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Russland hat während Jahrhunderten keine großen Maler hervorgebracht, weil es seine ganze kreative Energie auf eine systematische Darstellung der Ikonen, durch Rublow beispielsweise, konzentrierte. Mit der Thronbesteigung von Peter dem Großen hält die Aufklärung in diesem als rückständig verschrieenen Reich Einzug. Sankt Petersburg ersteht aus den Sümpfen, wie durch ein Wunder dank des Genies eines italienischen Architekten. Es sollte für mehr als ein Jahrhundert ein kulturelles Zentrum und eine Stätte der Begegnung sein. Der allmächtige Zar und später Katharina die Große ermöglichen einen regen Austausch zwischen den russischen und den europäischen Künstlern. Aus diesem Dialog entsteht eine Malerei, die sich von Italien und seinen Farben inspirieren läßt und gleichzeitig der russischen Seele treu bleibt. Doch erst im 19. Jahrhundert erblickt eine wirklich nationale Malerei, in der Gestalt der Wanderer und der Blauen Rose das Tageslicht. Es folgt die Zeit der Revolutionen, die die russische Avant-Garde und schließlich den Modernismus hervorbringt. In dem vorliegenden Buch geht der Autor der russischen Kultur nach, die für ihn ein Zusammenspiel von westlichen und östlichen Elementen ist. Diese beiden Einflüsse werden bei jedem Bild und jeder Zeichnung hervorgehoben. Dabei werden alle Stilrichtungen und Bewegungen berücksichtigt und dadurch die Vielfalt der russischen Malerei aufgezeigt. Künstler wie Borowikowski, Serow, Wrubel, Brüllow, Fedotow, Repin, Schischkin und Lewitan leisten so einen fundamentalen Beitrag zur Kunstgeschichte. Nach dem Fall des Kommunismus verleiht Peter Leek der Geschichte der russischen Malerei eine neue Perspektive.

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Sie lernten sich 1928 kennen, als Frida Kahlo gerade einundzwanzig Jahre und Diego doppelt so alt war. Er genoss bereits internationale Anerkennung, als sie noch davon träumte. Aus ihrer stürmischen Beziehung erwuchs vor allem für Frida eine starke Kreativität, doch brachte sie auch großes Leid mit sich. Stets im Schatten ihres Mannes, dessen häufige Untreue sie genau so wie die eigene Eifersucht ertrug, lebte Frida ihren Schmerz auf der Leinwand aus und erlangte so nach und nach das Interesse der Öffentlichkeit. Die beiden engagierten Künstler verkündeten ihre Freiheit in Amerika und Europa und hinterließen hier wie dort die Spuren ihres unglaublichen Talents. In dieser wundervollen Doppelausgabe stellt Gerry Souter nicht nur die Biographien beider Künstler einander gegenüber, sondern hält dem Leser gleichzeitig mit viel Gefühl das dünne Band vor Augen, das die beiden größten mexikanischen Künstler des 20. Jahrhunderts zusammen hielt.

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Der Amerikanische Realismus ist weder eine Kunstbewegung noch eine Schule, vielmehr ist er ein durch eine außergewöhnliche Vielfalt gekennzeichnetes Phänomen, das nur schwer zu definieren ist. Er wird oft als der erste eigene Kunststil der USA betrachtet und zerfällt in eine Reihe von Kategorien, etwa den „regionalen Realismus“, den Genre-Realismus oder auch den Porträt-Realismus, je nach Ort, Sujet und Modell. So könnte sich ein Maler, der die indianischen Ureinwohner im Westen der USA oder die Seeleute an der Ostküste porträtiert, durchaus als Vertreter des Regionalen Porträt-Realismus bezeichnen. Eine einheitliche Auffassung des Amerikanischen Realismus ist daher kaum möglich. Doch unbesehen aller Unterschiede gibt es eine frappierende Gemeinsamkeit der ihm zugeordneten Künstler: ihr Anliegen, der typisch amerikanischen Lebensart (dem American Way of Life) sowie ihrem Verständnis von Freiheit Ausdruck zu verleihen. Natürlich hängt das Ergebnis der Bemühungen jedes Einzelnen von seinem subjektiven Empfinden, seiner individuellen Wahrnehmung, seinem Intellekt, seinem familiären Hintergrund, seiner Erziehung und Ausbildung ab und nicht zuletzt auch von regionalen und ethnischen Einflüssen. Das Spektrum dieser heterogenen Kunst reicht von Winslow Homers poetisch angehauchten Aquarellen aus den 1860er Jahren über die fast unheimlich und stark symbolträchtig wirkenden Bilder eines Andrew Wyeth bis hin zu den in melancholisches Licht getauchten Szenen eines Edward Hopper der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Dieser Band präsentiert ein über hundert Jahre umfassendes Kaleidoskop des Amerikanischen Realismus. Den Anfang machen US-amerikanische Maler, die noch stark der Tradition der europäischen Kunst verpflichtet sind und sich allmählich von dieser lossagen; am Ende haben wir die Vertreter der modernen Generation, deren auf amerikanischem Boden gewachsene schöpferische und teilweise rebellische Ideen auch in Europa großes Aufsehen erregen und die ihre Eigenständigkeit als eine Art neue Pioniere beweisen.

