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fünf geräumige Höhlen sind miteinander verbunden. Es gibt Wasser, und es ist nicht weit zur Nahrung. Ich werde es ihnen gleich erzählen.“ Er zwinkert mir zu und dreht sich suchend nach Tabitha um. Ich höre nicht, was er sagt, aber Tabithas Freudenpfiffe entgehen mir nicht. Sie tanzt im Kreis und ruft nach Medicus und Gemma.

      Cito hat den ganzen Herbst und die ersten Tage des Frühlings gesucht. Er hat nie aufgegeben, deshalb freue ich mich für ihn. Mein Mann hat sich hingebungsvoll unserer kleinen Familie verschrieben, er würde alles tun, damit wir sicher und satt sind. Mit der gleichen Energie hat er sich auf diese Wohnungssuche für Tabitha und die Ihren gestürzt, und nicht aufgegeben, bis er endlich Erfolg hatte. Dafür bewundere ich ihn sehr.

      Tabitha will noch an diesem Nachmittag ausziehen, etwas schnell, aber wir haben jetzt den ganzen Winter in der überfüllten Halle miteinander verbracht, ich kann es verstehen. Da sie noch kein Essen für heute gesammelt hat, tragen Activa, Amissa und Mutter einen Berg Nahrungsmittel in die Halle. Für heute Abend sollen sie ein paar Haselnüsse mitnehmen. Sollten sie morgen nichts zu essen finden, werden sie kurz zum Abendessen vorbeischauen. Hungern muss bei uns keiner, außerdem wächst schon Weißklee und der ist gesund und schmackhaft.

      Nach der reichhaltigen Mahlzeit verlassen uns Tabitha, Medicus und Gemma. Wir räumen die Reste weg und fegen die Halle schön sauber. Ein paar Mäuse weniger, das macht sich bemerkbar, es ist fast ein wenig ruhig hier.

      „Ich schütte mich aus vor Lachen, Mädchen. Du weißt nicht was Du willst. Erst ist es zu laut und zu voll, und jetzt ist es zu ruhig. Entscheide dich mal.“ Scios Lachen hallt in meinem Kopf.

      Ich muss selbst lächeln, diese Maus ist mit nichts zufrieden, so scheint es. Stimmt aber nicht. Ich lege mich hin und genieße es.

      Custos und Mutter sind an den unterirdischen See gegangen. Sie wollen trinken und sich ebenfalls ein wenig entspannen. Das ist neuerdings ihrer beider Lieblingsplatz.

      *

      Sie liefen den ganzen Tag, bis auf eine Pause um die Mittagszeit herum, als sie das Ende der Mauer erreicht hatten. Hier gab es eine Wiese mit verschiedenen frischen, jungen Pflanzen und sie aßen sich erst einmal satt. Tara untersuchte die schwangeren Weibchen, aber es war alles in Ordnung mit ihnen, man könne unbesorgt weitergehen.

      „Gleich könnt Ihr einen Blick auf das neue Land werfen, wir müssen nur noch um diese Ecke.“ Verkündete Alexander. Alle rannten fast schon, und blieben dann plötzlich bei dem herrlichen Ausblick, freudig überrascht, stehen. Es war ein wirklich schönes Land und, was noch viel wichtiger war, keine einzige Maschine war zu sehen.

      Tara seufzte. „Wenn wir hier eine neue Heimat finden könnten, wäre das wunderbar, es wird genug zu essen geben, man sieht, dass hier viel wächst. Ich hoffe Dein Plan geht auf, Alexander.“ Dieser nickte, er war fest davon überzeugt, dass alle hierbleiben könnten. „Machen wir uns am Besten wieder auf den Weg. Seht Ihr da vorne,“ er zeigte nach Westen, „das ist die Herberge von Bene, dort gehen wir zuerst hin.“ Selbst wer vorhin noch erschöpft gewesen war, raffte sich wieder auf und marschierte los. Die Gemeinschaft um Tara war auf dem Weg in eine neue Heimat.

      *

      Ich schaue auf, und sehe Amissa mit Damien sprechen. In letzter Zeit scheint sich ein zartes Band zwischen ihnen zu entwickeln. Das freut mich ungemein, Amissa hat zwar nach ein paar Tagen aufgehört, Berns Verlust zu beweinen, aber so wie früher, ist sie noch immer nicht. Damien ist ein wirklich angenehmer junger Mann, der nicht viel Aufmerksamkeit benötigt. Er sucht sich immer eine Beschäftigung, oder unterrichtet die Kinder. Einen angenehmeren Hausgast als ihn, hatten wir noch nie. Es wäre schön, wenn es ihm gelingt, Amissa wieder in die Welt zurückzuholen.

