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enthalten, damit die menschlichen Seelen ihre Entwicklungen im karmischen Fenster machen. Aus göttlicher Sicht ist es aber kein Recht. Die karmischen Prozesse sind nicht identisch mit der Denkweise, die hinter den irdischen Gerichtsurteilen steht. Es gibt nicht nur Gut und Böse. Es gibt sehr mannigfaltige Entsprechungen und überlappende Realitäten aus verschiedenen Dimensionen des menschlichen Seins. Dieses wirkt sehr vielschichtig und birgt in sich viele Kerne und Manifestationen des Karmas. Darum urteilt nicht über andere, da ihr ihren Weg und ihre Entscheidungen nicht kennt. Im großen göttlichen Zusammenhang hat alles seine Richtigkeit. Jeder Mensch ist auf seinem Weg und wird sein Ziel finden. Auch jeder scheinbare Fehler, jeder aus menschlicher Sicht unnötige Fehler führt letztendlich doch zu dem einen Ziel. - Auch wenn Fehler gemacht werden, die zu Umwegen führen, die in der irdischen Zeitenfolge Jahrhunderte dauern. Da Gott keiner Zeit unterworfen ist, ist das auf der göttlichen Ebene nicht einmal ein Augenaufschlag.

      Schwierige Lebensumstände bergen oft einen sehr großen Wahrheitsgehalt in ihrem Kern. Die sogenannten Schicksalsschläge sind oft auch der direkte Weg zu Gott, zur universellen Wahrheit. Es braucht nicht viel, um in diesen Momenten die allumfassende Liebe Gottes zu erfahren. Die Hand braucht nur ausgestreckt zu werden, es muss nur der Ruf ertönen: „Gott, ich kann nicht mehr! Hilf!“ Es wird eine Antwort geben. Dieses haben die Menschen seit Anbeginn ihrer vielen Existenzen immer wieder erfahren. Natürlich wollen die Menschen Gott aus einer freudigen und unversehrten Sicht kennenlernen - was auch immer wieder geschieht.

      Da die materielle Schöpfung sehr viele Facetten des Seins beinhaltet, kann sich eine menschliche Seele dazu entschließen, eine Sichtweise zu entwickeln, die Gott gänzlich ausschließt. Die menschliche Seele wird dann die auf dieser Grundlage möglichen Erfahrungen machen und ebenfalls wachsen. Da in der gesamten materiellen Schöpfung, in allen Welten, Gott sich in jedem Zellkern, in jedem Atom unmittelbar als ganze Information befindet, beinhaltet jegliche Erfahrung in der Schöpfung auch die Möglichkeit, die absolute Ganzheit Gottes zu erfahren. Ob es nun als eine solche Erfahrung definiert wird oder nicht, spielt keine Rolle. Eine vollständige Abkehr von der universellen Wahrheit und der Liebe Gottes ist nicht möglich. Aber die Menschen können sich aufgrund ihrer irdischen Freiheit sehr weit von Gott entfernen. Die Realitäten, die daraus entstehen, erzeugen den Eindruck, dass Gott sich vollständig zurückgezogen hat.

      Das gilt für die Astralebenen, in denen die von den Menschen sogenannten armen Seelen nach ihrem Ableben hängen bleiben. Die Schwingungen dieser entkörperten Seelen sind sehr grobstofflich und verlangsamt. Das Göttliche braucht große Übersetzungskräfte, um diese Seelen zu erreichen und sie aus diesen niedrig schwingenden Zuständen in höher schwingende Ebenen zurückzuholen. Diese Seelen sind in der Stunde ihres Todes unfähig, das Licht zu erkennen, das sie in die Spirale zum Urgrund Gottes, ins göttliche Licht, führt. Als sie ihren Kreis des Lebens durchliefen, machten sie aus irdischer Sicht große Fehler. Deshalb bleiben sie in den niedrig schwingenden Ebenen hängen, wo sie in noch tiefere und niedrigere Ebenen gezogen werden können. Es ist ein sehr unangenehmer Zustand, da Licht und Gottes Wärme immer weiter abnehmen, je grobstofflicher diese Astralebenen sind. Die Astralebenen gehören trotz der herrschenden Körperlosigkeit noch zur irdischen Ebene. Das Leid dieser armen Seelen ist sehr groß. Sie fühlen sich verloren und sie nehmen es als ewig wahr, in diesen Zuständen zu verweilen. Da es die ewige Verdammnis aber nicht gibt, ist die geistige Welt ständig bestrebt, diese Seelen zu erreichen und ins Licht zurückzuholen.

      Doch irgendwann kommt unumstößlich für jede Seele in den Astralebenen der Augenblick der Befreiung. Es ist nur eine Frage der Zeit. Wenn ein Mensch sich auf der Erde oder auf einem anderen Planeten in eine höhere Schwingungsebene emporgearbeitet hat, gehört es oft zu seinen Aufgaben, Seelen aus diesen Ebenen zu befreien. Es ist nicht Gottes Wille, dass sich auch nur eine Seele in diesen Ebenen befindet. Gott bedient sich der höher entwickelten menschlichen Seelen, ob verkörpert oder nicht, um die armen Seelen aus den Astralebenen zu befreien. Das Glück der dann befreiten Seelen ist grenzenlos, unendlich. Da bewahrheitet sich die Erkenntnis, dass jeder Pol durch den dazugehörigen Pol ausgeglichen werden kann. Durch das erfahrene tiefste Leid wird das höchste Glück möglich.

