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Elektrogeräte und alles was mit dem Funken zu tun hat, bei Josefs Werkstatt. Die Spielsachen werden geteilt, auch Basti hat zwei Kinder und will für seine Hilfe belohnt sein. Er bekommt die Legosachen. Die folgenden Tage verbringt Josef in seiner Werkstatt. Wenn ihn jemand braucht, weil eine Solaranlage spinnt oder irgendeine elektrische Pumpe den Dienst verweigert, geht er nur äußerst wiederwillig an die Reparatur. Zu fesselnd ist das was er gerade betreibt. Ob das Gerät vom Beistelltisch richtig funktioniert kann er nicht wissen, setzt es aber voraus. Er baut es auseinander um es kennenzulernen und reinigt die Teile. Aus den gefundenen Ersatzteilen baut er ein Zweites. Bald darauf dringen aus seiner Werkstatt beängstigende und nervende Töne. Es summt, rauscht und quietscht, zum Missfallen seiner Mitmenschen. Neugierige werden mit dem Satz abgewiesen: „Ich forsche für die Zukunft“, die Bastelarbeit wird abgedeckt. Einzig Carlina wird über den Stand der Forschung unterrichtet. Einen halben Tag verbringt Josef auf dem Schrottplatz, um Material für eine zweite Antenne zu suchen. Eines Tages wird es spannend.

      Nachdem er die Bücher fast auswendig kennt und der Meinung ist, dass es funktionieren müsste, baut er vor Carlinas Büro eine Antenne auf. Stellt auf ihren Schreibtisch ein Gerät und legt zur Antenne hinaus eine überprüfte Leitung. Die Stromkabel sind auch nicht mehr das was sie einmal waren. Abgebrochene Drähte und verrottete Isolierungen sind keine Seltenheit. Er schließt alles an den Stromkreislauf an und hofft, dass die Solarpaneele genug Spannung liefern, denn die schwankt. Bei viel Sonne und Wind erfreut sich Zoratoms Stromnetz an zweihundertzwanzig Volt. Je nach Wetter kann es aber weniger sein. Dann laufen die Elektromotoren langsamer. Nicht wenige Geräte funktionieren mit Schwachstrom, was sehr erfreulich ist. Das heißt, man muss die zweihundertzwanzig Volt drosseln. Dazu sind Transformatoren notwendig, die Josef in seiner Werkstatt baut. Doch das gefundene Funkgerät erfordert die volle Volt Zahl.

      Carlina war immer die Frau die alles kapiert, auch wenn sie nun über siebzig ist, hat sich daran nichts geändert. Josef erklärt ihr was sie zu tun hat, das ist nicht viel. Sie muss nur lauschen ob sie seine Stimme vernimmt und einige Knöpfe in der richtigen Reihenfolge bedienen. Er stellt das Funkgerät an, es reagiert mit Rauschen.

      „Das Gerät steht nun auf Empfang. Ich gehe hinüber in meine Werkstatt und spreche in den Äther. Wenn mein Geschick so groß ist wie ich es einschätze, können wir uns dann unterhalten“, meint er unbescheiden.

      Fünf Minuten später schreibt er auf die Schiefertafel „Bin nicht da“, und geht hinein zu seinem Werktisch. Streckt alle zehn Finger aus, stellt sich vor das Gerät. Obwohl er vorsätzlich sachlich und nüchtern agiert, überkommt ihn ein Schauer. Mehr Blut als üblich schießt ihm in den Kopf. Er dreht einen Knopf, Lämpchen gehen an. Dann holt er tief Luft und drückt eine Taste. Spricht.

      „Hier ist die Werkstatt von Josef, dem größten Erfinder überhaupt. Carlina, kannst du das bestätigen?“

      Doch die Antwort bleibt aus. Der Erfinder ärgert sich nicht wenig.

      „Carlina, du musst zuerst den Schalter umlegen und danach die Taste betätigen. Hörst du mich?“

      Mit Hochspannung lauscht er dem Rauschen. Doch da ändert sich nichts. Keine neuen sphärischen Klänge, nicht die allerleistete Stimme ist zu hören.

      „Carlina, hier ist ein verzweifelter Josef. Ich war fest davon überzeugt, dass es funktioniert. Ich muss gestehen, dass ich es hier in der Werkstatt schon mit dem Hund ausprobiert habe. Wenn auch auf kurze Entfernung. Aber ich meine, dass ich sein Gebell aus dem Lautsprecher gehört habe.“ Enttäuscht schaut er vor sich hin.