      Auch meine schöne, temperamentvolle Benedikte hat sich verändert, ihre ständigen Visionen machen ihr sehr zu schaffen. Allein Emilo, der sich rührend um sie kümmert, ist inzwischen ihr Anker. Ich hoffe sehr, das der See des Lebens auch ihr Erleichterung verschafft. Jetzt will ich noch kurz zu Mutter und Custos gehen, der See lockt, und außerdem ich habe Durst. Aber ich komme nicht dazu.

      Denn plötzlich kommt Beatus hereingestürmt.

      „Maxi, eine Horde Mäuse sind gesichtet worden. Die Spatzen haben sie an der Grenze gesehen, was sollen wir machen?“ Ich überlege nicht lange.

      „Wir müssen hingehen, wo sind Cito und Berti? Sie sollen am Besten auch noch mitgehen. Komm, Beatus.“ Wir rennen zu viert den Stillen Weg entlang, vorbei an Tabithas neuer Unterkunft. Sie schaut heraus und ich rufe ihr zu.

      „Fremde Mäuse an der Grenze!“ Und renne weiter. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass sie sich uns anschließt, aber zum Reden rennen wir zu schnell. Erst beim Nussbaum machen wir Halt, Bene muss informiert werden.

      Aber der weiß es schon, er steht vor dem Eingang.

      Bellusa ist am Nussbaum emporgeklettert und erstattet ihm Bericht.

      „Gerade gehen sie am Sanddorn vorbei, es sind mehr als dreißig Mäuse, aber ich kann noch keine Einzelheiten erkennen.“ Ich beschließe, dass wir sie hier erwarten, das sind zu viele Mäuse, da können wir gar nicht genug Präsenz zeigen.

      „Jetzt sind sie am Flieder vorbei,“ ruft es von oben. Sie werden bald hier sein, ich muss mich auf das Schlimmste vorbereiten. Fremde Mäuse, die in unser Territorium eindringen, haben wahrscheinlich keine guten Absichten, hoffentlich kann ich mit meiner Gabe der Diplomatie etwas bewirken. Ich sehe sie kommen, ein großes Gewimmel schlängelt sich durch den Nutzgarten. Eine Maus ganz vorne erhebt sich auf die Hinterbeine und ruft.

      „Ist Tabitha da, ich bin es, Alexander.“

      „Alexander, mein Sohn? MUS sei Dank.“ Tabitha rennt los, den nicht mehr ganz so fremden Mäusen entgegen.

      II

      Tara hat uns vor eine schwierige Aufgabe gestellt, siebenunddreißig Mäuse gut unterzubringen wird nicht einfach sein. Aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie abzuweisen, haben sie doch zweimal innerhalb kurzer Zeit ihre Heimat verloren. Nun kommt uns Citos Suche im Herbst zugute, wir verteilen die Neuankömmlinge auf die von ihm gefundenen Unterkünfte. Im Schnellverfahren erkläre ich ihnen unsere Sitten und Gebräuche und sie schwören den Eid. Sie haben beschlossen, auch einen Clan zu bilden und nennen sich jetzt, den Clan der Heimatlosen, warum auch immer. Tara haben sie zum Oberhaupt ihres Clans gemacht, mit ihr werde ich in Zukunft meistens zu tun haben. Ich kann nicht abschätzen, ob wir genug Nahrung finden werden für alle.

      Wir haben zwar noch die Option mit dem Paradies, aber von dort hat uns noch keine Nachricht erreicht.

      „Mach Dir nicht so viele Sorgen, Mädchen, warte erst einmal ab, wie sich alles entwickelt. Die Mäuse im Paradies sind vielleicht noch gar nicht herausgekommen, Du selbst hast erst vor ein paar Tagen den Eingang geöffnet, lass es einfach ruhen und versuche Dich zu entspannen. Widme Dich lieber dem unterirdischen See.“

      'Ach, Scio, wenn ich Dich nicht hätte.'

      Er schafft es immer, mich wieder aufzubauen.

      Gestern hat Bene uns besucht, und ist über Nacht geblieben. Ich begleite ihn ein Stück auf seinem Heimweg. An der Brücke bleiben wir einen Moment stehen und sehen uns um.

      „Maxi, Du hast es wirklich schön hier.“ Er dreht sich zu mir und sieht mich eindringlich an.

      „Wie lange trinkst Du schon dieses Wasser des Lebens?“ Ich zucke mit den Schultern.

      „Seit ich hier in diesem Land bin. Nicht regelmäßig, aber so oft es eben geht.“ Er schüttelt den Kopf.

      „Ich mache mir Sorgen um Dich, Custos hat uns alles darüber erzählt, im Winter war ja Zeit dafür, meinst Du, es könnte Dir schaden?“ Ich schüttle den Kopf. „Wenn es Custos in mehr als dreitausend Tagen nicht geschadet hat, wird es uns auch nichts anhaben.“

      „Ich kann immer noch nicht glauben,

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