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Bühne erklettert und wäre fast in den Orchestergraben gestürzt, wo eine weinende Japanerin die Reste ihres italienischen Streichinstrumentes wie ein Baby im Arm hielt. Bei den beiden Bühnensolisten angelangt rief Freya: „Ihr jammervollen Gestalten wollt doch nicht die obersten Götter vorstellen?“

      Die beiden Gesangssolisten hatten schon eine längere Bühnenlaufbahn in der Provinz hinter sich, in deren Verlauf sie einigen unbegreiflichen Situationen ausgesetzt waren, allerdings konnten sie sich an keinen vergleichbaren Vorfall in ihrer Karriere erinnern. Völlig verunsichert wussten sie nicht, ob die Dame im schwarzen Minikleid eine wirkliche Konversation führen wollte oder die Frage rein rhetorischer Natur war. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten und war eine schmetternde Breitseite mit der Handtasche der aufgeregten Besucherin, die den verdutzten Wotan voll auf die Nase traf. Letztere rettete sich vor weiteren Angriffen durch sofortiges, heftiges Bluten. Und wirklich schien das, aus dem Riecher des Sängers schießende Blut, Freyas Angriffslust abrupt zu bremsen.

      „Und du willst meine Schwester Fricka sein?“, höhnte sie bedrohlich laut schnaubend. Die Fricka-Darstellerin war vor Entsetzen erstarrt und wimmerte leise vor sich hin: „Tun Sie mir nichts, um Gottes willen, tun Sie mir nichts.“

      „Und um wessen Willen?“, wollte Freya wissen. Die Fricka-Frau glotzte sie verständnislos an. Mit weit geöffnetem Mund hörte sie aus der Gasse den verzweifelten Inspizienten kreischen: „Vorhang, Technik, Vorhang!“

      Freya wurde sich langsam ihrer Situation bewusst und es tröpfelte die Erkenntnis in ihren Verstand, dass sie gerade einen großen Fehler beging. Sie schaute sich verwirrt auf der Bühne um. Was hatte sie geritten und wie kam sie hierher? Da erblickte sie plötzlich am Kostüm Wotans ein Detail, das ihr bisher nicht ins Auge gefallen war. Sie fürchtete ernsthaft um ihren Verstand. Dort hing im Gürtel des schmerbäuchigen Götterdarstellers nichts anderes als Mjöllnir. Es war nicht zu fassen, Thors furcht- und segenspendender Hammer baumelte von dieser Witzfigur herab, die sich immer noch laut jammernd die Nase hielt. Freya schrie schrill auf: „Wie kommst du zu Thors Hammer, du ekle Missgeburt?“

      Sie schickte sich an, das blutverschmierte Gesicht des Sängers mit Kratzspuren ihrer frisch manikürten Fingernägel zu versehen. Seine Kollegin knickte theatralisch in die Knie und ließ sich sachte in eine rettende Ohnmacht gleiten.

      Freya zerrte den Hammer aus dem Gürtel.

      Der Vorhang fiel.

      Sabrina staunte.

      Lehmann rieb sich die Wange.

      Horst Kindler filmte.

      Enrico drückte auf den Auslöser.

      Der Dirigent träumte von der Mailänder Scala.

      Die japanische Geigerin verwünschte Europa.

      Der Inspizient plumpste auf seinen Stuhl.

      Das Publikum klatschte.

      Erst verhalten, dann immer stürmischer.

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