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drei Menschen zu würdigen, die ebenfalls einen maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung und Qualität dieses Buches hatten: Claudia Herbig, die die großartigen Illustrationen gezaubert hat, welche die folgenden Kapitel zieren und die beschriebenen Aktivitäten zu erklären helfen. Heike Hildmann, die die Texte immer wieder einer konstruktiv kritischen Korrektur unterzogen hat, und sie dadurch sprachlich und inhaltlich immens aufgewertet hat. Und Werner Michl, der mir mit warmen, warnenden und beratenden Worten auch für dieses Projekt ein unschätzbarer Mentor war. Euch gilt mein herzlicher Dank!

      Viel Freude beim Lesen und praktisch Anwenden!

       Jule Hildmann

      1 = Lediglich damit es sich leichter lesen lässt, wird in diesem Buch grundsätzlich die männliche Form verwendet. Weibliche Teilnehmerinnen, Trainerinnen und ich selbst sind dabei stets mit eingeschlossen.

      Einführung ins Buch

      Das Ende der großen Materialschlachten ist eingeläutet! Der Minivan mit Seilkisten und Gurtzeug für erlebnispädagogische Veranstaltungen kann zu Hause bleiben und die Trainer können bequem und umweltfreundlich mit einer überschaubaren Reisetasche und der Bahn anreisen. Eine Anregung dessen, was in dieser Reisetasche – wahlweise auch Roll- oder Moderationskoffer im Baukastenprinzip – enthalten sein könnte, ist in Abb. 1 dargestellt. Solche und ähnliche, einfach zu beschaffende Gegenstände reichen aus, um die hier vorgestellten Übungen zu ermöglichen. Und zumindest einiges davon sollte auch am jeweiligen Handlungsort vorhanden sein, so dass es nicht einmal eingepackt werden muss.

       Abb. 1: Solche einfachen Gegenstände – und das, was am jeweiligen Ort verfügbar ist – benötigen wir für die Aktivitäten in diesem Buch. Mehr nicht!

      Das Leben kann bzw. sollte auch insofern einfach sein, weil großer (Material)Aufwand tieferen Entwicklungsprozessen sogar im Wege stehen kann. In der Praxis mit verschiedenen Zielgruppen lassen sich action-intensive Sportangebote mit solchen vergleichen, die auf den ersten Blick deutlich weniger reizvoll wirken, wie etwa Achtsamkeitsübungen und Kommunikationsaufgaben mit einfachem Arbeitsmaterial. Die Adrenalinausschüttung und Geschwindigkeit, Lautstärke und Bewegungsintensität bei Abenteuer-Aktivitäten vermag zwar nachhaltige und besonders eindrückliche Erlebnisse schaffen. In erster Linie beziehen sich diese allerdings meist auf körperliche Grenzerfahrungen (z.B. Höhe beim Klettern) und Wow-Effekte. Je minimalistischer – und manchmal, aber nicht immer, ruhiger – eine Aktivität dagegen ist, umso weniger Ablenkungen gibt es für die Teilnehmer, und die Auseinandersetzung mit sich selbst und den anderen Gruppenmitgliedern rückt deutlich in den Vordergrund. Hier entsteht in der Regel viel schneller und zuverlässiger der geschützte Rahmen, in dem tiefer liegende Bedürfnisse, Erlebens- und Deutungsprozesse aufgedeckt und wachstumsorientiert bearbeitet werden können. Welches davon später mehr als „Erlebnis“ erinnert wird, ist zum Teil erstaunlich. Denn nicht selten sind es diese letzteren Momente und Erfahrungen, die von den Teilnehmern als besonders einprägsam und nachhaltig rückgemeldet werden. Dieses Wissen können wir bei der Gestaltung von Programmen gezielt nutzen.

      Diese aufkommende Erkenntnis war einer der zentralen Motoren, die zur Entwicklung des SimpleThings-Konzepts geführt hat. Der andere war der wachsende Wunsch von Lehrern, Jugendarbeitern und anderen finanziell eher schwachen Anbietern, mit ihren Zielgruppen erlebnispädagogisch zu arbeiten. Solange dafür ein kostspieliger Materialaufwand und umfassende Fachsportqualifikationen erforderlich waren, waren viele Anbieter automatisch von diesem erfolgreichen pädagogischen Ansatz ausgeschlossen. Daher begann die Suche und aktive Entwicklung von Aktivitäten, die erlebnispädagogische Grundprinzipien und Ziele verfolgen, und die man mit einfachsten Mitteln aus dem Hut zaubern kann (vgl. Hildmann, 2015). Als Alltagsmaterial gelten dabei alle Dinge und ggf. Besonderheiten, die an einem vor Ort ohne Weiteres verfügbar sind. Dass dies in einem Schulungsraum anderes umfasst als in einer Fußgängerzone oder im Wald, erklärt sich von selbst und ist durchaus beabsichtigt. Es geht also darum, die vorhandenen Ressourcen zunächst einmal wahrzunehmen und dann kreativ zu nutzen.

