn Zubewegens konnte Dieter die Rückverwandlung der gerade eben erlebten Metamorphose von der Resoluten zur Ängstlichen erleben, wobei sie die Resolute zu überspringen schien, um sich sofort in die Zornige zu verwandeln.

      „Wieso haben Sie das nicht gleich gesagt“ herrschte sie Dieter an.

      „Ich wusste nicht, dass das von Belang ist“, gab Dieter kleinlaut zurück.

      Um die angespannte Situation etwas aufzulockern, schob er noch die als humoristisch geplante Einlage

      „Unsere Kanzlerin sagt doch immer es gibt keine Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland“.

      Die Zornige sah ihn noch zorniger an, als dies zuvor der Fall gewesen war, und antwortete ihm wieder in dem ihr eigenen Tonfall

      „Sie glauben wohl auch dass die Renten sicher sind“

      Dieter war erstaunt, dass die Resolute wohl über so etwas wie Humor verfügte, und

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