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Psalms noch gar nicht existierte. Wie die meisten wissen, ist Rom nach der Überlieferung erst etwa zweihundertfünfzig Jahre später (753 v. Chr.) gegründet worden. Ferner schildert der Psalmist hier sehr deutlich die bei einer Kreuzigung auftretenden körperlichen Leidenssymptome.

      Doch auch andere Aussagen der Bibel verdeutlichen die Tatsache der Gottheit Jesu. Im Johannesevangelium Kap. 8 spricht Jesus davon, dass Er von Gott ausgegangen ist (vgl. V. 42) und bezieht sich einige Verse später in anderem Zusammenhang auf den Stammvater des jüdischen Volkes, Abraham. Dies veranlasst die Leute zu der Frage (V.57): „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“ Darauf antwortet Jesus mit einem alles klärenden Satz (V.58):

       „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“

      Die Leute um ihn herum wussten nur zu genau, dass Abraham bereits zweitausend Jahre vor ihnen gelebt hat. Jesus gebraucht hier die Zeitform des Präsens BIN ICH, die in diesem Zusammenhang ebenfalls auf den Namen Gottes JHWH (ICH BIN, der ICH BIN) hinweist. Eine ähnliche Feststellung trifft Johannes der Täufer, als er von Jesus sagt (Joh. 1, 29+30):

       „Am nächsten Tag sieht Johannes, dass Jesus zu ihm kommt und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt! Dieser ist’s, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.“

      Nach den Aussagen der Schrift ist Johannes der Täufer jedoch noch einige Monate vor Jesus geboren worden (vgl. Luk. Kap. 1), gleichwohl weist er auf die oben zitierte Tatsache hin.

      Die Heilige Schrift ist voll von Hinweisen und Aussagen über die Gottheit Jesu, doch leider werden diese oft überlesen. In seinem hohepriesterlichen Gebet kurze Zeit vor seiner Hinrichtung überliefert der Jünger Johannes folgende Worte Jesu (Joh. 17, 1-5):

       „So redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche, denn du hast ihm Macht gegeben über alle Menschen, damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast. Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue. Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“

      Der Schöpfer des Universums wird dem Menschen in seinem begrenzten Denken immer unverständlich bleiben. Wie soll allein der Begriff der Ewigkeit gedanklich nachvollzogen werden? Unser Dasein ist geprägt von der Tatsache, dass alle Dinge ein Ende und meistens auch einen Anfang haben, aber Gott, der beides nicht hat, also weder Anfang noch Ende, ist im Grunde unvorstellbar. Als Hilfestellung zur Wahrnehmung des Ewigen gibt im Neuen Testament u. a. der Brief des Paulus an die Römer Auskunft. Er weiß, dass der ungläubige Mensch ein Problem mit dem Unsichtbaren hat, da er nur das akzeptiert, was messbar, erfassbar und wahrnehmbar ist. Aber gerade dort hakt Paulus ein und betont, dass Gottes unsichtbares Wesen und Seine Allmacht wahrgenommen werden an Seinen Werken, so dass sie keine Entschuldigung haben (vgl. Rö.1, 20). Hier wird im Grunde genommen das wissenschaftlich anerkannte Prinzip von Ursache und Wirkung verdeutlicht. Da es eine sichtbare Wirklichkeit gibt, die sinnvoll und präzise nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten funktioniert, muss es einen Ursprung von diesem allem geben. So, wie ein Kunstwerk Rückschlüsse auf die Fertigkeit des Meisters zulässt, so lässt die Natur Rückschlüsse auf Gottes Allmacht zu. Wer genau hinsieht, wird erkennen, dass das sinnvolle Zusammenwirken der Elemente und anderer Komponenten in der Natur kein Zufallsprodukt sein kann. Die Logik allein würde einen solchen Gedankenansatz schon verbieten. Der Naturwissenschaftler und Autor Erich Hitzbleck hat sich in seinem Buch „Wie ich die Welt verstehe“ (R. Brockhaus Verlag Wuppertal, Ausg. 1974, Bd. 218) gründlich mit der Frage der Schöpfung aus dem Unsichtbaren befasst und diese Tatsache sehr anschaulich und logisch nachvollziehbar dargestellt. Einige seiner Überlegungen mögen daher auch hier zum besseren Verständnis unseres Daseins beitragen.

