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der Inhalte hervorheben

      Die Lernenden interessieren sich dann besonders für ein Thema, wenn sie die Bedeutung für sich selbst erfassen können. Bezugspunkt ist wenn immer möglich die Lebens- und Arbeitswelt der Lernenden. Mithilfe von konkreten Beispielen aus dem Alltag und mit stufengerechten und aktuellen Unterrichtsmaterialien können die Lernenden motiviert werden, sich mit einem Thema zu beschäftigen.

      Anforderungen stellen

      Die Lernenden wollen im Unterricht gefordert und gefördert werden. Sie wollen ihre Ressourcen erweitern und etwas Neues lernen. Deshalb ist es wichtig, dass die Lehrperson Aufgaben formuliert, bei denen die Lernenden herausgefordert werden, selbst etwas entwickeln müssen oder anwenden können, was sie im Unterricht bereits gelernt haben. Neben Kenntnisaufgaben werden den Lernenden deshalb im Unterricht häufig Anwendungs- und Problembearbeitungsaufgaben vorgelegt. Die Lernenden können sich bei diesen Aufgaben nicht einfach zurücklehnen und den Weg des geringsten Widerstands nehmen. Damit sie eine einigermaßen genügende Leistung erzielen können, müssen sie zur Bearbeitung der Aufgabe die im Unterricht erarbeiteten Ressourcen einsetzen.

      Erfolge ermöglichen

      Die Lernenden erhalten regelmäßig eine sachbezogene Rückmeldung zu ihren Leistungen (→ Lernjournal, Seite 123). Rückmeldungen ermög­lichen es den Lernenden, ihr Verhalten zu verändern. Ein gezieltes Lob für eine sehr gute Arbeit fördert die Motivation und ist Garant für weitere Erfolge. Wichtig ist hier auch, dass die Lernenden möglichst schnell konkrete eigene Lernfortschritte erzielen können und dadurch Lernerfolge erleben.

      Ruhe

      Hektik entsteht immer dann, wenn die Lehrperson zu viel Stoff in eine Stunde packt und dann selbst unruhig und nervös wird, weil nicht alles behandelt werden kann und sich große Wissenslücken auftun. Weniger ist manchmal mehr – das bringt die notwendige Ruhe in den Unterricht, die als Basis für die weiteren gemeinsamen Lernschritte von großer Bedeutung ist. Hilfreiche Tipps, wie man mit dem ständigen Dilemma des »Stoffdrucks« produktiv umgehen kann, finden sich etwa in Martin Lehners Buch Viel Stoff – wenig Zeit (2009).

      Humor und Freude

      Humor, Freude und Zuversicht sind unersetzbare Pfeiler eines kompetenzorientierten Unterrichts. Humor schafft Vertrauen, fördert die soziale Interaktion und wirkt auf allen Ebenen motivierend. Aber Achtung: Authentisch muss die Lehrperson dabei immer bleiben. Sie muss auch Freude am Inhalt und am Umgang mit den Lernenden haben und Zuversicht ausstrahlen. Lehrpersonen, die mit Freude unterrichten und einen Sinn für Humor haben, werden von den Lernenden geschätzt und sind erfolgreich.

      Störungen im Unterricht sofort ansprechen

      Auf Störungen muss die Lehrperson sofort reagieren und konsequent die vereinbarten Maßnahmen treffen. Die Lernenden akzeptieren ein konsequentes Vorgehen, sofern es begründbar und nachvollziehbar ist. Durch eine gute Klassenführung erreichen Sie, dass die Lernenden, die motiviert sind und im Unterricht etwas lernen möchten (siehe motivationale Typen 1 bis 3; S. 23), wirklich zum Lernen kommen und nicht durch störende Schüler und Schülerinnen vom Lernen abgehalten werden. Die Gruppe der »Arbeitsvermeider« erhält durch klare Rahmenbedingungen die Möglichkeit, sich auch in den Unterricht zu integrieren und gute Leistungen zu erbringen.

