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in die Nacht, sein Klagen verklingt.

      Der Brandner geht ihm nach bis zur Tür und will zuschaun, wie er verschwindet. Doch da ist nur die Finsternis und kein Schein und kein Schatten. Vom Waldrand klingt nun das Wiehern herüber, dann erhebt sich wieder der Sturm, der keinen Busch, keinen Ast und kein Blattl bewegt, tost davon, das Scheppern der Totenglocke mischt sich darein und verklingt mit dem Sausen.

      Es wird still und – fort ist er.

      Der Kaspar steht noch lange unter der Tür, späht und lauscht und fühlt, wie sein Herzschlag ruhig und gemächlich wird. Im Stall hört er die Viecher sich regen, aus dem Wald dringt der Schrei eines Uhus herüber, der Söllmann kommt her, reibt sich an den Füßen des Alten und gähnt weit dazu.

      Hinter dem Wallberg steigt das erste Glimmen des Sommermorgens herauf. Die Vögel beginnen, eins nach dem anderen, in die Stille zu singen, die Luft ist kühl und ganz frisch, und dem Kaspar wird es so feierlich, als sähe er den ersten Tag der Schöpfung, als seien die Welt und alles Leben in ihr neu geboren, in dieser einen einzigen Nacht.

      Er geht bedächtig in seine Stube zurück, schließt fest seine Türe hinter sich zu, seine Tür – und kniet vor dem Herrgottsbild nieder. Er will beten und danken mit Worten – und bringt doch nur ein um das andere Mal das eine hervor:

      »Neunz’ge! Neunz’ge!«

      Dann lässt er sich in den Lehnsessel fallen, todmüd und hellwach zugleich, und lässt es jagen in seinem Hirn.

      Geträumt, denkt er.

      Wahr, sagt es.

      Wär ja nix g’wesen, so einfach fort auf ’n Schlag. Was hätt denn das für ein Sterben sein sollen, ohne die Letzte Ölung, ohne ’s Versehen durch den Herrn Pfarrer. Wer weiß, wie das ihm geschadet hätte, drüben, im Jenseits, dem er so nah war.

      Er denkt, wie seine Eltern gestorben sind. Die Mutter im Haus hier, elend und schwer nach dem Kranksein. Stündlich ersehnt hatte sie ihre Erlösung. Da war er eingetreten, der Boanlkramer, sichtbar allein nur für sie, hatte sanft und ein bisserl verlogen in Güte gesprochen zu ihr, und dann hatte es sich aus ihrem Leib gehoben und war mitgegangen, hinaus vor das Haus, auf den Karren, und fort, davon mit dem wiehernden Gaul.

      Sterben?

      Was hätten die Leut wohl gesagt, wenn er heut Nacht hätte gehen müssen? »Z’ früh«, oder »So lebendig, voll Kraft, wie er noch war«, oder »Es trifft allaweil die Verkehrten?« Wer hätte um ihn getrauert? Das Marei gewiss, die hätte ihn arg vermisst. Die mehreren hätten gewiss bloß leichtfertig gesagt: »Jessas, jetz is der aa g’storben.« Ein jeder denkt ja doch bloß an sich und allenfalls noch an die Nächsten, ans Erben, wie es weitergehen soll und wie es wohl weitergehen wird.

      Wie aber, und wohin, wird die Seele entrückt in die Erlösung? Wer denkt es und sucht’s zu erspüren? Doch keiner so recht, weil keiner es weiß und antworten könnt. Ich aber, ich hab einen Deut davon g’spürt, wie es ist und wie es geschieht. Ich weiß jetzt um was, von dem die ändern nix wissen. Und nie, niemals soll jemand ein Wörtl hören von mir über das!

      Achtzehn Jahr noch zu leben in einer Gewissheit! Was wird das bedeuten? Was wird sich erfüllen in dieser Zeit? Werd ich krank sein auf den Tod und nicht absterben können? Nein, ich brauch ja bloß rufen. Dreimal hat er mir das gesagt und förmlich gefleht, dass ich’s tu! Mir kann nix geschehn! Ich hab ein Versprechen, grad so, als hätt ich das ewige Leben!

      Und ich versprech mir selber in dieser Stund, dass ich es nutzen werd, für jene, die mir anvertraut sind hier auf Erden.

      »O mei – Marei!«, lacht er noch vor sich hin. Dann schläft er im Lehnstuhl behaglich ein.

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