      Über die Jahre hinweg habe ich dieses Konzept erheblich weiterentwickelt, so dass inzwischen nicht nur Kooperationsaufgaben darunter gefasst sind, sondern alle möglichen Aspekte prozessorientierter Erlebnispädagogik, wie z.B. die Gestaltung fließender Übergänge zwischen einzelnen Übungen, Auswertungsmethoden, die Entwicklung von Metaphern und Rahmengeschichten, ein leicht verständliches Sicherheitskonzept, u.v.A.m. Diese sind z.T. an anderen Stellen veröffentlicht (Hildmann, vorr. 2017), und werden in Fortbildungen und einer Ausbildung am Centrum für Erlebnispädagogik Volkersberg vermittelt.

      Dieses Buch soll ein schnell und einfach zu nutzendes Nachschlagewerk für Trainer und Pädagogen sein, die bereits Sicherheit haben in der Durchführung und Auswertung erlebnispädagogischer Angebote. Die Übungsbeschreibungen selbst sind auf einige zentrale Punkte beschränkt und thematisch wie optisch durchstrukturiert. Genaueres dazu siehe im nächsten Abschnitt. Dies soll das Nachschlagen und Anwenden einzelner Aktivitäten erleichtern.

      Gleichzeitig erfordert es vom Leser und Anleiter einiges an Kompetenzen, auf die hier ausdrücklich hingewiesen seien (s. u., Abschnitt Qualitätsmerkmale für gute Erlebnispädagogik). Da das Verständnis von Erlebnispädagogik in der Fach- und Laienwelt sehr vielfältige Ausformungen annimmt, sind zudem einige zentrale Aspekte ausgeführt, die aus meiner Sicht entscheidende Kriterien für „gute“ Erlebnispädagogik sind – im Sinne von verantwortungs- und wirkungsvoll.

      Sicher gäbe es viele sinnvolle Unterteilungen für die Übungen in diesem Buch. In Zusammenarbeit mit Claudia Seuffert entstand letztlich die Entscheidung, sie in Handlungsräume zu untergliedern, die den meisten Trainern und Pädagogen ohne großen organisatorischen Aufwand zur Verfügung stehen. Auf diese Weise können Sie gezielt zu der Räumlichkeit blättern, in der Sie vorhaben sich mit Ihrer Gruppe aufzuhalten, und einzelne Übungen oder ganze Übungssequenzen entnehmen. Die Nacht verstehen wir dabei übrigens ebenfalls als – genialen, da zuverlässigen und kostenfreien – Handlungsraum, nur eben nicht im herkömmlichen Sinne.

      Ein paar grundsätzliche Informationen zu den einzelnen Räumen sind hier in der Einleitung zu finden, speziellere Infos und Hinweise sind jeweils am Anfang eines Kapitels aufgeführt.

      Viele der Übungen lassen sich allerdings auch – mit zum Teil kleinen Abwandlungen – an anderen Orten durchführen. Die Einteilung in Handlungsräume ist lediglich eine Hilfsfunktion, kein Gesetz. Daher ist am Ende dieses Buches eine tabellarische Übersicht als Schnellsuchfunktion eingefügt, in der die Übungen nach verschiedenen Kriterien sortiert sind.

      Natur ist ein dehnbarer Begriff. Ist nur die Wildnis Natur? Oder alle Pflanzen und Tiere? Was ist mit angelegten Landschaften und Gewässern? Und der Mensch, in wie weit sind wir Natur?! Dies sind spannende und wichtige Fragen. Allerdings haben andere darüber bereits ausführlich diskutiert, und unser Hauptziel ist hier weder philosophisch noch wissenschaftlich zu sein, sondern rein praxisorientiert. In diesem Buch bezeichnet „Natur“ daher solche Räume, in denen Pflanzen, Erde, Steine etc. vorhanden sind, als Arbeitsmaterial, als Bewegungsraum und zur Interaktion (hoppla, doch philosophisch). Dazu gehören natürlich Wald, Wiese und Felder genauso wie Bachläufe und andere Gewässer, Feldränder, bis hin zu angelegten Parks, und städtischen Grünflächen. Und genau bei letzteren wird die Abgrenzung zu den anderen Kapiteln mitunter fließend. Hier kann wie gesagt die Schnellsuchfunktion am Ende des Buches einen Überblick bieten, welche Übungen sich für welche Orte eignen. Auch die Nacht wird hier als naturnaher Raum verstanden.

      Unter

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