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ins Deutsche für die Bretz Holding an.

      Alvaro: Nanu? Der Artikel für das Bergungsvehikel ist männlich?

      Er war früher mit der deutschen Marine im Manöver und wusste, was das hieß. Wenn die Person im Deutschen für ein Schiff männlich war, handeltet es sich nicht um einen Übersetzungsfehler, sondern so wurden militärische Schiffe beschrieben. Das hatte ein pedantischer Admiral geschrieben. Offenbar wollte da noch jemand in das Spiel einsteigen. Das klang wie eine gute Partie „Mensch ärgere dich nicht“. Es war nicht das Aurit, worum es hier ging. Das konnte Alvaro ausschließen. Die USA hätten dann sofort alle Forschungen zu diesem Thema beenden müssen. Charles sollte schnell klar werden, von welchem Schaden man dann hätte sprechen müssen. Er war gerade auf amerikanischen Boden gelandet und stand schon wieder an einem Eisstand. Florida war einer der wärmeren Staaten der USA. Das änderte nichts an dem Verbrauch von Zucker.

      Charles: Walnuss, es sei denn, sie ist so süß wie das Pistazieneis!

      Verkäuferin: Das ist mit Ahornsirup. Versuchen Sie doch einfach das Zitroneneis!

      Charles dritte Tüte. Alois wusste, wo er nach Charles suchen musste. Für beide stand das Gesprächsthema fest. Für jeden ein anderes.

      Alois: Charles, mein Lieblingsterrorist!

      Charles: Sie sind witzig, wir stehen hier auf einem amerikanischen Flugplatz und Sie schreien Terrorist!

      Alois: Ich hatte es Ihnen gesagt, Hände weg vom Bretz. Der bringt nur Ärger!

      Charles: Sie müssen gerade rumbrüllen! Soll ich Ihnen mal einen Schlag von ihrem Dimitri Koljakov erzählen. Das sollten wir dann aber woanders machen!

      Alois: Mein Wagen steht draußen! Ist die Bretz Holding schon mit einer neuen Chefetage versehen oder wartet alles noch auf das Testament?

      Charles: Da lief von Anfang an alles über Bretz und ich glaube, Kinder werden wir auch keine von Sebastian Seneca sehen. Was gibt es sonst bei Ihnen. Ich höre immer nur Bretz?

      Der Topterrorist führte eine Marktanalyse durch. Seine Kontakte waren still geworden und ein Neustart führte man erst durch, wenn geklärt war, ob man Charles Dunbar weiterhin als Bedrohung einstufte. Im Gegensatz brauchte man kein aktuelles Foto von ihm, um ihn aus der Kartei zu nehmen. Es würde lange dauern, bis seine Informationslage wieder so gut war wie vor Stuxx dem Zweiten. Er hatte dafür einen anderen unangebrachten Marktvorteil - sein Wissen um die Horst. Es blieb natürlich ein Geheimnis, dass man schon gar nicht Alois erzählen durfte. Es würde das Gleiche geschehen wie am Südpol, ein Datenleck! Alvaro Ortega sah da auch einen sehr redseligen Mann sitzen. Es war Thomas Ratling, der Ingenieur mit der Spezialisierung auf Hochgeschwindigkeit. Er war überarbeitet und genoss die Sonne.

      Alvaro: Thomas, was machen Sie hier draußen so alleine?

      Thomas: Ärgern! Ich ärgere mich über meine eigne Blödheit hierher zu kommen!

      Alvaro: Stunk mit den Schreibtischtätern?

      Thomas: Nein, endlose Schwindeleien der Labore!

      Alvaro: Werden die Ergebnisse gefälscht?

      Thomas: Nein, ich hätte es riechen müssen! Verdammt!

      Alvaro: Was?

      Thomas: Als ich zum Südpol kam, haben sie mich durch den Test gewunken! In meiner Stellenanzeige stand Raumschrottbeseitigung. Jetzt arbeite ich direkt für das Militär und die Idioten belügen mich Tag ein Tag aus.

      Alvaro: Das Aurit darf nicht militärisch genutzt werden! Melden, aber sofort!

      Thomas: Kein Mensch von den staatlichen Laboren arbeitet am Aurit. Seit 9 Monaten tue ich nur eins, Projektile und Kanonen prüfen. Da unten steht nichts anderes!

      Alvaro: Ich verstehe nicht? Projektile und Kanonen sind doch militärisch?

