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Der Funken Liebe. Kerstin Wagner
Читать онлайн.Название Der Funken Liebe
Год выпуска 0
isbn 9783847668732
Автор произведения Kerstin Wagner
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Mit Verlauf der Sendung musste Rosie ein paar Mal herzlich über Abigail Audruns trockenen Humor lachen. „Sie ist witzig.“
„Ja, ich fand ihren Humor auch klasse.“
„Hast aber nicht gelacht!“
Plötzlich sah Michael sich im Fernsehen lachen. „Siehst Du?“
„Was hat sie da gesagt?“
„Sie sagte, sie wäre mit dem Rad gekommen weil es eh nie Parkplätze gäbe wenn man sie braucht und die U-Bahn stinken würde.“
Rosie grinste breit. „Wo sie recht hat….“
Kaputter Käfer
3 Wochen später fuhr Wilkens van Dongen mit seinem alten, blauen VW Käfer durch Ealing als der Motor stotterte und schließlich ausging. Wilks kannte das aber schon. Er drehte innerlich absolut tiefenentspannt den Zündschlüssel zurück und versuchte den Motor wieder neu zu starten.
Nichts passierte und so zückte er sein Handy und rief Morris Peabody an, einen Kumpel aus Kindertagen. Zum Glück ging der sofort ans Telefon.
„Mein Auto ist tot“, sagte Wilks tonlos.
Morris lachte belustigt auf. „Wo soll ich Dich abholen?“
„Ruislip Road am Hundefrisörladen.“
„Ich bin gleich da.“
Wilks drückte auf die Rote-Hörer-Taste, legte sein Telefon auf den Beifahrersitz und ließ sich erleichtert ins Polster sinken. Ein dreifaches Hoch auf Morris, der schon mehr als einmal Wilks‘ Abschleppdienst gewesen war. Jetzt hieß es warten bis der Onkel Auto-Doktor kam.
Nach etwa 20 Minuten näherte sich ein Abschleppwagen. Aber es stieg nicht der schmale, blonde Morris aus der Fahrerkabine aus, sondern eine umwerfend hübsche Frau mit einem schwarzen, lockigen Pferdeschwanz.
Sie grinste Wilks an als er aus dem Auto stieg. „Morris schickt mich. Er ist verhindert.“
„Ich bin Wilks“, stellte sich Wilks beeindruckt vor und gab ihr die Hand.
Die junge Frau reichte ihm ihre und sagte. „Ich bin Rosie und schlepp Dich jetzt ab.“
Wilks lachte. „Na, das ist ja mal eine Vorstellung. Ich bin Wilks, der Abgeschleppte.“
„Dann zieht mal die Handbremse an und leg einen Gang ein, Wilks, wenn das geht.“
„Er ist nur mal wieder ausgegangen und geht nicht mehr an.“ Wilks kletterte wieder auf den Fahrersitz und tat was Rosie ihm aufgetragen hatte.
Schließlich stand er wieder neben Rosie, die das Auto professionell auf ihre Laderampe zog. „Warum konnte Morris nicht?“, fragte Wilks währenddessen.
„Just als Ihr aufgelegt hattet kam ein Kunde rein, mit dem wir sehr viel Geld verdienen und dann gab Morris mir die Anweisung Dich abzuschleppen.“
„Ich muss gestehen, dass ich auch lieber von Dir abgeschleppt werde als von Morris. Aber sag ihm das nicht.“
Rosie lachte. „Keine Sorge.“
Das Auto stand auf der Laderampe und Wilks und Rosie setzten sich in die Fahrerkabine. Rosie fuhr los.
„Ich habe Dich nie in der Werkstatt gesehen“, bemerkte Wilks.
„Ich war in einer anderen Filiale in Chiswick. Bin erst seit 2 Monaten bei Morris.“
„Und Du bist ehrlich Automachanikerin?“, fragte Wilks verblüfft.
