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kann nur mit Hilfe eines bestimmten Enzyms aus der Cis-Linolsäure die Gamma-Linolensäure herstellen. Einerseits kann dieses Enzym dem Körper fehlen, andererseits kann der Körper oftmals die Gamma-Linolensäure nicht herstellen, weil ihm nur Trans-Fettsäuren zur Verfügung stehen. Diese führen aber sogar zur vermehrten Bildung von jenen Gewebshormonen, die für Allergien und Entzündungen verantwortlich zeichnen.

      Die innere und äußere Verabreichung von Ölen, die reich an Gamma-Linolensäure sind, regulieren die Entzündungsbereitschaft der Haut.

      Die folgenden Zahlen stellen Richtwerte dar und wurden der jeweils jüngsten Analyse der SOFA-Datenbank (siehe Literaturverzeichnis) entnommen und auf ganze Zahlen gerundet.

      Borretsch(samen)öl

      BORAGO OFFICINALIS

      BORAGE SEED OIL

      ca. 12 % Palmitinsäure, 4 % Stearinsäure, 19 % Ölsäure, 39 % Linolsäure, 22 % Gamma-Linolensäure, 2 % Erucasäure

      trocknend, mittlere Spreitung

      Johannisbeer(samen)öl

      RIBES NIGRUM

      BLACK CURRENT SEED OIL

      ca. 6 % Palmitinsäure, 2 % Stearinsäure, 14 % Ölsäure, 48 % Linolsäure, 13 % Alpha-Linolensäure, 12 % Gamma-Linolensäure, 2 % Stearidonsäure (18:4)

      trocknend, mittlere Spreitung

      Nachtkerzen(samen)öl

      OENOTHERA BIENNIS

      EVENING PRIMROSE OIL

      ca. 6 % Palmitinsäure, 2 % Stearinsäure, 8 % Ölsäure, 74 % Linolsäure, 10 % Gamma-Linolensäure

      trocknend, mittlere Spreitung

      Echiumöl, Natternkopfsamenöl

      ECHIUM PLANTAGINEUM SEED OIL

      ca. 6 % Palmitinsäure, 13 % Ölsäure, 14 % Linolsäure, 37 % Alpha-Linolensäure, 9 % Gamma-Linolensäure, 13 % Stearidonsäure (18:4)

      trocknend, mittlere Spreitung

      Hanf(samen)öl

      CANNABIS SATIVA

      HEMP SEED OIL

      ca. 6 % Palmitinsäure, 3 % Stearinsäure, 12 % Ölsäure, 56 % Linolsäure, 20 % Alpha-Linolensäure, 3 % Gamma-Linolensäure, 1 % Unverseifbares

      trocknend, mittlere Spreitung

      Im Samen finden sich keine Cannabinoide.

      Neben den bereits erwähnten Fettsäuren werden in Kosmetika auch Kombinationen mehrerer Fettsäuren (C18-36 ACID u. a.) oder einzelne Fettsäuren eines Öles bzw. Fettes (COCONUT ACID u. a.) eingesetzt.

      Das Chaulmoograöl (TARAKTOGENOS KURZII) enthält zu ca. 65 % Cyclopentenfettsäuren und wird aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung in Indien traditionell bei Lepra und Hautkrankheiten eingesetzt. Es wird nur in geringer Dosierung als Wirkstofföl bei fetter Haut oder Kopfschuppen eingesetzt.

      Pflanzliche Öle und Fette mit einem hohen Anteil (über 50 %) an mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden schnell ranzig, sie werden als "trocknende" Öle bezeichnet und bilden auf der Haut eine filmartige, trockene Oberfläche, weshalb sie sich besonders für fette Haut eignen. Ihre Jodzahl (= Menge in Gramm Jod, die an 100 g Fett addiert werden kann) liegt über 140.

      "Halbtrocknende" Öle enthalten unter 50 % Linol- und Linolensäure und werden langsam ranzig. Ihre Jodzahl liegt zwischen 100 und 140.

      Sehr langsam ranzig werden "nichttrocknende" Öle, die unter 20 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten und auf der Haut einen Ölfilm bilden, der vor allem trockene Haut vor Feuchtigkeitsverlust schützt. Ihre Jodzahl liegt unter 100.

      Unverseifbares, UV

      … UNSAPONIFIABLES

      Die nicht verseifbaren Anteile von Fetten und Ölen werden nach der Verseifung mit Lösemitteln extrahiert. Vor allem Shea- und Mangobutter (7 %), Kaffeebohnen- (10 %), Amaranth- (9 %), Reis- (7 %), Weizenkeim- (5 %), Avocado- (4 %), Andiroba- (4 %), Soja- (2 %) und Hagebuttenkernöl (2 %) enthalten größere Mengen, ansonsten liegen die Gehalte bei den pflanzlichen Ölen und Fetten bei ca. 1 %.

