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TARZAN IN GEFAHR. Edgar Rice Burroughs
Читать онлайн.Название TARZAN IN GEFAHR
Год выпуска 0
isbn 9783752926750
Автор произведения Edgar Rice Burroughs
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Burroughs, der zu dieser Zeit an schweren Depressionen litt und, nach einigen seiner Biographen, an Selbstmord dachte, kam auf die Idee, eine Geschichte für ein Magazin zu schreiben, in dem er zuvor Anzeigen für seine Bleistiftanspitzer geschaltet hatte. Seine erste Erzählung Dejah Thoris, Princess of Mars (unter dem Pseudonym Normal Bean für das All-Story-Magazin von Thomas Metcalf geschrieben) wurde zwischen Februar und Juli 1912 als Fortsetzung veröffentlicht.
Metcalf hatte sein Pseudonym in Norman Bean geändert, und auch der Titel seiner Geschichte wurde zu Under the Moon of Mars abgewandelt. Auf Burroughs Beschwerde bezüglich der Änderungen, lenkte Metcalf ein und bot an, Burroughs nächste Geschichte unter seinem richtigen Namen zu drucken. Eine weitere Beschwerde Burroughs betraf den Zusatz For all Rights auf seinem Honorarscheck. Nach längerem Briefwechsel erreichte er, dass die 400 Dollar nur für den Erstabdruck galten.
Burroughs zweite Geschichte, The Outlaw of Torn, wurde jedoch von All-Story abgelehnt. Der große Erfolg kam mit Burroughs drittem Anlauf, Tarzan of the Apes.
Die Geschichte von Tarzan wurde ebenfalls 1912 von All-Story veröffentlicht. Burroughs schrieb in der Folgezeit immer wieder neue Tarzan-Geschichten und konnte sich - kaum zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Tarzan of the Apes - ein riesiges Stück Land in der Nähe von Los Angeles kaufen. Selbst nach Burroughs Tod im Jahr 1950 erschienen weitere Tarzan-Geschichten. Das Landstück bei Los Angeles ist heute die Gemeinde Tarzana.
In den frühen 1930er Jahren wurde sein schriftstellerischer Erfolg allerdings immer mehr von privaten Problemen überschattet. 1934 ließ er sich scheiden und heiratete ein Jahr später Florence Dearholt. Doch schon 1942 wurde auch diese Ehe geschieden. Nach der Bombardierung von Pearl Harbor begab sich Burroughs 1941 als Kriegsreporter nach Hawaii. Nach dem Krieg kehrte er nach Kalifornien zurück, wo er, nach vielen gesundheitlichen Problemen, 1950 einem Herzanfall erlag.
In Burroughs Werk vermischen sich Science Fiction und Fantasy. Er etablierte Geschichten vor einem planetarischen Hintergrund in der Science Fiction. Dabei war Burroughs bewusst, dass seine Literatur bei den Kritikern nicht ankam. Er machte auch nie ein Hehl daraus, dass er schrieb, um Geld zu verdienen.
Die Helden seiner Romane und Erzählungen haben keine Alltagsprobleme. Bei den Charakterzeichnungen schwach, sprudeln Burroughs Geschichten über vor Ideen und Action. Die Helden seiner Romane haben verschiedene Merkmale gemeinsam, beispielsweise das Geheimnis um ihre Herkunft. Entweder haben die Helden nie eine Kindheit erlebt, oder können sich nicht daran erinnern, oder aber sie sind wie Tarzan und The Cave Girl Waisen. Ein weiteres Merkmal von Burroughs Geschichten ist der, wie Brian W. Aldiss es nennt, ausgeprägte sexuelle Dimorphismus. Das jeweils dominante Geschlecht ist hässlich.
Obwohl es in den Romanen und Geschichten Burroughs von schönen, nackten Frauen nur so wimmelt, werden sexuelle Beziehungen weder angedeutet noch erwähnt. Burroughs Welt scheint eine präpubertäre zu sein. Doch ist die Jungfräulichkeit immer in Gefahr (vgl. Aldiss). Fast schon zwanghaft mutet an, dass es in den Geschichten Burroughs, die zwischen 1911 und 1915 geschrieben wurden, nicht weniger als 76 Mal zu Vergewaltigungsdrohungen kommt, die natürlich alle abgewendet werden können. Zu den Bedrohern der weiblichen Unschuld gehören verschiedene Marsianer, Sultane, Höhlenmenschen, japanische Kopfjäger und Affen.
E. F. Bleiler schreibt über Burroughs, seine Texte seien „Fantasien von Erotik und Macht.“
Der Apex-Verlag veröffentlicht Burroughs' Venus-Romane (in der deutschen Übersetzung von Thomas Schlück), Neu-Übersetzungen des Tarzan- und des John Carter-Zyklus sowie als deutsche Erstveröffentlichung die Pellucidar-Serie.
