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      Ella-Marie ist mit diesen und vielen anderen Geschichten aus der Kindheit ihrer Eltern aufgewachsen. Insbesondere ihre Mutter hat ihr und ihrem fast fünf Jahre jüngeren Bruder immer wieder davon erzählt, während ihr Vater über die schmerzlichen Erlebnisse seiner Kindheit bis zu seinem Tod im Jahr 2010 kaum gesprochen hat. Oft war Ella-Marie traurig darüber, keinen ihrer Opas kennengelernt zu haben. Insbesondere ihr Opa mütterlicherseits muss ein sehr lustiger und liebevoller Mensch gewesen sein, immerzu zu irgendwelchem Schabernack und kleinen Späßen bereit. Nach dem unbekannten Verbleib ihres Großvaters hatte ihre Großmutter nie wieder einen Mann an ihrer Seite.

      Als Kind der sogenannten Babyboomergeneration erblickte Ella-Marie wie ihr Vater in der Freien und Hansestadt Hamburg das Licht der Welt. Ihre Geburtsstätte war das Allgemeine Krankenhaus Heidberg, eine ehemalige Waffen-SS-Kaserne. Das Kasernengelände mit einer Fläche von 44.000 Quadratmetern war 1937 der bereits erwähnten Mäzenatenfamilie vom Deutschen Reich als Weideland abgekauft worden.241 Heute gehört das Krankenhaus der Asklepios-Gruppe an, dem mit rund 150 Gesundheitseinrichtungen größten Klinikbetreiber in Europa in privatem Familienbesitz.242 Von klein auf wuchs Ella-Marie mit bestimmten Tabus auf. So war es für ihre Mutter aufgrund ihrer eigenen schrecklichen Hungererfahrungen immer ein absolutes Unding, Lebensmittel wegzuwerfen. Aber auch in allen Zimmern Licht brennen oder die Heizung voll aufgedreht zu lassen, während man sich darin gar nicht aufhält, kam nicht infrage. Auch war es in ihrer Familie nicht üblich, jeden Tag zu duschen oder gar ein Vollbad zu nehmen. Selbst ein tropfender Wasserhahn wurde umgehend repariert. Das war so, solange Ella-Marie denken kann. Ihre Mutter war also schon eine Ökoaktivistin vor der Einführung von Energiesparlampen, der Gründung des Clubs of Rome und lange Zeit, bevor die Grünen als regelrechter Bürgerschreck mit zotteligen Haaren, bewaffnet mit Stricknadeln und Wolle, in Sandalen 1983 den Deutschen Bundestag eroberten. Ebenso gehört der verschwenderische Umgang von Klopapier bis Spülmittel bis zum heutigen Tag zu den absoluten Tabus ihrer Mutter. Der achtsame Umgang mit eigenem sowie fremdem Eigentum sowie insbesondere mit der Natur wurden ihr schon als Kind eingeimpft. So liegt von Ella-Marie auch heute nicht mal ein winziges Papierschnipselchen in der Natur herum. Na, wenn das man kein gelebter Natur- und Umweltschutz ist.

      Doch, weil hier gerade die Rede vom Impfen ist: Als kleines Kind wurde Ella-Marie nach einer Impfung gegen Pocken in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurückgeworfen.243 Die Pockenimpfung war in der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von 1949 bis Ende 1975 verpflichtend, während es in der Diktatur der Deutschen Demokratischen Republik ab 1950 eine zunehmend ausgeweitete Impfpflicht gab. Ihre Eltern waren damals völlig verzweifelt darüber, das Kind in seiner vormals sehr guten Entwicklung nach der Injektion so regressiv erleben zu müssen. Ella-Marie, die früh sprechen gelernt hatte, sprach kaum noch ein Wort, konnte nicht mehr alleine sitzen und war sehr apathisch. Heute sind nur noch die Narben von der Impfung zu sehen, während glücklicherweise keine bleibenden Schäden hervorgerufen wurden. Wie aber sieht es heute beim Thema Impfen in Deutschland aus?

      Am 17. Juli 2019 wurde eine gesetzliche Impfpflicht gegen Masern für Kindergarten- und Schulkinder sowie für Personen ab Jahrgang 1970, die in Kitas, Schulen, Gemeinschaftseinrichtungen oder als Tagesmütter arbeiten, beschlossen. Ebenfalls müssen Asylbewerber und Flüchtlinge sich einer Impfung unterziehen.244 Dies kann natürlich nur geschehen, sofern sich diese überhaupt registrieren lassen. Allen voran ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der größte Befürworter dieser MMR-Kombinationsimpfung gegen Mumps, Masern und Röteln. Er wird sicherlich über gute Kontakte zur Lobbyagentur „Politas“ und damit zur Pharmaindustrie verfügen.245 Seine Informationen über die Fallzahlen wird er wohl direkt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekommen, die für das erste Halbjahr 2018 rund 41.000 Infizierungen im europäischen Raum verzeichnete.246 Wohlgemerkt ist die Rede von Infizierten und nicht von 41.000 Maserntoten. Nehmen wir mal nur den kleineren Raum der Europäischen Union gegenüber Gesamteuropa mit 741 Millionen Menschen. In der EU leben 512 Millionen Einwohner. Ein Prozent davon sind 5,12 Millionen Menschen, dann machen 41.000 Infizierte nicht einmal 0,01 Prozent aus. Wenn das mal kein schlagkräftiges Argument für Zwangsimpfungen ist.