      Das Unverseifbare besteht aus Cholesterol (bei tierischen Fetten) bzw. Phytosterolen (bei pflanzlichen Ölen und Fetten), Squalen, Lecithin, Carotinoiden, Fettalkoholen, Vitaminen u. a.

      Das Unverseifbare wirkt feuchtigkeitsspendend, schützt vor UV-Licht und soll eine positive Wirkung auf das lösliche Kollagen der Haut haben, weshalb es auch bei Cellulite empfohlen wird. Außerdem ist es ein Radikalfänger, stärkt das Immunsystem, verbessert den Reparaturmechanismus der Zellen und erhöht deren Aktivität.

      Das Unverseifbare des Avocadoöls ist als Avocadin® erhältlich.

      Lecithin

      LECITHIN

      findet sich in allen pflanzlichen und tierischen Zellen, so auch im Eidotter und in Pflanzensamen. Hohe Gehalte weisen Avocado- (6 %), Soja- (3 %), Lein- (2 %) und Sonnenblumenöl (1 %) auf.

      Rohlecithin enthält vor allem Phospholipide (Phosphoglyceride). Hier ist das Glycerol mit zwei Fettsäuren, Phosphorsäure und Cholin verbunden.

      Sojalecithin wird mit Hexan aus Sojabohnen extrahiert und ist als Pulver, wachsartige Masse oder 60 - 70%ige Lösung in Pflanzenöl im Handel. Es enthält ca. je 20 % Phosphatidylcholin (PHOSPHATIDYLCHOLINE), Phosphatidylethanolamin (PHOSPHATIDYLETHANOLAMINE) und Phosphatidylinositol, 3 – 4 % Phosphatidylserin (PHOSPHATIDYLSERINE), 30 % Sojaöl und ca. 10 % Fettbegleitstoffe (Phytosterole, Tocopherole u. a.).

      Durch Acetylierung (Anlagerung von Essigsäure) entsteht Lysolecithin (LYSOLECITHIN), das O/W-Emulsionen hervorbringt.

      Lecithin fördert das Eindringen von Wirkstoffen in die Haut, wirkt antioxidativ, erweichend und reizlindernd, steigert das Wasserbindungsvermögen der Haut und soll aufgrund seines Gehalts an Inositol bei Haarausfall wirksam sein. In Tensidlösungen verstärkt Lecithin die Schaumkraft. In Haarpflegeprodukten wirkt es in einer sauren Lösung konditionierend auf das Haar und zieht gut auf geschädigtes Haar auf.

      Lecithin ist in erwärmten Ölen löslich, in Wasser quillt es, breitet sich aus und bildet eine durchsichtige Lösung, daher dient Lecithin in Naturkosmetika vorwiegend als Lösungsvermittler.

      Auch als Emulgator kann es verwendet werden, da es - im Unterschied zu den üblichen Emulgatoren - kein Konsistenzgeber ist, entstehen aber puddingartige Cremen. Je nachdem, welcher Phase das Lecithin beigefügt wird, bilden sich W/O- oder Mischemulsionen. Für O/W-Emulsionen müssen modifizierte Lecithine (z. B. Lysolecithin) eingesetzt werden. Bei diesen als FluidlecithinHT erhältlichen Produkten ist auf die INCI zu achten, weil zum Teil synthetische Emulgatoren bzw. Lösungsvermittler beigefügt sind.

      Cholesterol, Cholesterin

      CHOLESTEROL

      ... CHOLESTERYL ...

      ist ein fettähnlicher Alkohol, der sich in tierischen Fetten, in allen Zellen des menschlichen Körpers und in Spuren auch in einigen pflanzlichen Fetten findet. Die Herstellung erfolgt aus Wollwachs oder tierischem Rückenmark.

      Cholesterol macht die Haut zart, wirkt entzündungshemmend, hemmt übermäßige Talgproduktion, erhöht die Spannung der Zellen, fördert den Haarwuchs und transportiert Wirkstoffe durch die Haut. Aufgrund seiner Wasseraufnahmefähigkeit kann Cholesterol auch als Emulgator eingesetzt werden.

      7-Dehydrocholesterol (7-DEHYDROCHOLESTEROL) ist Bestandteil der Oberhaut und wird bei UV-Bestrahlung in Vitamin D3 umgewandelt.

      Phytosterole, Phytosterine

      PHYTOSTEROLS

      … STEROLS

      BETA-SITOSTEROL

      sind ebenfalls fettähnliche Alkohole und finden sich in pflanzlichen Fetten und Ölen, in größeren Mengen im Avocado-, Kürbiskern-, Maiskeim-, Reis-,

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