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des feindlichen Drachen aus und schrie mit zusammengebissenen Zähnen „Iss!“ Ein dichter Eistrahl sauste auf ihren Gegner zu, und traf dessen Brust. Es dauerte nur wenig Zeit bis Ardik merkte, dass er sich diesen Zauber auch hätte sparen können, stattdessen riss er nun wieder Lurnar hoch. Das grelle Licht des Feuers blendete ihn, jedoch nicht so sehr, dass er sich die Hand vors Gesicht hätte halten müssen. Die Drachen waren merklich erschöpft, Týr flog nun viel langsamer als gewohnt, während auch sein Feind seinen Flug deutlich verlangsamte. Sie umkreisten sich nun nur noch, und tauschten, soviel Ardik zu vernehmen vermochte einige Worte aus. Als letztes hallte nur noch ein leises „Urna Sean u werga“ Durch die Nacht, bevor sie sich wieder voneinander entfernten. Ardik atmete erleichtert auf, obwohl er sich ebenfalls fragte, warum sie nun diesen Kampf beendet hatten „Es ist vorbei, wir sind uns ebenbürtig“ Keuchte Týr „Wer war das?“ „Sein Name ist Fanras, er schien noch deutlich jung zu sein, nicht mehr als 70 Jahre“ „Warum lassen wir ihn ziehen?“ fragte Ardik gespannt „Es ist sinnlos, wir werden uns noch oft genug begegnen, es muss nicht hier entschieden werden“ erklärte Týr „Aber wenn wir noch einmal umdrehen, dann können wir“ „Nein, es ist aussichtlos“ Ardiks Muskeln entspannten sich wieder, er hatte das erleichternde Gefühl dem Tode entkommen zu sein, welcher ihn jederzeit hätte ereilen können. Die sanften Wellen unter ihnen begannen kleiner zu werden, als Týr wieder begann sich höher in die Lüfte zu erheben. Der Mond war ein wenig verblasst, dennoch schien er heller denn je. Die Nacht neigte sich dem Ende entgegen, wie es jeder merken konnte „Ihr könnt nun schlafen, ich werde eine gerade Flugbahn beibehalten, macht euch also keine Sorgen. Ohne ein weiteres Wort verlieren senkte Ardik seinen Kopf hinunter. Das Schlafen fiel ihm schwer, noch zu aufgeregt war er von den vergangenen Ereignissen „Ich kannte ihn, woher weiß ich jedoch nicht mehr genau“ Erschrocken wachte Ardik wieder auf „Er war dabei als es geschah, aber, das kann nicht sein“ „Vom wem sprecht ihr?“ „Von Niemandem“

