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aller Arten behandelt werden.

      Krankheiten können Depressionen auslösen

      Die Wechselwirkungen zwischen Krankheit und Depression können ein Teufelskreis sein. Krankheiten können die Entstehung von Depressionen begünstigen oder eine bestehende Depression verschlimmern. Die Depression ihrerseits kann zu komplizierteren Krankheitsverläufen führen. Eine Depression schwächt das Immunsystem, führt zur Freisetzung von Stresshormonen und beeinflusst die Fähigkeit von Körper und Geist, die Krankheit zu verkraften. Die Depression kann Schmerzen verschlimmern und Sie Ihrer Kräfte berauben. In diesem Abschnitt erläutern wir, welche Rolle Medikamente und Krankheiten bei der Entwicklung und Verschlimmerung von Depressionen spielen.

      Eine chronische Erkrankung beeinträchtigt das Leben deutlich. Sie haben Schmerzen, müssen viel Zeit in Arztbesuche investieren, sind oft krankgeschrieben und Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen leiden. Dass Sie sich davon gestört fühlen, ist ganz normal. Doch diese Probleme können, besonders bei empfindsamen Menschen, auch eine Depression auslösen.

       Aids

       Asthma

       Krebs

       Chronisches Erschöpfungssyndrom

       Chronische Schmerzen

       Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt

       Diabetes

       Fibromyalgie,

       Hepatitis

       HIV

       Infektionen

       Lupus erythematodes

       Multiple Sklerose

       Parkinson

       Gürtelrose

       Schlaganfall

       Schilddrüsenstörungen

       Colitis ulcerosa

      

Covid-19 und mögliche andere pandemische Infektionen stellen einen Doppelauslöser für Depressionen dar. Sie sorgen zunächst dafür, dass sich die Menschen voneinander isolieren, was bereits Depressionen auslösen kann. Der zusätzliche Stress, bedingt durch ökonomische Einbußen, den Verlust von Familienmitgliedern und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit, wirkt sich ebenfalls auf die Stimmung aus. Und nicht zuletzt gibt es auch Viren, die Gehirnentzündungen oder andere Schäden verursachen, die direkt in eine Depression führen können. Geben Sie auf sich acht!

      Die disruptive Affektregulationsstörung (Disruptive Mood Dysregulation Disorder, DMMD) ist eine neue Diagnose in der Familie der Depressionen im Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen, DSM-5. Diese Diagnose wurde von einigen Beitragenden zum DSM-5 entwickelt, um eine Gruppe von Kindern einzuordnen, die zuvor fälschlicherweise mit einer bipolaren Störung (manische Depression) diagnostiziert wurden. Zu den Kriterien der Diagnose gehören:

       Schwere, wiederkehrende Wutausbrüche, die der Situation unangemessen sind.

       Überwiegende Stimmung der Reizbarkeit und Ärger.

       Diese Symptome treten in mindestens zwei Umfeldern auf (zum Beispiel zu Hause oder in der Schule).

       Die Symptome treten ursprünglich vor dem zehnten Lebensjahr auf.

       Die Wutausbrüche sind dem Alter des Kindes unangemessen.

       Die Symptome müssen seit mindestens einem Jahr auftreten.

      Diese Diagnose ist auf erhebliche Kritik gestoßen. Viele Fachleute beklagen, dass die Diagnose einer anderen psychischen Störung in der Kindheit, dem oppositionell aufsässigen Verhalten, zu ähnlich sei, um wirklich hilfreich zu sein. Zudem ist die begriffliche Beziehung dieser Diagnose zu Depressionen im Erwachsenenalter durchaus unklar. Da es sich bei der DMDD um eine neue Diagnose handelt, rechtfertigen die bisherigen Studien noch nicht die Schlussfolgerung, dass sie immer zu Depressionen im Erwachsenenalter führe.

      Die Anpassungsstörung mit depressiver Stimmung: Wenn es Probleme gibt

      Das Leben ist oft kein Spaziergang. Jeder hat von Zeit zu Zeit Probleme. Manchmal kann man sie ohne große emotionale Störungen bewältigen, manchmal aber auch nicht. Die Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf Schwierigkeiten, wie beispielsweise Eheprobleme, finanzielle Rückschläge, Probleme mit Kollegen, oder auf Naturkatastrophen. Wenn sich so etwas ereignet und Sie danach Schwierigkeiten haben, Ihrer Arbeit nachzugehen, und zusätzlich niedergeschlagen sind, häufig weinen müssen und sich wertlos und ohne Hoffnung fühlen, leiden Sie wahrscheinlich an einer Anpassungsstörung mit depressiver Verstimmung. Eine Anpassungsstörung verläuft deutlich leichter als eine Major Depression. Doch sie kann trotzdem Ihr Leben zerstören.

      Klaus hat keine Major Depression. Er leidet unter einer Anpassungsstörung mit depressiver Stimmung.

      

Obwohl die Anpassungsstörung mit depressiven Stimmungen formell nicht mehr als eine Art der Depression betrachtet wird, sollte sie dennoch behandelt werden, wenn sie das tägliche Leben beeinträchtigt und länger als zwei Wochen anhält.

      Weitere Erscheinungsformen

      Zu Beginn dieses Kapitels haben wir angemerkt, dass die Depression viele Gesichter hat. Nicht alle Erscheinungsformen der Depression lassen sich eindeutig in Kategorien einordnen. Nehmen wir an, Sie leiden unter Teilnahmslosigkeit und depressiven Stimmungen und kommen nur schwer aus dem Bett. Es ist dabei nicht wirklich wichtig, ob Ihre Symptome die Kriterien in einem umfangreichen Handbuch der Diagnostik erfüllen oder nicht. Was für Sie zählt, ist, dass Sie sich nicht wohlfühlen und hoffen, dass es Ihnen bald besser geht. In vielen Fällen kann Ihnen eine Therapeutin oder ein Therapeut einen Ausweg zeigen, aber auch in diesem Buch werden Sie einige recht hilfreiche Methoden dazu finden.

      Mütter, die ihre Babys töten

      Es kommt vor, dass Frauen, die unter sehr schweren Wochenbettdepressionen leiden, eine Psychose entwickeln. Bei Psychosen haben die Betroffenen keinen Bezug mehr zur Realität. Es können Halluzinationen (Dinge hören oder sehen, die gar nicht existieren) und Wahnvorstellungen (zum Beispiel der Glaube, dass Außerirdische Ihre Gedanken kontrollieren) vorkommen. Eine postnatale Psychose ist eine Psychose, die kurz nach einer Entbindung auftritt. Die psychotischen Wahnvorstellungen konzentrieren sich dann auf das Kind. An einer solchen Psychose leidende Frauen glauben, das Kind sei besessen oder wäre im Himmel besser aufgehoben als hier auf der Erde. Das Risiko für eine postnatale Psychose ist größer, wenn schon vor der Geburt eine Psychose bestand. Zwar verletzen auch einige wenige Mütter

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