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„Am Anfang die weiße Leinwand, leer, dann ein vorsichtiger Beginn, die Farbe ergießt sich aus dem Topf auf die weiße Fläche…“ Hans Namuth. Jackson Pollock wird 1912 in einem kleinen Dorf in Wyoming geboren. Er verkörpert alle sich um das entstehende Amerika rankenden Mythen, das sich mit der Realität des ausgehenden 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts, dessen Modernität alle Bezugspunkte zerstört, auseinandersetzt. Wie in einem Roman erobert Pollock New York und hat, dank des Federal Art Projekt, schnell Erfolg und einen guten Ruf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird er zum ersten großen Star der amerikanischen Malerei. Hofiert und umschmeichelt, wird Pollock, wie es De Kooning ausgedrückt hat, zum Symbol des „Eisbrechers“. Für Max Ernst und Masson war er ein Weggefährte der europäischen Surrealisten, für Motherwell ein Thronanwärter für den Meister der Amerikanischen Schule. Aber in der stürmischen Zeit des New York der 1950er und 60er Jahre verliert Pollock alle seine Bezugspunkte. Durch seinen zu schnellen Erfolg verfällt er dem Alkoholismus und zerstört seine Ehe mit Lee Krasner. Um seinen Mythos vollkommen zu machen, musste er, wie der andere Star dieser Epoche, James Dean, nach einem Saufgelage mit seinem Oldtimer tödlich verunglücken. Das vorliegende Ebook betrachtet Pollocks Persönlichkeit unter einem neuen Licht, dem seines Werkes, das ihn unbestritten zu einem Meister des abstrakten amerikanischen Expressionismus macht.

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„Wenn die Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter.“ (Shakespeare, Was Ihr Wollt). Die Musik ist nicht nur eine Freude für die Ohren; sie ist auch das Echo des Herzschlags, des Atems und des Verlangens. Professor Döpp deutet die Musik als Katalysator für Tanz, Liebe und Sex. Vom Notenblatt, über den Tanz bis hin zu den Instrumenten ist die Musik der Ausdruck unserer tiefen Sehnsüchte und stärksten Leidenschaften. Dieser Text befasst sich mit der Musik und der Kunst von den Tänzen der ersten Menschen über den Bauchtanz bis hin zur Popmusik und elektronischen Musik. Das Buch Musik & Eros nimmt uns mit auf eine Zeitreise, um die Beziehungen zwischen Musik und Sexualität zu erforschen.

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Seine eklektische Art machte William Morris (1834-1896) zu einem der eigenwilligsten und einflussreichsten Künstler des 19. Jahrhunderts. Er war gleichzeitig Maler, Architekt, Dichter, Kunstgewerbler, Ingenieur und Drucker und verstand es, den Federkiel genau so gut handzuhaben wie den Pinsel. Er brüskierte die viktorianische Gesellschaft mit ihrem industriellen Fortschrittsglauben und war keineswegs nur Erneuerer der Kunst und des Handwerks, sondern auch überzeugter Sozialreformer und Mitbegründer der sozialistischen Bewegung in England. Sein Lebensstil, seine Zugehörigkeit zu den Präraffaeliten, seine Tapeten– und Stoffentwürfe und seine idealistischen Utopien sind gleichermaßen Ausdruck seines Genies. Zusammen mit John Ruskin gründete er die Art-und-Crafts-Bewegung und war damit Wegbereiter für den Jugendstil– und den Bauhaus-Stil. Arthur Clutton-Brock zeigt uns in diesem meisterhaften Essay über Morris’ künstlerisches und dichterisches Werk die schmale Gratwanderung zwischen Vorstellung und Werk, zwischen Evolution und Revolution.

