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sein Licht trägt er bei sich, das ihm den Weg zwischen den Steilwänden weist. Weder hungern noch dürsten muss er. Er trinkt aus seinen Händen das kühle Nass - winzige Bäche treten da aus Spalten zwischen den Felsen aus. Etwas von Wolf und Drache muss in ihm verblieben sein. Denn er fängt sich manche Maus mit Zähnen, auf Chamäleonart mit gewaltig verlängerter Zunge oder einfach nur mit seinen Händen. Was für ein Anblick/Laut/Geruch in den Sinnen der Ratten, die durch seinen Blick gebannt sitzen bleiben und darauf warten, von ihm verspeist zu werden. Dann wird er aufgehalten. Vor ihm liegen Berge von Geröll.

      Ich schließe meine Augen und sehe in mir, was einst hier geschah:

      Die Erde bebt. Die steinernen Wände erzittern. Felsen stürzen in die Schlucht und füllen sie meterhoch auf.

      Ich bin Schlucht und werde von ihnen getroffen.

      Ich bin Felsen und falle hinab, schlage unten auf und zerbreche in viele Teile.

      Ich bin alles und sehe und fühle und - kehre zurück in meine Zeit und meinen Menschenkörper. Öffne meine Augen und sehe empor in den schwarzen Sternenhimmel - kein Grau, keine Wolken mehr - und breite meine Arme aus, die sich nun nicht wandeln in befiederte Schwingen, sondern Menschenarme bleiben. Doch noch immer spiegeln sie meine Sehnsucht emporzuschweben. Und nichts ist da mehr, was mich unten halten könnte. Nichts hält mich nun noch auf. So ziehen sie meinen Körper mit sich fort. Fast ist es so, als zöge sich Baron Münchhausen selbst an den Haaren aus dem Sumpf. Doch meine Hände halten keinen Körperteil. Lautlos schwebe ich im Strom der warmen Luft am Felssturz empor. Vielleicht bin ich ja federleicht geworden und werde vom Wind emporgetragen wie Löwenzahnsamen, wer weiß. Bald werde ich oben angekommen sein, dort, wo auf endlos scheinenden Ebene jeden Morgen im Osten der Sonn aufgeht und fern die höchsten Berge der Erde auf mich warten. Dann werde ich wieder festen Boden unter den Füßen haben.

      In welchen Körpern werde ich dort wohnen?

      Wie viele Jahre werde ich dort oben vorwärts schreiten, galoppieren oder fliegen - auf wie vielen Beinen und mit welchen Flügeln auch immer?

      Welchen Wesen werde ich dort begegnen?

      Und wann werde ich am Ziel meiner Reise sein? Wo wird das sein?

      Tränen weine ich, denn ich weiß, wie das Ziel heißt. Es hat nur einen Namen - in welcher Sprache auch immer -, einen Namen für alle Lebewesen dieses Universums, die geboren werden.

      Er lautet „Tod“.

      Der gar nicht mehr so alte Alte

       ruht sich aus, trinkt ein Glas Wasser, pflückt sich rote Johannisbeeren und einen grünen Apfel von Zweigen und Ästen. Schon sind die Früchte in seinem Mund und auch das Glas, der Baum, der Strauch verschwunden.

       Pfiffig lächelnd schaut er dich an: „Fünfzig“, spricht er, „all die Erinnerungen verjüngen mich beträchtlich.“

       Wieder zehn Jahre, denkst du, zehn Jahre verbringt er in jeder Welt, zehn Jahre erhält er zurück fürs Erinnern. Wohin soll das noch führen, falls noch viele Welten folgen?

      „Nun, wo ich jünger und jünger werde, wird es Zeit, wieder einmal von der Liebe zu berichten, von meiner großen, einzigen und ewigen Liebe Nairra. Tränen bilden sich und seine Stimme stockt, er weint.

       Du erinnerst dich? Einst wurde sie von Drefman in zwei Hälften gespalten. Für immer verloren, dachte ich damals mit meinem kleinen Menschengeist. Und so war es, denn ich trug ihren Körper zu Grabe. Und so war es nicht. Denn sie kam wieder, nicht als die, die sie war, nicht als untoter Zombie aus dem Grab, sondern als eine andere in einer anderen Gestalt. Auf einem anderen Kontinent erblickte sie das Licht der Welt, das sie schon einmal - oder öfter, immer wieder?´- erblickt hatte, auf einem Kontinent, von dem alle Menschen stammen. Sie wurde wiedergeboren. Möchtest du nicht wissen, in welcher Gestalt sie wiederkam? Als Mensch, als Tier, als Pflanze? Wo genau und wie und wann?

       Und dann wandelte damals ja noch der andere, Drefman, auf Erden. Willst du denn gar nicht wissen, was aus IHM wurde: wohin ER gelangte und ob ER sie wiederum finden und töten würde, einmal, zweimal, gar immer und immer wieder, in der ewigen Wiederkehr des Gleichen?

       Ach, du willst ja alles wissen. Nun gut, lausche weiter meinen Worten, lass dir von unseren Wegen durch weite, ebene Welten berichten. Gräser wachsen dort, vereinzelt auch Büsche und Bäume. Denn diese Welten sind trocken, doch weder wüst noch leer - wie es auch Wüsten niemals sind.

      Drei Wesen

      zu einer Zeit

      zu anderen Zeiten

      in einer Welt.

       Manfred

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