      Kapitel 8 – Die Sitten der Zwerge

      „Wenn du unserem König begegnen solltest, dann verhalte dich am besten so ruhig wie möglich, er hat es nicht gerne, wenn ihn Fremde ansprechen“ Raikan verdrehte auf Dwemblins Worte hin die Augen „Jaja, ich glaube du hast mir jetzt schon alles fünfmal erzählt“ „Ich will nur nicht, dass sie dich vierteilen, verstehst du? Ketei´Ustrum´Hon wurde seit 500 Jahren von keinem Menschen mehr betreten, ich versuche nur dein Leben zu retten“ Eine Axt schnallte sich Raikan um die Hüfte, während er Dwemblins Worten weiter lauschte, er hatte ihm nun alle Regeln bestimmt bereits zehn Mal erklärt, aber vielleicht war es auch von Vorteil zu wissen, was auf sie zukam. Immerhin würden sie nun keine Zeit mehr verschwenden sondern direkt an diesem Morgen aufbrechen, es war ein guter Tag. Der kalte Wind von Osten her brachte den Duft von frischen Brot mit sich, wie es aussah wurden die Bäckereien in der Stadt wieder in Betrieb genommen, die Leichen waren nun fast alle beseitigt, lange hatten sie dafür gebraucht, immer noch klebten große Blutpfützen auf den Straßen, doch um diese kümmerte sich niemand „Und wenn ich einem anderen Zwerg begegnen sollte, was soll ich sagen? Ihm etwa einen schönen Tag wünschen?“ Dwemblin drehte sich langsam um „Wie gesagt, lasse mich sprechen“ Raikan nickte, im Glauben wohl alles verstanden zu haben und im Wissen, dass er stets auf Dwemblin zählen konnte. Nachdem sie alles nötige zusammengepackt hatten, rollte Raikan eine große, pergamentartige Landkarte heraus, rollte sie auf dem Tisch aus und strich mit dem Finger über den weiträumigen Weg, welcher sie zum Dur Raknor führen würde „Dort“ er zeigte mit dem Finger auf einen kleinen, blauen Strich, nordöstlich von Winterwacht „Das ist der Ä´Tál, große Befestigungen der Maladrier trennen uns vom anderen Ufer, wir müssten einen tagelangen Umweg gehen, wenn wir sie meiden würden, doch wenn wir dies hinter uns gebracht haben, müssen wir den Gedórwald durchqueren und uns zu guter Letzt in der Stadt Ej´Thrin mit neuer Ausrüstung und Lebensmitteln eindecken, neuesten Berichten zufolge, hat Arkanol ganze drei Bataillone in die Stadt verlegen lassen, wir müssen also dort mit einem großen Truppenaufgebot rechnen. Ej´Thrin ist gut gesichert und seine Mauern reichen bis zum Gebirge, und selbst dort können wir noch auf Festungen oder ähnliches treffen, es wird also kein Spaziergang, das kann ich dir gleich sagen“ Dwemblin schien über diese Auskünfte recht beeindruckt „Hmmm, ja dann kämpfen wir uns halt durch“ stieß er heraus „Das wird leider nicht möglich sein, wir werden wirklich vorsichtig sein müssen, sonst kommen wir nur in Einzelteilen wieder zurück“ Stille herrschte für einige Minuten lang „Erzähle mir etwas über dein Volk, erzähl mir etwas über die Zwerge“ Dwemblin lächelte „Nun, das kann einige Zeit beanspruchen“ „Ich habe Zeit“ antwortete Raikan und setzte auf einen kleinen Holzhocker links von ihm. Der Zwerg streckte sich einige Male, wobei ein lautes Knacken durch seinen kurzen Körper ging „Wir Zwerge, ja, wir waren die ersten hier auf Tarna, mein Urgroßvater erzählte mir stets davon, von den Geschichten, welche er von seinem Großvater überliefert bekommen hatte, ja, das war noch eine wunderbare Zeit. Die Abstammung der Zwerge reicht bis in das fetrische Zeitalter zurück, bis zu den Kämpfen der Bleitha und den vorangegangenen Schlachten von Olgúlur. Die ersten kamen aus einem fernen Land östlich von Tarna, wir nannten es Hcho´Fant´Sokyoy, das alte Land. Von dort sind keine Geschichten mehr überliefert, einige von uns vermuten, dass es diese einst gab, doch sie wurden wohl im Drachenkrieg zerstört. Unser Konflikt mit den Nârjen Matharuniens, diese welche bereits lange vor den Menschen dort lebten war unausweichlich, Gobal I, Vater von Fegur und Suthong, Sohn von Tagarot und...“ „Erspare mir die Einzelheiten“ unterbrach ihn Raikan, grimmig fuhr Dwemblin fort „Er ließ unser Volk im höchsten Gebirge Tarnas Siedeln, im Dur Raknor, die Aufzeichnungen können belegen, dass dies etwa um das Jahr 1900 des fetrischen Zeitalters stattgefunden haben muss. Man begrub Gobal nach seinem Tod im Jahre 1957 FË in einem Grabhügel südlich des Berges Akven^Lain. Wir Zwerge waren schon immer geschickte Handwerker und Krieger, und so kam es, dass wir in einen Konflikt mit den von Norden her kommenden Menschen gerieten, Jahrelang führten wir Krieg gegen einander bis wir schließlich einsahen, dass es keinen Sieger geben konnte, nicht zu dieser Zeit. Bagon, Sohn von Gobal und aus dem Geschlecht des Chai Klans errichtete unsere bis heute größte Stadt, Ketei´Ustrum´Hon direkt am Fuße des Akven^Lain und sogar bis in den Berg hinein, wo heute die große Thronhalle steht. Unsere Stadt war riesig und reich, das ist sie heute immer noch, glaube mir, wir konnten ihr Glanz auch nach unserem Untertauchen aufrecht erhalten. Wir alle hatten Probleme mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg, es waren die verbliebenen Gorokstämme im Dur Raknor, welche uns immer wieder Probleme bereiteten, sie plünderten unsere Dörfer und brannten die Höfe vor den Städten nieder, doch wir töteten sie alle, bis auf den letzten. Einige jedoch konnten entkommen, in den Osten wie wir hörten, in die Matharunischen Steppen. Weit zogen wir in das Land hinein um dem Übel endlich ein Ende zu bereiten, doch wir kamen zu spät, die Nârjen hatten einige von ihnen abgeholt und über das große Nordmeer gebracht, die verbliebenen Stämme verstreuten sich bis in die Wüste Garmara hinein“ Ein gerade hereinplatzender Soldat unterbrach die beiden, zwischen seinem Zeige- und Mittelfinger hielt er ein dreckverschmiertes Stück Papier, mit welchem er einige Sekunden lang herumwedelte. Dann stützte er sich an eine der vier Fensterbänke und schnappte nach Luft „Eine Nachricht vom Spähposten Lúin im Norden, hier“ er reichte Raikan den kleinen Zettel „Ihr solltet zuerst Kommandantin Daria davon berichten“ sagte dieser und begann das gefaltete Papier zu öffnen „Nein, ihr solltet zuerst davon erfahren, ich fand die Kommandantin nicht, wie es aussieht hält sie sich momentan in der Stadt auf“ Raikan schreckte nach nur wenigen Sekunden, in welchen seine Augen über die Nachricht geschweift waren zurück „Wann habt ihr dies hier erhalten?“ „Vor nur 10 Minuten, ein Reiter brachte sie“ antwortete der Krieger, welcher immer noch nach Luft rang „Was steht dort geschrieben?“ Wollte Dwemblin wissen, Raikan verzog das Gesicht „Hier, lies es selbst“ Dwemblin riss ihm das Papier aus der Hand „Zu Händen der Kommandantin Daria.

      In den frühen Morgenstunden sichteten meine Männer einige Banner, zunächst dachten wir uns dabei nichts außergewöhnliches, doch nun.....wir fordern Unterstützung an, und zwar so schnell es geht

      gez. Leutnant Yakhur. Nordaußenposten Lúin“

      Der Zwerg schüttelte den Kopf „Die Maladrier?“ „Nein, das hätte er geschrieben, wir sollten einen Spähtrupp aussenden“ „Schließt die Tore, das ist das

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