1. Der Urmensch
Durch die Schatten des nächtlichen Urwalds schlich die große Bestie. All ihre Muskeln waren gespannt und fiebernd auf das Abenteuer der Jagd gerichtet. Wo der Mond den Dschungel an kleinen, natürlichen Lichtungen durchbrach, wich die große Katze behutsam in die tiefen Schatten zurück. Ihr Weg führte sie durch dichtes Grün, über einen Teppich von Blättern, unzähligen Zweigen und gebrochenen Ästen, aber kein Laut verriet ihre Bewegungen. Das ungeübte menschliche Ohr hätte den unsichtbaren Feind niemals gehört.
Das gejagte Wild war nur etwa hundert Schritte von der gelbbraunen Bestie entfernt. Obwohl es sich genau so leise vorwärts bewegte wie der Löwe, war es doch offensichtlich weniger vorsichtig. Statt den Strahlen des Mondes auszuweichen, überquerte es die erhellten Lichtungen. Im Gegensatz zu seinem grimmigen Verfolger ging es aufrecht - es ging auf zwei Beinen und außer einem Büschel schwarzer Haare auf dem Kopf war es völlig unbehaart. Seine Arme waren gut geformt und muskulös, die Hände stark und schlank mit langen, schmal zulaufenden Fingern. Die Daumen reichten beinahe bis an das oberste Gelenk des Zeigefingers. Auch seine Beine waren gut geformt, aber seine Füße wichen von der Norm aller menschlichen Rassen ab. Wie bei den primitivsten Urmenschen standen die großen Zehen beinahe im rechten Winkel zum Fuß. Einen kurzen Augenblick verweilte das Geschöpf im vollen Licht des prächtigen afrikanischen Mondes, das lauschende Ohr nach hinten gewandt. Sein Kopf hob sich. Die Züge lagen klar und deutlich im Mondlicht. Es waren starke, scharf gemeißelte und ebenmäßige Züge - Züge, die in ihrer männlichen Schönheit in jeder Großstadt der Erde Aufmerksamkeit erregt hätten. Aber war dies Geschöpf ein Mensch? Als es sich wieder auf den Weg machte und über den silbernen Teppich eilte, den das Mondlicht auf dem Boden des düsteren Urwalds ausgebreitet hatte, wäre diese Frage für einen Beobachter in den nächsten Bäumen der Lichtung schwer zu beantworten gewesen. Dieses Wesen trug einen schwarzen Pelz um die Hüften, aus dem hinten ein langer, haarloser weißer Schwanz hing.
In einer Hand hielt das seltsame Geschöpf einen starken Knüppel. Über die linke Schulter lief ein Riemen, an dem ein Messer in einer Scheide hing, während ein anderer Riemen an seiner rechten Seite einen Beutel befestigte. Diese Riemen und der schwarze Pelz wurden von einem breiten Gürtel gehalten, der im Mondlicht glänzte, als sei er mit Gold bedeckt. In der Mitte des Gürtels saß eine riesige Schnalle, deren Ornamente gleißten und glitzerten, als seien sie voller Edelsteine. Näher und näher schlich Numa, der Löwe, an sein Opfer heran. Doch dieses war offenbar nicht im Ungewissen über die drohende Gefahr, denn es drehte sich immer häufiger um und lauschte, während seine schwarzen Augen in die Richtung blickten; wo die Wildkatze auf seiner Spur folgte. Seine Geschwindigkeit vergrößerte sich nicht bedeutend, denn das Messer saß lose in der Scheide, und der Knüppel war jederzeit zum Zuschlagen bereit.
Das Menschenwesen bahnte sich seinen Weg durch eine enge Stelle des dichten Dschungels und kam auf eine breite Lichtung. Einen Augenblick zögerte es und blickte rasch nach hinten und nach oben, wo der Schutz in den Zweigen der Bäume winkte. Aber sein Entschluss wurde offensichtlich nicht von Furcht oder Vorsicht bestimmt, denn es nahm seinen Weg über die Lichtung und ließ den Schutz der Bäume hinter sich. In größeren und kleineren Abständen ragten belaubte Schutzwinkel aus dem Gras der Wildnis vor ihm auf. Das gehetzte Menschenwesen lief von einer dieser Baumgruppen zur anderen und zeigte so, dass es nicht auf die gebotene Vorsicht völlig verzichten wollte. Aber nachdem es den zweiten Baum hinter sich gelassen hatte, war die Entfernung bis zum nächsten ziemlich groß. Soeben schlich Numa, der Löwe, aus dem Schutz des Dschungels, in dem er sich bisher versteckt hatte. Als er seine Beute so weit von jedem Zufluchtsorte hilflos vor sich sah, reckte er den Schwanz und griff an.
Zwei Monate - zwei lange ermüdende Monate, erfüllt von Hunger, Durst, Mühsal, Enttäuschung und mehr als dies, von nagendem Schmerz - waren vergangen, seit Tarzan aus dem Tagebuch des toten Hauptmanns erfahren hatte, dass seine Frau noch lebte. Eine kurze Untersuchung, bei der ihn die Kolonialpolizei unterstützte, ergab, dass man den Versuch unternommen hatte, Lady