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Benachrichtigung gewartet.“ Brand saß vor seinem Computer, den Schreibtisch voll mit Papier, Protokollen, Aktenblättern und Fotos des letzten Leichenfunds.

      „Wir haben eine Warnung an alle Mitfahrzentralen rausgegeben, dass sich die Mitfahrer vorsichtig verhalten sollen, und wenn von vornherein Verdacht besteht, etwas Auffälliges am Fahrer ist, sollen sie gar nicht erst einsteigen.“ Paulsen war aufgestanden, ging an Beas Platz. „ Der Wagen ist ja eine Höllenmaschine, eine Reise ohne Wiederkehr.“

      „Du sagst es, Jürgen,“ sie hielt kurz inne, „ich bin ja gespannt, wie lange er diese Art und Weise des Killens benutzt, wie lange er junge Frauen von Mitfahrzentralen als Opfer aussucht. Er wird wissen, dass wir etwas unternehmen, um es ihm nicht leicht zu machen.“

      Dieser Mann war sich seiner Macht bewusst. Er kostete die Wehrlosigkeit seiner Opfer aus. Dass sie geknebelt und die Ohren mit Tampons zugestopft waren, sprach für sich. Sie sollten nichts hören, nichts sagen, geschweige denn schreien. Natürlich wurde dadurch der Schock, die Angst geschürt, der Schrecken erschwerte das Atmen. Und dann dieser Stromschlag aus den Sicherheitsgurten! Die Verbrennung der Brustwarze. Das schien ein Ritual zu sein, irgend etwas schien den Täter zu befriedigen. Er steigerte wohl sein Lustempfinden, seine sexuelle Stimulation. Bea wusste, Serienkiller inszenieren Rituale an ihren Opfern, die sie als Niedere ausmerzten. Die Opfergaben brachten sie in einen infernalischen Rausch, die Macht, die sie dann demonstrierten, offenbarte ihnen, ein Übermensch zu sein. Denn Göttern gleich, wählten sie einen Menschen, Mann oder Frau, den sie mit kalter menschenferner Gewalt auslöschten.

      Am Donnerstag, den 22. November 2007, war Simone auf Nicoles Beerdigung gewesen. Kalt war der Tag, und grau, und auch in den kommenden Stunden wurde er nicht hell.. Beim Übergeben des Beileids an ihre Eltern strömten ihr die Tränen unaufhaltsam herab. Gabi versuchte gefasst zu bleiben, ihr Mund zitterte und mit krampfartigen Heultönen umarmte sie Simone. In der Friedhofskapelle war Simone ruhig geblieben, lauschte in Trance den Worten des Pastors. Es ergriff sie Trauer, die Tatsache, dass ihre beste Freundin unter die Erde kam, für alle Zeiten von dannen.

      Den Beerdigungskaffee ließ sie ausfallen. Sie fuhr wieder mit der Straßenbahn nach Hause, ging erstmal unter die Dusche. Mit belebendem Rosmarinbalsam rieb sie sich ein, das Wasser trug ihre Trauer weg. Dann in der Küche trank sie einen grünen Tee, rauchte eine. Ihr Handy klingelte. Es war 16 Uhr 42.

      „Mertens. -.Ach, Hallo Nils, du bist es, das freut mich .“ Auf dem Display war seine gespeicherte Nummer.

      „Na, hast du es gut überstanden?“

      „ja, ich bin schon ne halbe Stunde zu Hause, und eigentlich geht es mir ganz gut.“

      „Na bitte, das ist gut. Du, Simone, wenn du willst, bin ich um halb 6 bei dir, ich bring ne Flasche Chianti mit.“

      „Ja gut, mach das!“

      „Bis gleich.“

      „Bis gleich.“

      Simone trug etwas von ihrem Parfüm auf. Sie gefiel sich in der engen schwarzen Lederhose, dem orangefarbigen Baumwollpulli und der dunkelblauen Weste. Ihr volles brünettes Haar duftete nach Frühlingskräutern und ihren Mund zeichnete sie dezent mit mattrotem Lippenstift.

      Nils klingelte, kam in ihre Wohnung. Ihr Herz schlug schneller vor Freude.

      „Hi, Simone!“ Er stellte den Wein auf den Küchentisch, umarmte sie sanft, und sie hauchte ihre warmen Lippen auf seinen Wangen.

      „Schön, dass du da bist. Zieh deine Schuhe aus, wir machen es uns in meinem Zimmer bequem. Ich hole schon mal die Gläser.“

      Es leuchteten mehrere Kerzen, sie verzauberten Nils Besuch, beflügelten beide mit inniger Freude. Er setzte sich neben Simone.

