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Jahre später erst sollte Adam lernen: Der Sauerstoff, dieses Elemente ist für das Glück wesentlich. Wenn ein Mensch atmet und auf seine Ein- und Ausatmung achtet, auf die Luft, dieser Materie, die am nächsten am Geistigen ist, da sie weder Farbe noch Form besitzt, und weil ein Wesen auch ständig Atmen muss, erlebt man den Geist und die Liebe, da Achtsamkeit, neben Geduld, Verstehen, usw., ein Aspekt von Liebe ist, die Glück bedeutet.

      In der Sommerzeit war Adam auf dem Land ebenso häufig glücklich. Er und seine Schwester hatten vier Nachbarskinder aus drei benachbarten Familien besonders gern, es waren die ersten Freunde. Zusammen spielten sie bis in die Dämmerung hinein Spiele, auf dem am Abend noch immer warmen, von der Sommersonne erhitzten Asphalt der Straße; ideal eignete sich eine etwas schmälere Seitenstraße zwischen zwei Grundstücken der Familien der Nachbarskinder, da auf dieser kaum Autos fuhren, und es auch keine Schwierigkeiten gab den Ball zu holen, falls er über den Holzzaun, oder die hohe Hecke fiel; es gibt tatsächlich Menschen die es nicht wollen, wenn Kinder deren Grundstück betreten um den Ball zurück zu bekommen. Auf diesem Stück Teer, haben sie unzählige Male Völkerball, Brennball und Fußball und andere Spiele gespielt. Adam fühlte sich immer sehr frei, es gab keine Erwachsenen die sie gängelten, man ließ sie in Ruhe spielen und ihre Erfahrungen sammeln.

      Er musste auch nicht bescheid sagen, wenn er mit einem seiner, im Laufe der Jahre vielen, Fahrräder über einen Feldweg, der über eine leichte Anhöhe im Norden außerhalb des Dorfes angelegt war, in ein nahe gelegenes kleines längliches Waldstück fuhr, um zuerst die von Tannennadeln weichen Pfade zu befahren, hindurch zwischen den braunen rauen Baumstämmen und über freiliegende Wurzeln, und dann trat er hinaus aus den Wald auf eine eintönige Wiese, betrachtete die hohen Nadel - zapfenreichen Fichten und Tannen von außen, und wenn er sich umdrehte sah er die goldenen Weizen- und grüngelben Maisfelder, die sich über Hügel bis an den Horizont im Nordwesten erstreckten.

      Aber auch das Dorf selbst war für ihn ein einziger Abenteuerspielplatz. Alleine durch die Straßen zu laufen, und vor allem dabei versteckte Durchgänge zwischen den Grundstücken zu finden und durch sie hindurch zu laufen war ein beliebtes Spiel.

      Das Dorf hatte in seiner Mitte am Grunde eines Kessels eine Kirche, die wiederum auf einem kleinen Hügel stand. Sie war weiß getüncht und hatte ein längliches Schiff an deren Ende ein viereckiger länglicher Kirchturm stand, der eine lange Spitze hatte. Eine steile Treppe führte zur Kirche und zur daneben liegenden Grundschule hinauf. Vom unteren Ende der Treppe verlief eine aufsteigende Hauptstraße nach Westen, zur Linken befand sich eine Metzgerei, zur rechten das Pfarrhaus, hundert Meter vor Ortsende hatte eine Bank ihren Platz, gegenüber befand sich ein Lagerhaus mit einem großen asphaltiertem Platz davor, und links hinter einer Bank führte eine kleine Seitenstraße in ein Wohngebiet und in die Weiherstraße in der Adam wohnte. Auf das Dach des Lagerhauses war hin und wieder der schwere Kater der Familie geklettert und dann musste der Vater mit einer Leiter diesen herunterholen, weil er sich nicht mehr herunterwagte, – solche und ähnliche Begebenheiten liebten die Kinder neben ihrem Alltag der ihnen nahezu ständig etwas bot.

      Die beliebte Spielstraße lag gleich nach der Einfahrt in die Siedlung, hinter der Bank, zur Rechten. In der Nähe der Schule befanden sich noch zwei Einkaufsläden, wobei Adams Familie den unteren bevorzugte; vielleicht weil in diesem weniger offensichtlich getratscht wurde. In der Schule war auch eine Turnhalle, in der zwei Mal die Woche Tischtennis gespielt wurde, was Adam gerne tat, und wenn Adam die Hauptsraße in Richtung Osten weiterfuhr, dann erreichte er nach wenigen Metern eine Bushaltestelle mit einem schlichten geräumigen Holzwartehäuschen neben dem sich eine Telefonzelle befand und in dem sich die Kinder als sie älter wurde, am Ende ihrer Kindheit, jeden Abend regelmäßig trafen. Das Dorf hatte noch mehr Straßen, und in jeder kannte Adam jemanden oder etwas, und dieser Ort und seine direkte Umgebung war sein Reich, das Reich eines Jungen auf dem Lande, irgendwo in Schwaben, und oft reichte ihm der weite Himmel über der Landschaft, die täglichen Spiele, die Natur, die Jahreszeiten, um eine Kindheit trotz einer beinahe beständig abwesenden Mutter zu genießen.

