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zwischen der Bratpfanne und einem Kleiderständer zu teilen, auf dem eine Anzahl seidener Taschentücher hing. Um den Tisch saßen vier oder fünf Jungen, keiner älter als der Ludok, und rauchten aus langen Tonpfeifen Tabak und tranken Schnaps wie Alte. Sie drängten sich um Hopkins, als dieser dem Russen etwas zuflüsterte, und grinsten dann Justin an.

      "Das ist er, Morgan", sagte Nick Hopkins laut; "mein Freund, Justin Hoppa."

      Der Russe grinste, machte Justin eine tiefe Verbeugung, nahm seine Hand und sagte, er freue sich, seine Bekanntschaft gemacht zu haben. Hierauf umringten ihn die rauchenden jungen Herren und schüttelten ihm kräftig die Hände. Einer nahm ihm die Mütze ab und hängte sie auf den Kleiderständer, während ein anderer

      seinen Diensteifer so weit trieb, ihm in die Taschen zu greifen, um ihm die Mühe zu ersparen, sie vor Schlafengehen auszuleeren. Hätte der Russe nicht mit der Gabel die Köpfe der liebenswürdigen Jünglinge bearbeitet, so hätten sich deren Höflichkeiten noch viel weiter erstreckt.

      "Wir freuen uns alle sehr, dich kennenzulernen, Justin", sagte der Russe. "Ludok, nimm die Würste weg und lass Justin an den Kamin, damit er sich wärmen kann. Du guckst nach den Taschentüchern, Liebling? Sind eine ganze Menge, nicht wahr? Wir haben sie für die Wäsche zusammengesucht, das ist alles, Justin, ja, das ist alles! Ha! Ha! Ha! "

      In das Gelächter stimmten die hoffnungsvollen Schüler des alten Herrn laut ein. Dann setzte man sich zu Tisch. Als Justin seinen Teil gegessen, reichte ihm der Russe ein Glas Rum und ließ es ihn sogleich austrinken, weil noch ein anderer des Glases bedürfe. Nachdem Justin dies getan, fiel er in einen tiefen Schlaf und wurde von seinem Freunde Jack auf ein aus alten Säcken bereitetes Lager getragen.

      Der alte Russe und seine Schüler

      Justin erwachte am nächsten Morgen erst spät aus einem langen und festen Schlafe. Es befand sich nur noch der alte Russe im Zimmer, der sich zum Frühstück Kaffee kochte und leise vor sich hin pfiff. Justin schlief zwar nicht mehr, er war aber auch noch nicht hellwach. Er sah mit halb geschlossenen Augen den Russen und hörte sein leises Pfeifen. Als der Kaffee fertig war, setzte der Alte die Pfanne auf den Kaminrost und stand einige Minuten unschlüssig da, als ob er nicht wisse, was er nun machen solle. Er drehte sich nach Justin um und rief ihn an. Dieser antwortete jedoch nicht, sondern schien zu schlafen. Der Russe beruhigte sich hierbei und verriegelte leise die Tür. Dann hob er eine Diele hoch und brachte ein Kästchen zum Vorschein, das er behutsam auf den Tisch stellte. Seine Augen funkelten, als er es öffnete und hineinsah. Er zog einen alten Stuhl an den Tisch, setzte sich und nahm eine herrliche, mit Brillanten besetzte, goldene Uhr heraus.

      "Aha", sagte der Russe, indem sich sein Gesicht zu einem scheußlichen Grinsen verzog, "verflucht schlaue Hunde! - Dicht gehalten bis zuletzt! Dem alten Pfaffen nicht das Versteck verpfiffen! Den alten Morgan nicht reingelegt. Nu, was hätte es auch genützt? Wären dem Strick doch nicht entgangen. Nein, nein, nein! brave Jungens!"

      Unter diesen und ähnlichen halblaut gesprochenen Betrachtungen legte der Russe die Uhr wieder behutsam an ihre Stelle zurück und holte dann wenigstens ein halbes Dutzend andere aus dem Kästchen, die er alle mit dem gleichen Vergnügen betrachtete. Dann kam die Reihe an Ringe, Broschen, Armbänder und solche Kostbarkeiten, die Justin nicht einmal mit Namen kannte. Zuletzt nahm der Alte ein ganz kleines Geschmeide heraus. Es schien sich eine schwer zu lesende Inschrift darauf zu befinden, denn :der Russe legte es auf den Tisch, beschattete es mit der Hand und brütete lange darüber. An dem Gelingen seines Versuches verzweifelnd, lehnte er sich schließlich in seinen Stuhl zurück und murmelte vor sich hin:

      "Es ist doch was Schönes ums Hängen! Tote bereuen nicht und machen keine Dummheiten. Plaudern auch nichts aus. Das ist gut fürs Geschäft. Fünf aufgehängt der Reihe nach, und keiner übriggeblieben, mich zu verpfeifen."