      „Du siehst so gut aus! Wie noch nie...und wie du riechst, so gut!“

      Sie legte ihre Hand auf sein rechtes Bein, als er den Wein entkorkte. Sie erhoben ihre Gläser, stießen an.

      „Auf uns!“ sagte sie im zärtlichen Ton zu ihm.

      „Auf uns.“ Beide nippten von dem Wein, sahen sich an. Sie nahm noch einen Schluck, setzte dann das Glas ab. Sie strahlte ihn mit ihren Augen an, er sah wieder gut aus, die verwaschene blaue Lewis-Jeans, das schwarze Sweatshirt hoben seinen durchtrainierten Körper hervor, den er mit Krafttraining hervorragend formte. Er nahm ihre Hand, streichelte sie sanft, strich in einer langsamen Bewegung über ihren Arm, dann über den Hals, küsste sie dann, seine Zunge über ihren Hals kreiselnd. Simone suchte seinen Mund, öffnete ihre Lippen, ihr heißer Atem begann pochend ihre Lippe zu liebkosen. Sie küssten sich hingebungsvoll, immer wilder werdend, Nis packte an ihrem Busen, griff sanft über ihren Pulli; bis er ihn auszog: Simones Hand nestelte an seiner Hose, Nils Ding war gewachsen, und wie! Noch nie hatten sie miteinander geschlafen. Jetzt war der richtige Augenblick da. Beide waren nackt, Simone nahm ihn an der Hand, jetzt musste das 2-Sitzsofa mit dem Bett tauschen. Sie verloren sich in Zärtlichkeiten, ihre Liebkosungen steigerten sich in ekstatische Erregung. Simone verwöhnte Nils´ Schwanz mit ihrer Zunge. Und sie konnten, wollten nichts mehr anders, sie schliefen miteinander, bis sie beide kamen. Beiden entwich ein erlösender sanfter Schrei. Schweiß troff von Simones Lippen. Als er kam, er in ihr explodierte, schwang sie rhythmisch ihr Becken, kratze seinen Rücken, und ihr Kopf drehte sich von einer zur anderen Seite, sie sah ihn mit glänzenden wilden Augen an, dann schlossen sie sich und ihr Mund öffnete sich stöhnend.

      Dann, als der erste Glücksschwall der Hormone vorbei war, sie erschauern und zugleich Hitze in sich spüren ließ, rauchte sie eine Zigarette auf dem Sofa.

      Sie sagten nichts, sahen sich begeistert und verliebt an. Sie streichelten sich sanft, küssten einander.

      „Du bist der Beste.“

      „Und du, bist die Beste.“

      Beide strahlten sich an.

      „Nils, willst du nicht zu mir ziehen?“

      Er sah sie an, seine Augen funkelten vor Freude. „ Wenn du mich so fragst?“ Er gab ihr einen Kuss. „Nichts lieber als das.“

      Nicole packte seine muskulöse Brust, griff fest zu, wanderte mit ihren Händen runter, umfasste seinen Schwanz, und klatschte ihn zweimal an ihrem Bauch. Sie lachte.

      „Zieh ein, so bald es geht.“

      „Das mache ich auf jeden Fall.

       8

      Rolf Deppe saß vor seinem Computer. Er war im Internet, surfte auf der Homepage einer Mitfahrzentrale in Frankfurt. In ihm vollzog sich ein streng kalkulierter Prozess. Dann das Anrufen, die Weitergabe von Daten, der Bestimmungsort und so weiter. Reine Routine.

      Schließlich griff er sein Handy, rief Toni an.

      „Ich brauche neue Nummernschilder, in der nächsten halben Stunde, mach ein Frankfurter Kennzeichen klar.“

      „Geht in Ordnung.“

      Auf ihn war Verlass. Zu lange kannte er ihn schon, und niemals hatte er ihn enttäuscht. Es war kein enger Kontakt zwischen den beiden, sie trafen sich manchmal in einer Bar oder aßen ein Steak.

      Der neue Wagen war inklusive, und die Montage der Sicherheitsgurte ein Klacks. Was Marion wohl machte? Ob sie wohl noch immer in einer Parfümerie arbeitete? Wohl kaum...dieser Unternehmensberater hatte genug Schotter. Oder vielleicht doch? Sie war doch so kontaktfreudig! Da kam da so einer an, kaufte Unmengen von Kosmetikprodukten, Duftwässerchen und weiß der Teufel was, sie beriet ihn, er baggerte sie an, und das war es auch schon!

      Gegen halb 4 nachmittags am 23. November rückte Toni mit einem 3-er BMW Coupé an.

      „Wirklich gute Arbeit. So liebe ich das.“

      „Das weiß ich doch.“

      Rolf griff in die Brusttasche seines Hemdes, steckte ihm ein paar Scheinchen zu.

      „So und nicht anders.“

      „Haha! Wenn

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