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mir zu schicken. Ich brauche sie und wenn sie sich weigern, sage ihnen, dass es auch für sie sehr lukrativ sein wird. Ich verspreche ihnen Hunger, Krieg, Krankheit und Tod.

      Mit diesen Worten verschwand das Wesen wieder in vorbestimmter Richtung, immer sein Ziel vor Augen. Das leisere Wesen verschwand kurz danach auch.

       Irgendwo im weiten Himmel, genauer Ort unbekannt

      Die Schwärze der Dunkelheit lag über allem, nur zwei durchdringende Lichter erhellten diese schwarze Unendlichkeit. Ein grelles weißes, großes, dominantes Licht und ein kleineres, grelleres feuerrotes.

      Das größere, reinweiße Licht funkelte noch eindrucksvoller und begann klare Laute von sich zu geben, die sich wie keine Sprache der Menschen anhörten. Michael, mein liebstes und stärkstes Kind. Du hast unsere Streitigkeiten mit den Dämonen und unseren anderen Feinden immer perfekt beigelegt, auf die eine oder andere Variante. Ich brauche auch nun wieder deine Hilfe, allerdings nicht hier, in unserem schönen und vollkommenen, himmlischen Reich.

      Das rote Licht, was aus Feuer zu sein schien, fand nun auch Worte in der gleichen Sprache. Mein geliebter Vater, ich diene dir gerne. Das ist mein einziger Lebensinhalt, aber wenn ich nicht hier helfen soll, wo dann? Bitte nicht schon wieder in den Höllenebenen oder in den Horsten der Dämonen. Ich ertrage diese düsteren Orte auf Dauer nicht. Sie trüben meine Flügel und mein Gemüt.

      Das große Licht, was sich als Gott, der himmlische Vater, herausstellte, gab lachende Laute von sich. Dann bin ich aber froh dir sagen zu können, dass ich dich in die Welt der Menschen, in die Welt meiner sterblichen Kinder, schicke.

      Das rote Licht, was sich als Erzengel Michael entpuppte, leuchtete stärker und fluchte. Nein, nicht schon wieder zu diesen haarlosen, dummen Affen...

      Sein Gesprächspartner wurde etwas emotionaler und gebot ihm Einheit, bevor er noch mehr sagen konnte. Ihr sollt sie nicht so nennen. Sie sind meine Kinder, wie Ihr auch, allerdings sind sie unvollständig und unvollkommen, aber man kann sie nicht dumm nennen. Sie sind allenfalls noch unterfahren. Außerdem brauchen sie unsere Hilfe und in so einer Situation können wir sie nicht im Stich lassen.

      Michael erdreistete sich nun etwas, was er noch nie zuvor getan hatte, er unterbrach seinen Vater. Was soll das? Wir wollten uns doch nicht mehr in ihre Angelegenheiten einmischen? Sollen sie doch Revierstreitigkeit oder eigene Vernichtung unter sich ausmachen.

      Der große, göttliche Vater wurde wieder ruhiger und verzieh seinem Lieblingskind die Widerworte. Das können wir unter den gegebenen Umständen nicht, besonders, weil sie diesmal nicht selbst Schuld an der Angelegenheit sind und es auch kein Streit unter Menschen ist, sondern mit den Bewohnern der grausamen Hölle, die sich widriger Mittel bedienen.

       Normalerweise gehen sie nicht auf die Erde, nur in wenigen Ausnahmen, aber sie wurden von einem Ereignis angezogen, was ein übernatürliches Wesen hervorgebracht hat und planen nun auf dieser Grundlage die alles vernichtende Apokalypse. Ich habe gespürt, dass sich die vier Reiter schon bereit machen, ihre Heimat in der Zwischenwelt zu verlassen.

       Asmodeus will sie für sich gewinnen und zur Erde locken. Wir können nur hoffen, dass sie ablehnen, weil sie nicht an den Plan glauben. Wie ich Asmodeus aber kenne, wird er keine Gelegenheit auslassen und eine ganze Armee zusammenstellen um Ihre Pläne besser umsetzen zu können.

      Michael erschrak und war erst sprachlos. Die Reiter sind die einzigen wirklich und wahrhaftig unsterblichen Wesen. Ich habe gehört, dass sie in den unzähligen Schlachten, in denen sie kämpften, noch nie geblutet haben und nie unterlagen.

       Ich werde es niemals allein schaffen gegen die Vier, den Teufel und seine Armee. Wer wird mich also noch begleiten?

      Der Allmächtige antwortete. Es gibt niemanden, der wirklich richtig unsterblich ist. Sie haben auch Ihre Schwächen, man muss sie nur finden. Aber leider muss ich dir sagen, dass ich das Risiko, dass die Menschen von dem Streit etwas erfahren, nicht riskieren kann.