      Wenn die befreite Seele schließlich im Urgrund Gottes ankommt, wird sie voll und ganz entschädigt. Der empfangene Segen und die Geschenke des Ozeans des Göttlichen sind so groß, dass augenblicklich das erfahrene Leid ins Licht und in die unendliche Liebe transformiert und dadurch als unwirklich erfahren wird. Es wird getilgt. Auf der Ebene der irdischen Realität ist dies schwer vorstellbar, da es in einem zeitlosen, unendlichen und absoluten Sein geschieht. Die Unwirklichkeit der niedrigen Astralebenen wird angesichts des Göttlichen dann so stark erfahren, dass diese Realitäten dann tatsächlich nicht mehr existieren.

      Nun ist die Seele wieder frei und kann freudig an ihrer nächsten irdischen Inkarnation arbeiten, um sich auf der materiellen Ebene weiterzuentwickeln. Es steht ihr frei, die nächste Inkarnation so festzulegen, wie sie voranschreiten will, um sich in Richtung der universellen Wahrheit weiterzuentwickeln. Die irdischen und karmischen Gesetzmäßigkeiten sind aber genau einzuhalten. Jeder Irrtum, jede falsche Erfahrung aufgrund eines Irrtums, jeder Verstoß gegen die Wahrheit, auch wenn es aus göttlicher Sicht keine Fehler sind, alles muss korrigiert werden. Alles, was auf der irdischen Ebene geschieht, ist von den betroffenen Seelen deshalb selbst entschieden und festgelegt worden. Nichts ist zufällig. Dieses relativiert die sogenannten Schicksalsschläge.

      Ein Familiendrama wird von allen Beteiligten bewusst so festgelegt, wie es dann geschieht: „So wollen wir das machen. So wird es geschehen.“ In der irdischen Realität weiß niemand mehr etwas von diesen Entscheidungen. In der geistigen Ebene, in den ewigen Welten wurde es aber so abgemacht. Unter dem Aspekt, wie schnell eine Seele ein Ziel erreichen will, legt sich die Intensität des karmischen Prozesses fest. Gott lässt es zu. Gott garantiert aber, dass in seinem Angesicht alles ins Göttliche und Absolute transformiert wird.

      Dieses gilt auch für die Seelen, die aufgrund ihrer Handlungen auf der Erde von den Menschen aufs schärfste als böse verurteilt werden. Auch sie haben im Ganzen, im Universellen ihre Berechtigung. Sie sind nicht so niedrige Seelen, zu denen sie von vielen Menschen gemacht werden. Oft sind es sehr hoch entwickelte Seelen, die sich bereit erklärt haben, diesen bestimmten Aspekt zu übernehmen, um dem Ganzen zu dienen. Es hat seinen Sinn und Zweck, dass in der irdischen Realität niemand davon weiß. Nur weiterentwickelte menschliche Seelen haben Einblicke in diese Zusammenhänge. Dieses schließt mit ein, dass die geistig höher entwickelten Seelen sehr bewusst und verschwiegen mit diesem Wissen umzugehen haben. Je unbewusster eine Ebene ist, auf der sich eine Seele befindet, umso weniger ist ihr Einblick in den gesamten Lebensplan.

      Jede höher entwickelte Seele, die in der irdischen Realität als heilig, erleuchtet oder als geistige Meisterseele bezeichnet wird, kennt diese Gesetzmäßigkeit. Sie kann keine Unvollkommenheit mehr wahrnehmen. Eine vollendete Seele sieht nur noch Vollkommenheit. Sie liest in den Seelen der Menschen wie in einem Buch, da die geistigen Entwürfe eines Menschen in der Aura sichtbar sind. Eine höhere Seele wird immer so handeln, dass es den Schicksalen der menschlichen Seelen Nutzen bringt, z. B. wie etwas beschleunigt und unterstützt werden kann. Daher rührt die große Anziehung zu heiligen Menschen.

      Jeder Mensch weiß tief im Inneren, wann die Zeit reif ist und zu welcher hohen Meisterseele er gehört. Der geistige Meister weiß genau, wie mit jeder menschlichen Seele umzugehen ist. Er wird diesem Menschen aber nicht zu einem bequemen, unbeschwerten Leben verhelfen ohne Leid und Schmerz. Darum geht es nicht. Die Abwesenheit von Leid und Schmerz sind in der gefallenen Schöpfung nicht unbedingt vorgesehen, es sind lediglich vorübergehende Zustände. Trotzdem wird ein bewusster Mensch die groben Fehler, die unweigerlich zu Schmerz und Leid führen, mehr oder weniger vermeiden. Aus diesem Grunde leidet eine höher entwickelte menschliche Seele auch weniger.

      Ein geistiger Meister kann sich frei dazu entscheiden, Leid von anderen Menschen zu übernehmen, um es zu transformieren und aufzulösen. Es steht die Erfahrung dahinter, dass Leid und Schmerz im Angesicht des Göttlichen nicht existieren. Jeder Mensch will die Ebene des Leides verlassen. Leid löst sich aber erst auf, wenn es als unwirklich erfahren wird. Deshalb entscheiden sich geistige Meister immer wieder, freiwillig Leiden von Menschen zu übernehmen. Aus menschlicher Sicht ist das ein Widerspruch. Heiligen Menschen kostet es aber nur ein Lächeln, denn

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