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      Franco Parpaiola

      SEEMANNSGARN

      IM SEEMANNSHEIM

      Vol. I

      Engelsdorfer Verlag

       Leipzig

       2014

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Autor

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

       www.engelsdorfer-verlag.de

       Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Navigare necesse est.

       Der Sturm

       Majestic

       Tania

       Karla

       Der Zurechtsuff

       Dear Genny

       Ein Seemann namens Fridolin

       Toni

       Kurt, der Schiffskoch

       Die drei Fremden

       Carpe diem

      NAVIGARE NECESSE EST.

      Was ich während meiner Seefahrtzeit immer so faszinierend fand und heute, nach fast vierzig Jahren auf See, immer noch finde, sind die Folgen, die die Entstehung und die Fortentwicklung der Seefahrt auf die Menschheit hatte und heute noch hat.

      Die sogenannten Heldentaten der verschiedenen Kriegs- und Handelsflotten der Welt, die interessieren mich herzlich wenig, denn ein Schiff ist genauso gut wie seine Besatzung, denn, gute Seeleute, die gibt es überall.

      So betrachtet: Die Geschichte und Entwicklung der Menschheit ist nichts anderes als die der Seefahrt und die der Menschen die, die Evolution und Entwicklung der Seefahrt im Laufe vieler Jahrtausende geprägt haben.

      Die Geschichte der Seefahrt also ist nichts anderes als die Chronik der Schicksale und Tragödien und das Leben der Menschen, die diese Evolution geprägt und bestimmt haben.

      Man sagt: Seefahrt tut not, das stimmt, denn Seefahrt ist Handel und Handel ist eine primäre Notwendigkeit für die Entwicklung der Nationen und Kontinente, denn Handel schafft Arbeit und Wohlstand für alle.

      Wirklich für alle?

      In seiner Predigt zum 150. Jahrestag der Seemannsmission zu Bremen erinnerte der Seemannspastor Peter Bick uns unter anderem daran, dass die Seefahrt nicht nur Wohlstand und Segen mit sich bringt, sondern auch den Tod.

      Der Tod, als Ausrotter von vielen Volksstämmen, kam nicht durch die heimatlichen Kriege zwischen den verschiedenen Stämmen dieser Welt, denn solche Kriege haben noch nie die totale Vernichtung menschlicher Rassen und Zivilisationen herbeigeführt.

      Damals brachten Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Stämmen höchstens die Versklavung und später die Verschmelzung der Besiegten mit dem Sieger mit sich; niemals die totale Vernichtung eines Volkes.

      Das Degenerieren und das Aussterben von anderen Kulturen und Kontinenten begann im Mittelalter durch aufgezwungene Bräuche, während der Tod und die Vernichtung der Bevölkerung beschleunigt wurden durch eingeschleppte Krankheiten.

      Dies wurde nur durch die Seefahrt ermöglicht.

      Es war ein auf leisen Sohlen dahin schleichender Tod, der da über Urvölker, die im Laufe vieler Jahrtausende Naturgewalten aller Art überlebt hatten, hereinbrach.

      Es war wie eine tödliche Plage; eine Pandemie ohnegleichen, so schnell und so zielgenau, dass sie im Laufe einiger Jahrhunderte manche Volksstämme von der Bildoberfläche der Geschichte für immer verschwinden ließ.

      Manche von uns nennen so was die unverfälschte Selektivität von Mutter Natura.

      Anderen nennen es: Evolution oder Fortentwicklung; viele sagen sogar Entfaltung, dazu.

      Das war nicht menschliche Evolution, das war weder Fortentwicklung noch Fortschritt, vielmehr war das der Anfang unseres eigenen Untergangs.

      Das war eher die Stagnation der moralischen und christlichen Werte, die Rückentwicklung des Menschen zu seinen barbarischen Instinkten, die nicht als Entwicklung der Menschheit zu betrachten wären.

      Das ist keine Evolution, das ist, im Namen Gottes, angewandter Rückgang zur Gottlosigkeit, der nur durch die unersättliche Geld- und Machtgier einiger weniger über all die vielen anderen hervorgerufen wurde.

      Es ist töricht und selbsttäuschend, die eigene Bereicherung durch die Versklavung anderer Völker und die Zerstörung deren Kultur als menschliche Bereicherung oder Evolution zu betrachten.

      An jenem Tag sprach der Seemannspastor in seiner Predigt von jenem Timucuan-Indianervolk, das von spanischen Seeleuten in den heutigen USA zuerst entdeckt und später „zivilisiert“ wurde.

      Zu jener Zeit schrieb man das Jahr 1565, kaum 200 Jahre später, nämlich im Jahr des Herrn 1729, starb der letzte der Timucuan-Indianer.

      Wie seine Mitmenschen vor ihm starb auch er an eingeschleppten Krankheiten und fremden Bräuchen, an Willkürherrschaft und Ausbeutung durch die zur See fahrenden christlichen Eroberer.

      Das alles geschah natürlich im Namen Gottes und dem des Königs.

      Allein auf dem amerikanischen Kontinent, so der Seemannspastor, fanden damals um die vierzig Millionen Menschen kraft der damaligen zur See fahrenden Zivilisationen aus Europa und deren Folgen auf brutalste und übelste Weise den Tod durch eingeschleppte Krankheiten..

      Es sieht wirklich so aus, dass damals die Überlebenden die Toten beneideten.

      Denn die Krieger auf den Schlachtfeldern starben schnell, manche von denen merkten noch nicht mal, wenn sie starben.

      Die Überlebenden aber, ihre Frauen und Kinder, die Greise, die Schwachen, durften durch Hunger und Entbehrungen, eingeschleppte Krankheiten und Misshandlungen aller Art, auf elende Weise einfach krepieren.

      Mit dem damaligen

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