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Michelangelo war, genau wie Leonardo, ein “universeller” Künstler: Maler, Baumeister, Bildhauer und Dichter. Er war der Hauptmeister der italienischen Hochrenaissance und Wegbereiter des Manierismus. Seine Vorliebe galt der als Ausdruck der Leidenschaft angesehenen Skulptur. Nach Landschaften sucht man bei ihm vergeblich. Alles, was den Menschen ausmacht, seine Gefühle, Leidenschaften, seinen Intellekt, wollte Michelangelo durch den nackten Körper zum Ausdruck bringen, den er kaum einmal in einer Ruhestellung, ohne Bewegung zeigte. Die Malkunst war für ihn nur ein anderes, leichter zu handhabendes Mittel, um das in künstlerische Worte zu fassen, was seine Seele bewegte. So gestaltete er, der sich selbst in erster Linie als Bildhauer sah, ein Deckengemälde, wie es lyrischer und epischer in der gesamten Geschichte der Malkunst nicht zu finden ist: die Decke der Sixtinischen Kapelle. Über die riesige Fläche von 1000 m² entfaltete er hier seine ganze Genialität. Als er die Arbeit im Auftrag von Papst Klemens VII. (1478 bis 1534) aufnahm, war er gerade mal 34 Jahre alt. In seinem letzten Gemälde, dem Jüngsten Gericht an der Wand der Sixtinischen Kapelle, ließ er seinen eigenen Qualen freien Lauf. Was bedeuteten künstlerische Gesetze und Konventionen im Vergleich zu dem Schmerz, der in seinem Inneren tobte und ein Ventil brauchte? Kein Wunder, dass seine Zeitgenossen den Ausdruck terribilità auf seinen Stil anwandten. Seine Figuren entführen uns in Gefilde der Phantasie, die weit über das hinausgehen, was wir normalerweise mit ihrem Namen verbinden.

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Im Gegensatz zu seinem Vorgänger van Eyck war Memling, der lange Zeit als ein weniger bedeutender Maler galt, kein Hofmaler, sondern ein Maler des Bürgertums. Memling geriet im 17. und 18. Jahrhundert in Vergessenheit, wird heute aber aufgrund des seine Porträts prägenden perfekten Gleichgewichts aus Realismus und Idealisierung als einer der größten Maler der Vereinigten Provinzen des 15. Jahrhunderts angesehen. Seine Kompositionen, zumeist Diptychen und Triptychen für Altarbilder, offenbaren ein vergleichbares Talent mit dem van Eycks. Sein Auge für Details und seine zeichnerische Präzision, seine technische Meisterschaft und seine kompositorische Begabung brachten so großartige Meisterwerke wie Das Jüngste Gericht (1466-1473), Die mystische Vermählung der Heiligen Katharina (1479) und Die sieben Freuden Mariä (1480) hervor. Dieses Buch untersucht auf der Grundlage einer reichhaltigen Sammlung aus Reproduktionen von Memlings wichtigsten Gemälden, die die schönen Gesichter und die von den damaligen künstlerischen Konventionen vorgesehenen demütigen Posen unterstreichen, das komplexe Talent dieses bedeutenden Künstlers.

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Als Humanist, Geometer und Archäologe ein Mann von herausragender Intelligenz und Phantasie, übte Mantegna dank seiner imposanten Persönlichkeit eine starke Wirkung aus. Er experimentierte mit optischer Illusion und war ein Meister der Perspektive. Seine Ausbildung als Maler erhielt er an der Schule von Padua, zu deren früheren Schülern Donatello und Uccello gehörten. Schon im jungen Alter wurde er mit Aufträgen überhäuft. Berühmt aus dieser Zeit sind seine Ovetari-Fresken in der Eremitani-Kirche in Padua. Innerhalb kürzester Zeit fand Mantegna dank seiner originellen Ideen eine Nische als “moderner” Maler. Seine Eheschließung mit Nicolosia Bellini, Schwester von Giovanni, öffnete ihm die Tore nach Venedig. Seine künstlerische Reife erreichte er mit seinem Triptychon für die Kirche von San Zeno in Verona. Er wurde zum Hofmaler einer der berühmtesten Familien Italiens, der Gonzaga in Mantua. Als sein Hauptwerk und Geniestreich gilt die Ausmalung der Camera degli Sposi im Schloss von Mantua. Dies ist die erste illusionistische Raumdekoration mit einem Deckenbild. Trotz seiner Kontakte zu Bellini und Leonardo da Vinci weigerte sich Mantegna, deren innovativen Umgang mit Farbe zu übernehmen oder seine eigene Technik als Kupferstecher aufzugeben.

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Kasimir Malewitsch (1878-1935) war ein Maler und ein großer Kunsttheoretiker, vor allem aber war er der Begründer des Suprematismus, einer auf geometrische Formen gegründeten Ausprägung der reinen abstrakten Kunst. „Der Suprematismus“, schrieb er, „hat mich etwas entdecken lassen, das bis dahin noch nicht verstanden worden war, … im menschlichen Bewusstsein gibt es ein unüberwindliches Verlangen nach Raum und den Willen, der Erde zu entfliehen.“ Diese neue Publikation präsentiert die brillanten Arbeiten Malewitschs, dieses höchst originellen Künstlers, der sich erst im Alter von 27 Jahren wirklich ernsthaft der Malerei zuwandte und sich das Zeichnen aus bloßer Neugier und reiner Freude am Lernen aneignete. Gerry Souter macht uns einmal mehr mit den Werken eines brillanten Künstlers sowie einer neuen Sichtweise der Persönlichkeit des Künstlers vertraut.