Rosie nickte. „Ja, an Autos basteln ist mein Hobby und mein Beruf.“
„Ich kenne mich mit Autos nicht aus“, gab Wilks freimütig zu. „Ich wüsste nicht mal wo ich Wischwasser nachfüllen müsste.“
Rosie lächelte. „Da bist Du nicht der einzige Mann. Mein Mitbewohner ist auch total unwissend und unfähig, wenn es um Autos geht. Ein Mal musste ich ihn von der M25 holen, weil der Wagen nicht einen Tropfen Öl mehr hatte.“
Wilks lachte. „Tja, das klingt nach mir.“ Währenddessen kramte er in seiner Umhängetasche nach dem Fahrzeugschein. Rosie blickte ihm beim Fahren nebenbei dabei zu. Sie lachte. „Was ist das denn?“ Und nickte zu einem bunten Etwas hin, das Wilks mit aus der Tasche befördert hatte.
Wilks schmunzelte. „Das sind bloß Filzstifte. Meine Mitbewohnerin hat sich den Arm gebrochen. Ich kann recht gut zeichnen und soll ihren Gips verschönern.“
„Uh, den Arm gebrochen? Hoffentlich nicht schlimm.“
„Nein“, erwiderte Wilks, „sie wäre mit dem Fahrrad fast mit einem LKW zusammengerauscht und ist über den Lenker abgestiegen. Ich war glücklicherweise mit ihr unterwegs. Sie ist danach sofort aufgestanden und war stocksauer.“ Wilks lachte liebevoll beim Gedanken an Abi.
Rosie erkannte seinen Gesichtsausdruck und war enttäuscht. „Du liebst sie sehr, hm?“
„Ja. Wie die tollste Schwester der Welt. Sie ist eine grandiose Frau.“
Rosie strahlte wieder.
Während sie weiterfuhren dachte Rosie an Mick. Mick war im Gegenzug der grandioseste Mann, den sie kannte. In ihren Augen absolut asexuell aber für die restliche Frauenwelt ein Leckerli.
Hm, ja, ok. Er sieht wirklich gut aus. Aber …ihh… Mick als Kerl? Neeeee. Bloß nicht. Rosie lachte innerlich. Mick war ihr zu… was war er ihr eigentlich?
Er sang außergewöhnlich schlecht beim Duschen, er ließ alle Tuben offen, klappte die Klobrille nie wieder runter und ließ ständig seine benutzten Socken eingeknüllt in den Sesselritzen stecken.
Dafür war es ein schöner Anblick ihm beim Duschen zuzusehen, denn Micks Eltern hatten echt ein beeindruckendes Meisterwerk der Baukunst erschaffen! Eine elegante Vereinigung aus roher Männlichkeit und Nestbautriebbefriediger. Mit seinen 1 Meter 85 war Mick nicht nur schön groß, sondern er war sehr sehnig und schlank. Ein bißchen zu käsig für Rosie. Typisch irisch eben.
Sie hatte so geschmunzelt als sie „Forbidden“ geguckt hatte, mit ein paar Freundinnen im Kino, und heimlich, weil sie Mick versprochen hatte sich den Film lieber nicht anzusehen. Sie hatte es doch getan und Mick bei einer sehr deftigen Sexszene zu sehen, war nicht nur total lustig gewesen sondern auch echt irritierend. Asexuell eben. Und echt käsig wie gesagt.
„Bist Du die einzige Frau in der Werkstatt?“, wurde sie von Wilks aus den Gedanken gerissen.
Sie nickte. „In der Werkstatt ja, aber am Empfang sitzt noch Jenny.“
„Die kenn ich auch.“
Wilks starrte amüsiert auf Rosies linke Seite. Ihr Handrücken war total dreckig, aber ihre Fingernägel kurz und sauber. Sie hatte schöne Hände. Wilks achtete bei Frauen darauf. Rosie bemerkte, dass Wilks ihr auf die Hand sah. „Was ist da?“
„Ich habe mir Deine KFZ-Mechanikerinnen-Hände angesehen.“
Rosie schnaubte. „Mach das nicht. Die sind superdreckig.“
„Du brauchst Dich nicht entschuldigen. Wer arbeitet darf auch dreckig sein.“
Sie waren bei der Werkstatt angekommen und Wilks sah schon Morris auf sich zukommen. Wilks stieg aus und ließ sich von Morris herzlich drücken.
„Hat sie Dich ordentlich abgeschleppt?“, fragte Morris belustigt.
„Hat sie.“
Morris winkte mit seinen Händen den Käfer vom Abschleppwagen. „Rosie, hol doch bitte den Käfer von der Pritsche. Ich bringe Wilks grad nach Hause.“
Das