Скачать книгу

gehasst.« Sie kniff die Augen zusammen, schirmte sie mit der Hand ab und versuchte, Daddy durch die Hintergrundbeleuchtung der Verandalampen zu sehen. »Ich glaube, du hast erst mit der Zeit angefangen, es zu hassen. Du warst rastlos, bist es immer noch, nehme ich an. Aber diese Wirtschaftsprüferstelle war der beste Weg, um schlussendlich das zu tun, was du wolltest, Reg. Du hättest deine Firma nicht ohne das Geld gründen können, das du angespart hattest, indem du die Konten anderer Leute in Ordnung gebracht hast. Das Gleiche ist hier der Fall. Es könnte ja sein, dass es dir ganz gut gefällt, eine Prinzessin zu sein.«

      Sie stöhnte. »Als wäre das Restaurieren von Autos eine Abkürzung auf dem Weg, eine Prinzessin zu werden …«

      »Kann sein.«

      Ha! »Daddy, mein Leben ist kein Disney-Film.« Sie winkte ab und wandte sich wieder zum Auto. Wenn sie nicht genau gewusst hätte, dass er Abstinenzler war, hätte sie schwören können, dass er am Koch-Sherry genippt hatte.

      »Du hast doch so gerne mit Uroma Prinzessin gespielt!«, rief er. Stur war er, ihr Daddy. Bei ihm passte das Bild von einem Hund mit seinem Knochen noch viel besser als bei Mr. Burkhardt.

      »Ich war sechs. Und sie bastelte die allerschönsten Papierkrönchen.«

      »Miss Beswick, ich …«

      »Reggie. Um Himmels willen, nenn mich Reggie.« Sie stand mit dem Rücken zur Wand. Müde, frustriert und verwirrt. Irgendwie kam sie so nicht vorwärts, sondern steuerte mitten in einen großen Tümpel aus ekliger Gereiztheit hinein.

      »Nehmen Sie – nimm das.« Er griff nach ihrer Hand und legte das Dossier auf ihre Handfläche. »Du wirst es lesen wollen, das verspreche ich.«

      »Gut.« Sie drückte die Mappe an ihre Brust, während in ihrem Kopf die wildesten Gedanken durcheinandergingen. Lies die Dokumente. Nein, tu es nicht! Lies sie. Nein! »Ich werde mir die Papiere durchlesen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nie mit dir in einem Flugzeug nach Hessenberg sitzen werde.«

      »Na, das ist doch mein Mädchen«, sagte Daddy. »Immer hübsch aufgeschlossen.«

      »Miss Beswick. Regina«, sagte Tanner mit einer leichten Verbeugung, »Danke. Hessenberg bedankt sich bei dir.«

      Sie veränderte ihre Haltung. »Was passiert, wenn ich nein sage?«

      »Ganz einfach«, sagte er und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Hessenberg, das Geburtsland deiner Urgroßmutter, verschwindet vom Antlitz der Erde. Es wird aus den Weltkarten entfernt. Eine Nation, deren Geschichte bis ins alte Rom zurückreicht, wird nicht mehr sein.«

      Der letzte Strohhalm lag auf dem Tisch, und Reggie fühlte sich, als würde sie gleich zerbrechen. »Und das alles fällt auf mich zurück? Es ist verrückt.« Mit leerem Blick starrte sie über die Straße hinweg auf die Lichtstrahlen, die durch die Bäume und Sträucher der benachbarten Gärten hindurchschienen.

      »Es ist auch wahr …«

      Reggie wirbelte zu Mr. Burkhardt herum. »Bist du immer so selbstsicher? Das ist ein bisschen zermürbend.« Sie legte die Akte auf den Beifahrersitz. »Bis wann muss ich mich entscheiden?«

      »Technisch gesehen, bevor das Abkommen endet. Das wäre Mitternacht, am 22. Oktober. Aber Tatsache ist, dass wir Zeit brauchen werden, um dich und die Menschen vorzubereiten. Ein paar Wochen bestimmt.«

      »Der 22. Oktober? Das ist gerade mal noch einen Monat hin. Also, im Grunde müssten wir … jetzt abreisen.«

      »Wenn möglich. In ein paar Tagen, ja.«

      »Ihr hattet hundert Jahre Zeit, um euch einen Überblick über die königlichen Erben von diesem Hause Augustin-Schlagmichtot zu verschaffen, aber ihr habt die Sippe komplett aus den Augen verloren. Und jetzt kommst du angeschlichen und gibst mir ein paar Tage Zeit, mich zu entscheiden. Das ist doch wohl nicht fair?«

      »Ist es nicht, da stimme ich zu. Aber dein Onkel, Prinz Franz, dankte ab und zerstreute die Familie mit voller Absicht in alle Himmelsrichtungen. Zum einen, um sie in Sicherheit zu bringen. Und um seinen Anteil an dem Abkommen mit dem Königreich Brighton zu ehren. Hätten wir über dich Bescheid gewusst, wären wir früher vorbeigekommen. Aber leider war deine Urgroßmutter schwer aufzuspüren.«