      Ein Haus beispielsweise besteht vor der Bauausführung erst auf dem Papier. Es ist noch nicht in das Sichtbare getreten, doch in den Gedanken des Architekten ist es bereits existent. Dann beginnen die Bauleute mit in diesem Fall vorhandener Materie, also Steine, Beton und Zement oder Holz, um ein vom Architekten durchdachtes, geordnetes System zu schaffen, dass in der Fertigstellung eines Hauses mit allen damit verbundenen Funktionen wie Elektrik, Wasserver- und -entsorgung sowie Wärmebereitung gipfelt. Dasselbe gilt für unser System Erde. Ohne zu weit auszuholen, möchte ich dem geneigten Leser kurz nur einige Beispiele für die sinnvolle Funktionalität unserer Umwelt vor Augen führen, über die er vielleicht noch nie so richtig nachgedacht hat. Glaube ist nämlich geheiligtes Denken.

      Der Abstand der Erde zur Sonne ist so bemessen, dass sie einerseits nicht zu kalt, andererseits aber auch nicht zu warm wird. Doch trotz des richtigen Abstandes würde dieser Effekt dennoch eintreten, da eine Seite ständig von der Sonne beschienen würde, die andere bliebe kalt und dunkel. Sinnvoll ist somit die Erdrotation, die für eine gleichmäßige Erwärmung und Abkühlung sorgt, so, wie wir ein Hähnchen auf dem Grill gleichmäßig drehen, damit es nicht anbrennt. Gleichzeitig haben wir Tag und Nacht, in der der Mensch tätig sein aber auch ausruhen kann.

      Obwohl wir uns etwa mit der Geschwindigkeit einer Gewehrkugel um die Sonne bewegen, dauert ein Umlauf ein Jahr. Durch die Neigung der Erdachse zu dieser elliptisch geformten Umlaufbahn von rund 23, 5 Grad entstehen sowohl auf der Nord-, als auch auf der Südhalbkugel jeweils im Wechsel die Jahreszeiten. Mal ist durch die Neigung zur Sonne die Nordhalbkugel stärker beschienen, mal die Südhalbkugel. Bei einer senkrechten Position zur Umlaufbahn wäre dies so nicht möglich und hätte sehr wahrscheinlich katastrophale klimatische Auswirkungen.

      Jeder Gärtner weiß, wie gut Regenwasser für die Pflanzen ist. Auf der Erde gibt es genug Wasser, doch ist es wegen des Salzgehaltes nicht für den Garten geeignet.

       Nun geschieht etwas Sinnvolles: Durch die Sonnenwärme bedingt verdunstet das Wasser der Meere zu Wolken, die vom Wind auf das Land getrieben werden, dort als Süßwasser abregnen und das Land bewässern. Ist das nicht genial? Ich empfehle in diesem Zusammenhang die Lektüre des 38. und 39. Kapitels des Buches Hiob im Alten Testament. Dass es sich bei unserer Erde um eine Kugel handelt, ist der Bibel ebenfalls zu entnehmen. Das hier gebrauchte hebräische Wort des Urtextes heißt chug ha erez, was nicht Erdkreis, sondern Erdball bedeutet.

      Schauen wir nunmehr im Neuen Testament auf die Worte des Briefes an die Kolosser, wie sie uns Paulus, der Völkerapostel, überliefert hat. Diese Verse bewegen mich immer wieder aufs Neue zutiefst und lassen Jesus als die eine große Ursache aller Dinge in den Vordergrund treten (Kol.1, 15-23):

       „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen. Und er ist vor allem, und es besteht alles in ihm.“

      Jesus ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. Daher kann Er auch sagen (Joh.14, 9): „Wer mich sieht, der sieht den Vater“, bzw. Joh.10, 30: „Ich und der Vater sind eins.“

      Ich möchte dieses Wort Jesu anhand eines Beispiels verdeutlichen, dass der gläubige Gelehrte, Mediziner und Wissenschaftler Prof. Dr. mult. A.E. Wilder-Smith in seinem herausragenden Buch „Herkunft und Zukunft des Menschen“ (Hänssler-Verlag, 5. Auflage 1980, S.63+64) als Zitat des englischen Wissenschaftlers Sir James Jeans beschreibt:

       „Die modernen wissenschaftlichen Theorien zwingen uns zu der Vorstellung eines Schöpfers, der außerhalb von Raum und Zeit arbeitet, ebenso wie der Künstler sich außerhalb seiner Leinwand befindet. Non in tempore, sed cum tempore, finxit Deus mundum“ (Anm.: Nicht in der Zeit, aber mit der Zeit hat Gott die Welt gemacht).

      Stellen wir uns nun einen Künstler vor, der in seinem Atelier arbeitet: Mit dem Pinsel befindet er sich in einem dreidimensionalen Raum, entweder im Atelier selbst oder in der Natur. Er nimmt Farbe (Materie) und wirkt nach seiner Kunstfertigkeit aus der dreidimensionalen Umgebung auf eine zweidimensionale Fläche, der Leinwand,

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