      Ein Ereignis war für Adam jedoch, im nachhinein, mehr als Spiel: Einer der Nachbarsjungen stellte sich vor Adam, der mit den anderen Kindern auf dem grauen erhitzten Randstein an einer vor ihrem Haus liegenden Ecke saß und wohl nichts tat, und der Junge sagte in dem er mit der Hand ein Kreuz vor Adam in die Luft zeichnete: „In nomine patri, et filii, et spiritu sancti, Amen.“ Der Bedeutung dieses Segens von einem Freund, von einem Kind, sollte Adam jedoch erst viel später gewahr werden.

      Manchmal war Adam in der Kirche des Dorfes, wenn er einfach durch das Dorf spazierte, die altbekannten Wege, dann zog es ihn nur kurz hinein. Wenn das Licht am Nachmittag in den stillen Raum fiel, dann bekreuzigte Adam sich mit dem Weihwasser, das immer an der Seite der schweren alten Holztüre in einer Steinschale an der Wand zu finden war, ohne genau zu wissen was dieses Zeichen bedeutete, oder was eine Kirche bedeutete, weil es ihm nie jemand erklärt hatte, jemand der ihm Nahestand und dem er zugehört hätte; ja, sich für einen kurzen Moment an diesem Ort der Besinnung aufzuhalten, wie es wohl auch die buddhistischen Tempel in Korea waren, die er besuchte, als er mit der Mutter und der Schwester zu Urlaub in deren freundlichen so brüderlichen Heimatland war, war für Adam wichtig um sich dann wieder einer oft kalten und harten Welt zu stellen.

      Zum Sinn dieser Erzählungen gibt es nur zu sagen, dass Adam viel Güte erfahren hat, auch wenn er in einer mitunter dunklen Welt aufwuchs, einer Welt voller Unglauben, Begehrlichkeiten und Kriegen, in der er sich nach Beendigung der Kindheit eine lange Zeit nicht mehr zurechtgefunden hat, manchmal sterben wollte, bis er wieder zu Gott fand, um die Welt, trotz aller Mensch geschaffenen Unzulänglichkeiten, erneut, wie in der Kindheit, als einen wunderschönen strahlenden Ort wahrnehmen zu können.

      Diese beschriebene Reise, in dieser Welt, so wie sie anscheinend ist, soll Adam an das Gute in ihr erinnern, soll ihn daran erinnern, dass er geliebt war und noch immer und für immer geliebt ist, von einem geheimnisvollen allmächtig wirkendem Gott, wohl seinem Schöpfer; auch wenn er Leid erfahren hat, so sollen hier meist die positiven Erfahrung behandelt werden, weil die Liebe doch unendlich ist, im Gegensatz zum Teufel. Eine Eigenschaft der Liebe ist, dass sie niemals aufhört, der Hass kommt dann an sein Ende, wenn alles zerstört ist. Die Liebe durchstrahlt das gesamte Universum wie der Quasar.

      Letztendlich gäbe es viele schöne Moment aus der Kindheit Adams zu berichten, aber da dieses Buch auch den Wandel zur Jugend und zum Erwachsenenalter beschreiben soll, sowie das Ziel ‚Gott zu suchen und zu finden‘, so kann nicht auf die vielen Details eingegangen werden, die das Leben einem unerfahrenen beinahe unschuldigen Kind bietet, und die es so Lebenswert machen; nur einige wenige sollen noch angeführt werden.

      Wenn die Sonne am Nachmittag durch das breite Südfenster einströmte, und das glänzende Fell des schwarz weißen Katers erwärmte, der sich auf dem großflächigen Teppich in der Nähe des mit Bausteinen spielenden Kindes sonnte, und das er gerne streichelte, so war der Moment perfekt. Die Konzentration lag dann auf dem Austausch von Liebe von einem Wesen zum anderen.

      Ab seinem sechsten Lebensjahr lag die Konzentration dann oft auf der Musik. Adam bekam eine liebevolle Klavierlehrerin, eine katholische Christin, in einem Nachbardorf, die in ihrem gelben Haus Musik lehrte. Sie war immer geduldig mit Adam, hat ihn nie getadelt, obwohl er selten geübt hat, hat ihn bedingungslos Zuneigung erfahren lassen, die wohl von ihrem, dem einzigen Gott, kam. Adam liebte die Atmosphäre in dem großen Wohnzimmer, in dem nur wenige Möbel standen und eben ein hellbraunes Klavier, und in das am Nachmittag oft das beruhigenden Licht durch die Fenster einkehrte, wenn er dem Klavier das ein und andere leichte klassische, harmonische Stück entlockte.

      Durch den Wohlklang lernte Adam zuerst die Schönheit Gottes kennen, später sollte er durch die Religion lernen. Wenn Adam auflisten sollte, wer ihn in seinem frühen Leben inspiriert hat, so waren es zuerst Verwandte, besonders ein Onkel aus Korea, der jüngste Bruder der Mutter, dessen Liebe heraus stach, eine gute christliche Nachbarsfamilie, deren Tochter in seinem Alter und sehr anständig war, seine Musiklehrerin, und die Tagespflegemutter, später dann Musiker; noch später ließ er sich leider auch von Drogenkonsumenten beeinflussen, zeitweise auch von Gangsterrappern, aber zu guter Letzt dann von Priestern und authentischen spirituellen Menschen.

      An einem Herbsttag waren die blau lila

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