       Deswegen bist du der Einzige, den ich schicken werde. Allerdings bin ich mir auch bewusst, dass du es nicht allein schaffen wirst. Wenn du auf der Erde bist, geh zu den Monsterjägern, die ehemals zum Vatikan gehörten und jetzt in der Menschenstadt Tokio, genauer gesagt im Viertel Shinyuku, leben.

       Sie sind zwar Vampire und andere Wesen, aber sie haben mein Vertrauen und ihr Anführer Angel ist ein einmaliges Wesen, ein Vampir mit einer reinen Seele und einem charismatischen Geist.

      Michael protestierte empört. Es gibt keine guten Vampire, sie sind alle …

      Der heilige und allmächtige Gott hielt ihn erneut erbost auf weiter zu sprechen. Es reicht JETZT! Ich bin dein Vater! Widerspreche mir lieber nicht weiter. Ich kenne ihn und weiß um seiner selbst. Desweiteren habe ich meine Entscheidung getroffen und so wurde es auch von Metatron aufgeschrieben und wird auch nicht anders geschehen.

       Du bist mir das liebste unter meinem Kindern. Tue, was ich dir befohlen habe. Nimm dein Feuerschwert, halte die Wesen in Schach und vertreibe sie von Erden. Außerdem wirst du zu den besagten Vampiren gehen und ihr werdet euch verstehen und gut zusammenarbeiten. Das Beste ist ohnehin, wenn du dich am Anfang ihnen erst einmal in der fremden Welt unterordnest. Deine Kräfte werden dir, sobald du auf der Erde bist, erst einmal genommen bis die Zeit des Kampfes gekommen ist.

      Michael schwieg. Auch wenn er nicht mit den Befehlen einverstanden war, getraute er sich keinen weiteren Widerspruch. Er gab nur eine flackernde, nickende Geste von sich und verschwand.

      Kapitel 1

      Kain, der sich zu Hause eingeigelt hatte und völlig zerzaust und nur in Jogginghose gekleidet in seinem bequemen Sessel saß, verfolgte hartnäckig im Fernsehen und über die sozialen Medien das Treiben, was von ihm selbst vor einigen Tagen angerichtet worden war. Nachdem er den Spruch gelesen hatte, um sich von der Funktionalität zu überzeugen, war er zum Vatikan geeilt und war den menschlichen Bestien, die schon von dannen gezogen waren, gefolgt. Mit Freude, teilweiser Verstörung und an seine Vergangenheit erinnernd, hatte er nur das Chaos und das Blutbad, was sie hinterlassen hatten, zur Kenntnis genommen.

      In der namenlosen Nachbarstadt konnte er schließlich dann seinen Traum bestaunen. Allerdings konnte er diesen in natura nicht mal zehn Minuten ertragen. Die unendliche Brutalität, das Fressen und Gefressen werden, freute und stieß ihn gleichermaßen ab.

      So hatte er sich angewidert abgewandt und sich wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Dort angekommen verfluchte er sich erst einmal und machte von sich selbst abgestoßen Feuer in seinem Kamin.

      Er lief danach wutentbrannt zu seinen Unterlagen, die er erst fotografiert und dann gedruckt hatte und warf das gefundene, die Unterlagen und die Speicherkarte, ins Feuer und sah ihnen langsam beim Verbrennen zu.

       Oh mein Gott! Was habe ich nur getan. So wollte ich das nun auch nicht. Ich wollte nur etwas Unruhe, aber nicht so ein Chaos. Ich wollte, dass sie…

      Kain richtete seine langen, weißen Harre und stoppte in seiner Aktivität. Ich weiß es eigentlich nicht mehr. Ich hätte mich den Jungs anschließen sollen und mein altes Leben hinter mir lassen sollen.

       Ich weiß gar nicht mehr, wann es angefangen hat für mich den Bach herunter zu gehen. Ich denke, mein erster Fehler war als ich eine Frau begehrte, die nicht meines Standes war und dann von diesem Wesen aus der Düsternis in einen Vampir und dann sogar zu einem Reinblut gewandelt worden bin. Jetzt kann ich allerdings nicht mehr ändern, was geschehen ist. Es ist zu spät. Ich...

      Es ist nie zu spät, sich zu ändern. Nachdem Kain eine fremde Stimme in seinem Inneren vernahm, sprang er von seinem Platz auf und sah sich ängstlich um. „Wer ist da?“

      Von einem Moment auf dem anderen tauchte vor ihm nun ein menschenähnliches

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