      Plötzlich fielen des Alten Augen auf Justin, dessen Blicke in stummer Neugier auf ihn gerichtet waren. Er warf den Deckel des Kästchens hastig zu und ergriff das auf dem Tische liegende Brotmesser, dabei zitterte er am ganzen Körper.

      "Was ist das?" schrie Morgan. "Warum beobachtest du mich? Warum bist du wach? Was hast du gesehen? Rede, Junge, schnell, wenn dir dein Leben lieb ist."

      "Ich konnte nicht länger schlafen, Herr", erwiderte Justin demütig, es tut mir sehr leid, wenn ich Sie gestört habe."

      "Bist du nicht schon seit einer Stunde wach?" fragte der Russe mit finsterem Blick.

      "Nein, Herr, bestimmt nicht", antwortete Justin.

      "Ist es auch wahr?" entgegnete der Russe, und er nahm eine noch drohende Haltung ein.

      "Auf mein Wort, es ist wahr, ich bin wirklich nicht wach gewesen", entgegnete Justin ernst.

      "Schon gut, schon gut, mein Lieber!" sagte der Russe, indem er sein früheres Wesen wieder annahm. Er spielte noch ein wenig mit dem Messer, ehe er es weglegte, um Justin glauben zu machen, er hätte es nur aus Zerstreuung in die Hand genommen.

      "Ich wusste das schon vorher und wollte dir nur einen kleinen Schreck einjagen. Du bist ein braver Junge. Ha! ha! du bist ein braver Junge, Justin."

      Er rieb sich kichernd die Hände, guckte aber unruhig nach dem Kästchen hin.

      "Hast du etwas von den hübschen Sachen gesehen, mein Lieber?" sagte der Russe nach einer kurzen Pause und legte die Hand auf das Kästchen.

      "Ja, Herr", erwiderte Justin.

      "Ach!" rief erblassend der Russe. "Sie sind - ja sie sind mein Eigentum, Justin, mein winziges Eigentum, mein alles für meine alten Tage. Die Leute nennen mich einen Geizhals. Ja, das tun sie."

      Justin dachte, der alte Herr müsste tatsächlich ein rechter Geizhals sein, sonst würde er nicht so elend wohnen. Dann fiel ihm aber ein, dass die Fürsorge für den Ludok und die übrigen Jungen ihm ein schönes Geld einbringen würden. Justin fragte nun bescheiden, ob er aufstehen dürfe.

      "Gewiss, mein Lieber", antwortete der Russe. "Dort in der Ecke steht ein Krug Wasser, hole ihn, ich werde dir eine Waschschüssel geben."

      Justin tat, wie ihm geheißen, und als er sich umdrehte, war das Kästchen verschwunden. Nachdem er sich gerade gewaschen hatte, trat der Ludok mit einem jungen Kameraden ins Zimmer. Dieser wurde Justin als Gunter Bund förmlich vorgestellt, er war einer von den rauchenden Jungen des gestrigen Abends. Sie setzten sich zum Frühstück nieder, und der Russe fragte mit einem bedeutungsvollen Blick auf Justin den Ludok:

      "Liebe Kinder, hoffentlich habt ihr heute morgen schon fleißig gearbeitet?`

      "Aber mächtig", entgegnete Hopkins.

      "Wie 'n Pferd", fügte Gunter hinzu.

      "Ihr seid brave Jungen! Was hast du erwischt, Ludok?"

      "Ein paar Brieftaschen."

      "Gespickte?" fragte der Russe aufgeregt.

      "So ziemlich", sagte Hopkins und holte eine rote und eine grüne Brieftasche aus seiner Jacke. Der Alte durchsuchte sie sorgfältig und meinte dann:

      "Nicht so schwer, als sie hätten sein können, aber schöne Stücke, gediegene Arbeit. Nicht wahr, Justin?"

      "Ja, allerdings, Herr", erwiderter Justin. Bei dieser Antwort brach Gunter Bund in ein lautes Gelächter aus, zur großen Verwunderung Justins, der absolut keinen Grund dazu sah.

      "Und was hast du mitgebracht?" fragte Morgan den Gunter Bund.

      "Rotzlappen", entgegnete der junge Herr; dabei zog er vier Schnupftücher aus der Tasche.

      Der Russe besichtigte sie genau und sagte dann: "Sie sind gut, sehr sogar. Aber du hast sie nicht richtig gezeichnet, wir müssen die Buchstaben mit der Nadel wieder auftrennen. Das kann Justin machen.

      „Willst du? Ha! ha! Ha!" fragte der Russe

      „Gern", sagte Justin

      "Möchtest du nicht auch so leicht wie Gunter Bund Taschentücher besorgen, hättest du Lust, Justin?" fragte der Russe.

      "Große

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