      Thomas: Die Waffen bestehen aber nicht aus Aurit. Die einzigen, die überhaupt irgendetwas mit dem Aurit machen, sind die Oberirdischen Labore mit den Teilpatentverträgen. Die Bretz Holding und die Franchise Unternehmen sind zurzeit die einzigen, die die Substanzen auf ihre Eigenschaften prüfen, wenn man „es zerstören“ nicht als Eigenschaft wertet! Da unten will man nur eines wissen, wie schießt man ein Loch rein? Mein Forschungsbericht wird ein einziges Schlafmittel! Gauskanone nichts, Plasmawerfer nichts, Disrupter Typ B nichts. Das ist das einzige, was ich eintragen kann!

      Alvaro dämmerte es! Was immer da unten im Wostoksee war, es könnte ein Loch in das Aurit geschlagen haben. Für die UN-Mitgliedländer stand anscheinend schon fest, dass Auritwaffen kommen würden und diese mussten auch ihre Schwachstellen besitzen. Alois überlegte nicht lange wer als erstes mit diesen Waffen arbeiten würde, China. Der Mann hatte wirklich gute Ohren. Er hatte das Gerücht vom Südpol verstanden. China hatte als einziges Land kein Interesse daran, dass die Eisvogel geborgen wurde. Es lag daran, dass sie den bemannten Bohrer selbst versenkt hatten. Es war nur eine falsch zusammengelötete Platine, die das Schiff hatte ausfallen lassen und die war eine so teure Bergung nicht wert. China hatte sich inoffiziell quergestellt als es um die Bergung ging und war überstimmt und überboten wurden. Deng Fat, der Idiot der Beweise hinterlassen haben könnte, steckte in Schwierigkeiten. Auch gegen ihn wurde im Rahmen von Gegenspionage ermittelt. Das Spiel stellte sich für die ermittelnden Parteien aber noch anders dar. Alois sah in den Charles Dunbar verbliebenen Kontakten einen Chinesen ohne Vorgeschichte, der gerade unauffindbar war. Es war ein möglicher direkter Kontakt zur Volksrepublik China, Kublai Kahn. Es war das einzige Thema, über das er eigentlich sprechen wollte. Im Wagen gab es zwar Wodka ohne Ende, aber Charles war genauso ohne Ende trinkfest. Wie quetschte man einen Ex-Agenten aus?

      Alois: Was ist genau beim Bretz-Auftrag passiert?

      Niemand sprach gern über eine Datenpanne und Charles war da auch keine Ausnahme. Alois hatte Bill im Verdacht. Charles war Choleriker und dabei könnte ihm viel unüberlegt herausrutschen. Der Russe würde es schwer haben, einem alten Hasen weiß zu machen, dass da leider wirklich nichts von Belang passiert war.

      Charles: Da war ein Haufen von übereifrigen Beamten mit zu viel Zeit!

      Alois: Wieder ihr Problem mit dem Finanzamt in Russland?

      Charles: Nein, es waren deutsche Beamte!

      Nun ja, mit unserem Fleiß konnten wir Deutschen wirklich Werbung machen, aber die Rede war von Beamten. Charles berichtete korrekt, denn beim Datensammeln waren die deutschen Beamten wirklich etwas zu fleißig und eine Menge Zeit hatten die Herrschaften auch dadurch, dass die Wirtschaft im Wesentlichen die meisten Verbrechen, die man in Deutschland im Internet ahndete, selbst von vornherein verhinderten. Die NSU-Affäre war Alois noch nicht bekannt, so log Charles entweder, was Alois verwundert hätte, denn das konnte er besser oder er sprach in Rätseln. Zeit für die Problematik Kahn.

      Alois: Wie sieht es mit Ihren Geschäften mit diesem Chinesen Kublai aus?

      Charles: Bei dem erwarte ich auch keine Familie!

      Alois: Schwuchtel?

      Charles: Impotent!

      Alois: …und die Programme? Vertreten Sie seine Firma?

      Charles: Das ist wieder die Bretz Holding! Seine Firma gibt es wahrscheinlich nur auf dem Papier!

      Alois: Und da beschweren Sie sich über meinen Mittelsmann Dimitri Koljakov?

      Charles: Kennen Sie noch andere Unternehmen, die mich auch beschäftigen würden? Bei der Bretz Holding steht nämlich sehr viel nur auf Papier?

      Alois: Eine solche Unternehmung kann doch keine Briefkastenfirma sein?

      Charles: Ich wünschte, dort wo der Firmensitz ist, gäbe es Briefkästen!

      Alois: Mafia?

      Charles: Oh wäre das schön!

      Alois: China?

      Charles: Die Venus! Das Unternehmen befasst sich mit Raumfahrt!

      Alois: Wieso ist das schlechter als die Mafia?

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