      Dann schlägt es ihn fast vom Hocker. „Wau, Wau“, bellt es ihm laut entgegen. Dann hört er Carlina lachen. „Ich höre dich klar und deutlich. Ich wollte nur einen überheblichen Erfinder zappeln lassen. Ich hoffe, dass du mich so gut hörst wie deinen Hund. Warte auf Antwort.“

      „Juchu“, brüllt er, „jetzt können wir überlegen, welche Kommune das Zweitgerät bekommen könnte. Ich wäre für die Straßburger.“ Denn die liefern ihnen immer den Cannabis, der auch für das Hospital wichtig ist. Mit Cannabis werden, in Verbindung mit einem giftigen Pilz, die Patienten sediert. Früher war Cannabis ein echtes Problem. Aber nicht, weil die Leute jeden Morgen High waren, sondern weil kettenrauchende Mütter und Väter an Lungenkrebs starben. Die Nachfahren waren gewarnt, rauchen nur noch mäßig.

      „Josef. Wenn ich sprechen kann, musst du das sagen. Entweder sagt du wie ich, „Warte auf Antwort“, oder sagst, „Bitte sprechen“ oder „Fertig“ oder sonst irgendwas woran man erkennt, dass dein Beitrag zu Ende ist.“

      „Das ist eine sehr gute Idee. Du blickst wie immer voll durch. Wärst du mit Straßburg einverstanden? Fertig.“

      „Die sind von allen noch am Einfachsten zu erreichen. Ich bin da eher für eine Kommune im Wald oder weiter nördlich. Donaueschingen oder Bruchsal. Fertig.“

      Von ihren direkten Nachbarn, den Religiösen in Lahr, die strikt die Regeln eines alten Buches befolgen, ist keine Rede, denn die mag keiner und die Religiösen vermeiden den Kontakt mit anderen Gruppen. Nur bei akuter Lebensgefahr bringen sie manchmal einen Patienten ins Hospital.

      „Wir müssen aber zuerst die Reichweite testen, denn die ist begrenzt“, erklärt er. „Dazu werde ich wohl eine kleine Reise machen müssen. Wann stellen wir das Funkgerät der Gemeinschaft vor? Fertig.“

      „Das können wir jederzeit machen. Neuheiten sind immer gefragt. Am besten gleich nächsten Samstag, im Sportheim, vor dem Tanz. Fertig.“

      Bevor die ersten Gäste kommen, baut Josef vor einem Fenster die Anlage auf und deckt sie mit einem Tischtuch ab. Legt ein Kabel durchs gekippte Fenster hinaus zur Antenne. Seine Mutter, die Chefärztin Susanne, kommt auch. Die Technikversessenheit des Sohnes sieht sie einerseits mit Bedauern. Er wäre bestimmt ein sehr guter Chirurg geworden. Andererseits findet sie es faszinierend, was er alles zusammenflickt und zum Leben erweckt.

      „Das eine OP-Licht hast du immer noch nicht repariert“, begrüßt sie ihn.

      „Ja bin ich hier denn der einzige Elektriker?“, wehrt er sich gleich. „Die Forschung ist nicht unwichtig. Forschung ist für die Zukunft.“

      „Als ob wir nicht alles hätten“, meint Doris, die ihrer Mutter folgt. „Ich sehe das so: Dein Hobby geht zu Lasten deiner Arbeit. Erst die Lichter und der Strom, dann die Forschung.“

      „Werde mich bessern“, verspricht er.

      Mit dem Satz: „Und nun präsentiere ich euch den Fortschritt, um den wir nicht herum kommen werden“ und entfernt das Tischtuch. Ohne etwas zu erklären setzt er sich an den Tisch, stellt das Gerät an und lässt es pfeifen. Sofort sind alle still. Das nutzt er.

      „Hallo Carlina, hier Josef. Kannst du mich hören?“

      „Klar und deutlich“, kommt es klar und deutlich aus dem Lautsprecher.

      Sie unterhalten sich noch ein wenig, um die Funktionsweise zu demonstrieren, sagen immer brav fertig am Ende, bis sie ihm zu seinem neusten Werk gratuliert und sich verabschiedet. Erst danach erklärt er den Besuchern des Abends, was ein Funkgerät ist.

      Als er davon redet, was er für ein Glück hatte diese Ausrüstung zu finden, entgegnet Tundra: „So ein Zeug steht bei uns auf dem Dachboden herum.“

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