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      Jens Poschadel

      Matis Reise in den Bauch der Erde

      Teil 1 der Trilogie

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Die letzten Tage

       Die Abreise

       Ein Tag in Rio

       Auf dem Mond

       Mitten im Nirgendwo

       Auf der Termitenautobahn

       Die Pilze

       Die brüllenden Riesen

       In Angelicas Bauch

       Nicht allein

       Das Monster

       Zu viele Welten

       Der Überfall

       Mutter Erde

       Der Jaguar

       In der Ruhe liegt die Kraft

       Mati, der Held

       Im Reich der Wächtertarantel

       Die Regenwurm-Methode

       Das Stalagtitenorchester

       Die Unterweltmurmeln

       Plötzlich allein

       Der Schuh

       Im Höhlenrestaurant

       Drei Fragen

       Sie sind blau

       Höhlenfischangeln

       Ein schillernder Gefährte

       Das Jagdfieber

       Ein Weg hinaus?

       Die Enttäuschung

       Jetzt erst recht!

       Die Bedrohung

       Das Bullauge

       Der Abschied

       Impressum neobooks

      Die letzten Tage

      „Mein Mati, nun beeil´ dich doch bitte! Jeden Morgen bist du zu spät dran und ich muss auf dich warten. Das geht mir langsam echt auf den Keks, weißt du? Hörst du mir eigentlich zu?“ Das leichte Krächzen in Karls Stimme klang überdurchschnittlich angesäuert. Soso, das Warten ging ihm auf den Keks. Na denn: Asche auf mein Haupt. Nur um die Dinge von Anfang an ins richtige Licht zu rücken: mein Vater selbst war es, der mal wieder wie eine alte Dampflock am Hang des Kilimandscharo vor sich hin trödelte!

      „Hast du deine Pausenbrote und die Hausaufgaben eingesteckt? Brauchst du den Turnbeutel heute nicht? Mati, was ist, ich rede mit dir!“ Karls Bärenstimme dröhnte in meinen Ohren wie der Nachklang einer gigantischen Kirchenglocke. Ich speicherte den Spielstand, klappte meinen Nintendo zusammen, katapultierte mich aus dem Hochbett, landete katzenhaft zwischen zwei Schmutzwäschehaufen und trollte mich ins Badezimmer. „Was soll denn bitte ein Turnbeutel sein? So kannst du mit deinen Fossilien reden, die verstehen dich vielleicht.“ Keine Reaktion aus der Küche. „Bist ja selbst ein verstaubtes Fossil. Ein ziemlich cooles, verstaubtes Fossil“ fügte ich leise hinzu.

      Während des Zähneputzens entschied ich mich dagegen, dem unheilbaren Morgenmuffel ein weiteres Mal zu erklären, dass ich über das Wochenende keine Hausaufgaben zu machen brauchte. Ich würde ihn auch nicht schon wieder darauf hinweisen, dass ich Sport in den letzten beiden Stunden am Dienstag hatte, während heute Montag war. Der letzte Montag übrigens vor den Sommerferien. Mein letzter Montag überhaupt in diesem öden Leben. Schon bald würde ich ein anderer Mensch sein. Ein durchtriebener Abenteurer. Ein moderner Indiana Jones. Nur wesentlich draufgängerischer und cooler. Versteht sich ja von selbst, oder?

      Wie immer stand ich auch an diesem Morgen als Erster startbereit an der Wohnungstür. Weiß der Teufel, was Karl morgens trieb, bevor wir endlich aus dem Haus konnten. Während er in seinen urzeitlichen Parka schlüpfte, schleuderte mir Karl seinen finsteren „du-hast-natürlich-Schuld-Blick“ mitten zwischen die Augen. Keine Ahnung, wie der seinen Weg durch die schmalen, mit schmutzigen Brillengläsern verbauten Sehschlitze fand. „Können wir jetzt endlich?“ Auf seiner Stirn türmte sich das allmorgendliche Faltengebirge. Fasziniert starrte ich auf den über der Nase zusammengewachsenen Augenbrauendschungel. Das Gestrüpp wurde von Tag zu Tag undurchdringlicher. „Ach verdammt! Geh´ schon mal in den Keller, ich brauche noch die Prüfungsfragen aus meinem Arbeitszimmer.“ Vermutlich meinte Karl die Rumpelkammer, in der unser verstreuter Wissenschaftler bergeweise Papiere stapelte. „Na klar, lass dir bloß Zeit.“ Irgendwie mochte ich unsere morgendliche Routine…

      Das wirklich Witzige an der Sache war, dass mein Vater eigentlich erst viel später an der Uni zu sein brauchte, als ich in der Schule. Aus unerfindlichen Gründen liebte er es anscheinend, einen Teil der

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