      Diese Zusammenfassung der Geschehnisse verwandelte die Verwirrung in Reggies Brust zu einem handfesten Zorn. Der Atem in ihre Lunge brannte. »Ich muss gehen.«

      Reggie kletterte in den Datsun und ließ den vierzig Jahre alten Motor aufheulen, der rasselte, klopfte und abzusaufen drohte. Reggie gab vorsichtig Gas und ließ den Vergaser etwas arbeiten, bevor sie den Rückwärtsgang einlegte.

      Tanner lehnte seinen Arm an die Tür und sah sie durch das offene Fenster an. »Früher ist besser als später, Regina.«

      »Und wann gehst du wieder?« Zentimeter für Zentimeter setzte sie das Auto in der Einfahrt zurück.

      »Wenn du dich damit einverstanden erklärst, mit mir zu gehen.« Er atmete aus und trat zurück. »Oder wenn das Großherzogtum Hessenberg aufhört, eine Nation zu sein.«

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAMCAgMCAgMDAwMEAwMEBQgFBQQEBQoHBwYIDAoMDAsK CwsNDhIQDQ4RDgsLEBYQERMUFRUVDA8XGBYUGBIUFRT/2wBDAQMEBAUEBQkFBQkUDQsNFBQUFBQU FBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBQUFBT/wAARCAEwAMgDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD7SsvD 9moAFug/CrGseHrd9HuVEAXKHBxWnaRZKjjn1rP/AGgv2hvh18CfA95e+KdesmmgtmksdGS5zcag yBY1jjQc53SLkgYUfMxABx1SlY+PoUPbXs9UfKnwYu4vDvjrxjHcwXN2YboukUDEucjICgHknGAO +a0td/bU0z4ea7Z6X44+HPjDw/b3jsLa+urFQ0qL95toIztyC23kZGBmjxt8ffgl4b1LWNf8D614 X1DxDc28Mulm41r7PaSSXElpBA96vnGQiN5bid0QQyRx28gkVAY3fM8V/FP4MeKPFr+JdT8Y+CLn RbpL/wAPw3o1q4Ot2n2rVG06RoLcOIo7cabJNL57qXLOrgsikGJTvserTwDv+8s0edeOf+Cltnb3 s0Xh7wD9s0tXMa3N1fFGkX+8ECcZ9Dk/SuW8NftaeHfG2rLd6naNo8cnyyEvvigfOBuOMqD6kbRj qM1raH4L/ZuXVbEeJ7Pwvp+p2F9o0OoReGNdvX0uVru61CMxpdSzMCsEDafcTzKxTMLorAkivnf4 tQeEB4kkn8FPBFpdjCllDPMx+13giQRveyhnJ/esjuYwAqrJgDK5rndbkaTerPVpZWq1OpKnFWgr vVJ2uo6XeurWiTfW1kz7cbVdKjtbS6WRZLW4kVFmB+XnvntgZPPoe9XPEGlxto1wYwVbbkEHpXxT 4C+JN7a6De+H5Nkml3sIAjaRM2cwOY5YkP3l3LzgYTAHG0Z+iPgT8Ub34i+ETFqMXlzxRRxtKW3e afKyW6AcsHz7oRW8Z3dmeHWwrpx5l0Ol+FUXny3aTMWIPGTXRatpsYnYgd68hi8X3HhfxFLBEhKE 84r1TQtUOrad50vDnnFdNRaXPOaalcQWKAdK4bx3C1vcRsjFQRzXopdQOBmuH+ICBxG3auZJ3Nov UsaL8+lwEnJx1q1InFW/hhaadrl3ZaVe3TW8k52RsBxmvQJvgrfzahNaWl/a3DxnAGcE/hWbpy3S L5knZnlMyYqvbfJfQH/bFd14q+F3iLwsN15p7tD/AM9oQXX8cdK5GHTLmWZHjgkcK4yVUms7NPUu 59EeCm36TH9BXQMme1c14GlSHTFSU7GAGQ3FbF9r9lYxs8ky8e9bnK9yw0fpUTR1La3cOo6ebu2b zVHJC9/pXG6p8VND0yV457hY5EOGRzgg07NAtTqGTHaoJFrzjUf2g/DVmDm7i4/2q5PVP2rPDVpu xdxcf7Qp2NFCT6HtTrWddwZBr501f9s/QbUNsuUP0NcVqn7cFg77YmZ8+go0NlRm+h9R31sApor5 A1D9ria8iLQxStn2oqrruV9XmfW37av7Vx/Z48DWtn4dNvc+Nda3JYrMNyWsS48y4Y

Скачать книгу