      Eine gute Klassenführung ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen eines kompetenzorientierten Unterrichts. In unserem Buch Klassenführung – Unterrichten mit Freude, Struktur und Gelassenheit (Städeli/Obrist/Grassi 2013) finden sich dazu weitere Tipps und Anregungen. Wir zeigen dort unter anderem,

      • wie eine Lehrperson den Start in den Unterricht mit einer neuen Klasse gut angehen kann,

      • wie Verhaltensregeln mit den Lernenden ausgehandelt werden können und wie es gelingt, solche Regeln durchzusetzen,

      • wie die Lehrperson dazu beitragen kann, dass ein gutes Unterrichtsklima herrscht und

      • wie sie bei Unter- oder Überforderung von Lernenden vorgehen kann.

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Teil 1

      Das AVIVA©-Modell

      Die fünf Phasen im kompetenzorientierten Unterricht

      Die Gestaltung des Unterrichts hat wesentlichen Einfluss auf die Art und Weise, wie in der Schule gelernt wird. Wenn immer alle Fäden in der Hand der Lehrperson zusammenlaufen, werden die Lernenden nie dazu ermutigt, ihr Lernen selbst zu steuern. Wenn die Lehrperson den Lernenden von Anfang an inhaltlich und methodisch das Feld überlässt, ist die Chance, dass diese sich selbstständig Wissen und Können aneignen, genauso gering, da ihnen vielfach nicht klar sein kann, wie sie in einer bestimmten Situation vorgehen sollen. Es sind also wohl dosierte Anteile von Instruktion, eine gute Balance zwischen Steuerung durch die Lehrperson und Elemente des selbstregulierten Lernens, von direktem und indirektem Vorgehen (→ Seite 13) –sowie eine klare Vorstellung, welche Phasen der Unterricht durchlaufen muss, nötig.

      Fünf Phasen des Unterrichts

      In Abbildung 8 sind fünf elementare Phasen des Unterrichts skizziert, die den Ablauf des Lernprozesses modellhaft nachbilden. Lernen setzt zunächst eine bestimmte Grundstimmung voraus, die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen (»Ankommen und einstimmen«). Beim schon Vorhandenen (»Vorwissen aktivieren«) setzt das eigentliche Lernen (»Informieren«) erst an und baut darauf auf. Damit das Neue sich festigen kann, braucht es Gelegenheit zur Anwendung, Vertiefung und Übung, bis es fest verankert ist (»Verarbeiten«). Und schließlich wird man sich beim Lernen immer wieder Rechenschaft über den zurückgelegten Weg ablegen und Bilanz ziehen, bevor die nächste Wegstrecke in Angriff genommen wird (»Auswerten«).

      Es ist wichtig, dass sich schulischer Unterricht an diesen Phasen orientiert, damit der Lernprozess inhaltlich und methodisch sauber und vollständig durchlaufen wird, ganz egal, ob man direkt oder indirekt vorgehen will.

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      Zu jeder Phase wird nun die Lehrperson in der Unterrichtsvorbereitung geeignete Methoden bestimmen, mit deren Hilfe die Lernenden die Inhalte erarbeiten. Das Zusammenspiel von Phasen und Methoden bezeichnen wir als Choreografie des Unterrichts (vgl. Oser/Baeriswyl 2001). Vorgegeben ist der Lernweg (Phasen), mehr oder weniger frei wählbar ist der methodische Zugriff, also die Art und Weise, wie der Unterricht gestaltet wird (Städeli/ Obrist 2013, S. 53 f.), wobei sich freilich nicht jede Methode für jede Phase gleichermaßen eignet (vgl. Abbildung 9, S. 35).

      Jeder Unterricht hat eine äußere und eine innere Seite (vgl. Seite 16). Außen ist sichtbar, in welcher Organisations- und Sozialform der Unterrichtsprozess bei einer gegebenen Methode gestaltet wird. Ihre Außenseite zeigt also, wie der Unterricht aufgebaut und rhythmisiert ist (vgl. Abbildung

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