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      NILS PETRAT

       EINE SACHE DES VERTRAUENS

      Mitten im Leben glauben

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      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

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      Umschlagfoto: Erzbistum Paderborn

      Satz: Bonifatius GmbH, Paderborn

      Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck

      Printed in Germany

      eISBN 978-3-89710-960-5

      Weitere Informationen zum Verlag:

       www.bonifatius-verlag.de

       „Das Wagnis Glaube, Gott zu vertrauen, führt mich in einen Raum der Verbundenheit, der Geborgenheit und der neuen Identität. Ich betrete sinnbildlich heiligen Boden. Äußerlich betrachtet ist diese Erfahrung eher unspektakulär, aber in meinem Innern entdecke ich einen neuen Kontinent. Darin besteht für mich das Abenteuer Glaube.“

      Nils Petrat

       Inhalt

       Mitten im Leben

       Einleitung

       1.Faktencheck: Glaube heute

       2.Glaube bedeutet Vertrauen

       3.Was hindert mich?

       4.Da ist so eine Ahnung

       5.Dem Gefühl nachspüren

       6.Warum die Bibel lesen?

       7.Jesus, der Fragensteller

       8.Nachfolgen – mein „Ja!“

       9.Dem Heiligen Raum geben

       10.Das Abenteuer Glaube gestalten

       Literaturverzeichnis

      Mitten im Leben

      Samstagabend, weit und breit ist nix los. Ich entscheide mich, noch eine Runde zu gehen durch mein Viertel. Rausgehen kann ja nicht schaden, nach diesem irgendwie schweren und anstrengenden Tag.

      Alles scheint wie gehabt: leere Straßen, die ersten Frühlingsboten in den Vorgärten, frische Luft und etwas Abendsonne. Meine Gedanken wandern hin und her.

      Dann, etwa nach der Hälfte meiner Runde, begegne ich einem Jungen. Er ist circa sieben oder acht Jahre alt und mir absolut fremd. Schnurstracks kommt er mir auf dem Gehweg entgegen und spricht mich an: „Darf ich Ihnen einen Kartentrick zeigen?“

      Ich bin völlig perplex. Noch nie hatte mich auf meiner Abendrunde jemand Fremdes angesprochen, geschweige denn ein kleiner Junge. Und dann solch eine überraschende Frage. Was solls? „Ja, gerne“, antworte ich ihm spontan.

      Der Junge strahlt. In meinem Hinterkopf fängt es aber schon zu rattern an: Was passiert hier gerade? Gibt es da einen Haken? Will der nachher Geld von mir?

      Er beginnt seinen Trick. Ich soll eine Karte aus dem Stapel ziehen, mir das Blatt anschauen und merken. „Haben Sie sich alles gemerkt?“ – „Ja!“ Nun nimmt der Junge seine Kappe, die er auf seinem Kopf trug, ab und zeigt mir die Unterseite. Darauf war eine Karte eingestickt und er fragt: „Ist das die Karte, die Sie gezogen haben?“

      Tatsächlich! „Ja, das ist genau die Karte, die ich mir gemerkt habe“, bestätige ich dem Jungen, der nun noch mehr strahlt, sich die Kappe wieder aufsetzt und zu mir sagt: „Dann wünsche ich Ihnen jetzt noch einen schönen Abend.“ Lächelnd zieht er an mir vorbei und setzt seinen Weg fort.

      Was war das denn, frage ich mich. Ich merke, wie irritiert ich über die überraschende Begegnung mit dem Jungen bin. Aber ich spüre, wie in mir auf einmal große Freude aufsteigt und auch ich lächeln muss.

      Meine Stimmung veränderte sich komplett. Jegliche Schwere, die Sorgen und der ganze Ballast, den ich auf meine Abendrunde mitgenommen hatte, waren auf einmal verschwunden. Durch diese Begegnung. Der Abend war gerettet, sogar das weitere Wochenende verlief von da an anders.

      So etwas hatte ich bis dahin noch nie erlebt und habe ich seitdem auch nicht wieder: Ein Junge mit einem Kartentrick holt mich aus meinem Loch und schenkt mir etwas Leichtigkeit und Zuversicht. Vielleicht war das Ganze bloß ein Zufall, vielleicht aber auch mehr. Auf meinem Weg nach Hause denke ich daran: Das war so, als wäre dir Jesus begegnet. Mitten im Leben. Völlig unerwartet, aber mit ganz viel positiver Kraft und Ausstrahlung.

      Vielleicht dauert es nur wenige Minuten, dann ist diese Begegnung wieder vorbei, doch du bleibst zurück anders als bisher: mit einem Lächeln auf den Lippen und einem inneren Frieden und einer Gelassenheit im Herzen.

      Einleitung

      „Glauben Sie das wirklich?“ – Diese Frage wird mir als Priester immer wieder gestellt. Nach Gottesdiensten, in denen ich über einzelne Glaubensfacetten gepredigt habe, wie auch in persönlichen Gesprächen. Andere haben mir schon häufiger zurückgespiegelt: „Sie machen mir Hoffnung; wenn jemand wie Sie daran glaubt, dann erleichtert mir das auch den Zugang …“

      Die Frage nach der Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft ist somit über die Jahre zu einem Topthema meines Wirkens und Lebens geworden. Mit ihr habe ich auch persönlich lange gerungen: Ist die ganze Sache mit diesem Jesus wahr? Kann ich dem trauen, was in der Bibel steht? Und dann noch die Geschichte mit der Kirche … viele Fragen sind da, aber auch eine tiefe Einsicht: Es ist am Ende eine Sache des Vertrauens.

      Daher habe ich mich entschieden, dieses Buch zu schreiben. Ich möchte davon erzählen, warum ich der christlichen Botschaft vertraue, was das Ganze mit einer Grundahnung, mit der Bibel und natürlich mit Jesus Christus zu tun hat. Dabei spielen Beispiele von Menschen, denen ich begegnen durfte, eine wichtige Rolle. Menschen, die Glaubenserfahrungen gemacht haben – positiver wie fragender

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