      Als ein Grund für die Häufung von neuen Masernfällen wird eine bestehende Impfmüdigkeit genannt. In bestimmten Regionen wie beispielsweise Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2019 von Januar bis Mai 101 Masernerkrankte registriert, weswegen dieses Bundesland den Platz 1 im Masernranking belegt. Prozentual am stärksten betroffen ist jedoch Rheinland-Pfalz mit 6,1 Erkrankten pro 1.000 Einwohner.247 Dabei war es binnen eines halben Jahres im Frühjahr 2015 in Berlin bereits zu weit über 600 Masernfällen gekommen, wobei die Masernwelle von einer Berliner Flüchtlingsunterkunft ausgegangen ist. Dort war die Krankheit bei Asylbewerbern aus Ländern des Balkankrieges wie auch aus Bürgerkriegsgebieten wie beispielsweise Syrien ausgebrochen. In deren Heimatländern war es teilweise zum Kollaps der dortigen Gesundheitssysteme und damit zwangsläufig zu Impflücken gekommen.248 Wen mag es da noch wundern, dass fast die Hälfte aller Masernerkrankungen im Erwachsenenalter auftreten? Impfungen waren bislang auf freiwilliger Basis entsprechend der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission angeraten, wurden also nicht totalitär seitens der Regierung verordnet. Schließlich sind Impfungen Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit im Sinne des Artikels 2 des Grundgesetzes, juristisch demnach als Körperverletzungen zu bewerten.249 Man muss ja nicht wie in den 1950er- und 1960er-Jahren Masern- und Rötelnpartys mit akut erkrankten und gegen diese Kinderkrankheiten nicht geimpften Kindern veranstalten, doch muss es denn gleich eine Impfpflicht unter Strafandrohung in Höhe von bis zu 2.500 Euro sein?250 Warum spricht man den Eltern das Recht ab, über den Sinn oder Unsinn dieser Impfung nach Beratung durch einen Kinderarzt selbst zu entscheiden?

      Impfkritische Ärzte will der in Hamburg geborene Frank Ulrich Montgomery mit britischen Wurzeln, ehemaliger Präsident der Bundesärztekammer, nunmehr Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Apotheker- und Ärztebank und seit April 2019 Vorsitzender des Weltärztebundes, die seiner Ansicht nach Unsinn über das Impfen verbreiten würden, aus der Patientenversorgung nehmen.251 Dies würde bedeuten, dass sie nicht mehr am Patienten arbeiten dürfen, sondern an anderer Stelle im Labor oder als Gutachter.252 Und das, wo in Deutschland schon heute vielerorts Ärzte fehlen und die Bundesärztekammer vor erheblichen Engpässen in der medizinischen Versorgung warnt – und zwar durch Montgomery höchstpersönlich.253 Und eben dieser Herr Montgomery mahnte schon zu Beginn 2018 an, die Zulassungen von Ärzten aus Nicht-EU-Ländern auf den Prüfstand zu stellen, da manche „Ärzte“ ihre Berufszertifikate im Heimatland kaufen würden, ohne jemals eine Uni besucht zu haben.254 Was für ein Glück, dass wir in diesem Land so viele Experten haben, deren linke Hand anscheinend nicht einmal weiß, was die rechte Hand tut. In Kanada wurde unterdessen die impfkritische Ärztin Dr. Dena Churchill zu einer Geldbuße in Höhe von 76.000 US-Dollar verurteilt.255 So können Ärzte natürlich auch auf Linie gebracht werden – oder wie heißt es doch so schön: Bestrafe einen, erziehe hundert! Was man so alles in Impfstoffen findet und was Impfungen an Nebenwirkungen zur Folge haben können, findet man auf der Internetseite von Aktives Eigenes Gesundes Immun System (AEGIS) Österreich mit ganz vielen Verlinkungen.256

      Risiken und Nebenwirkungen

      Wie aber sieht es mit Tuberkulose in Deutschland aus, der gefährlichsten Infektionskrankheit der Welt? Innerhalb von nur zwei Jahren, von 2015 bis 2017, sind mehr als 10.000 neue Tbc-Erkrankte hinzugekommen. Laut dem Tuberkulosebericht des Robert-Koch-Institutes sind hierbei junge männliche Migranten aus Somalia, Eritrea, Syrien, Afghanistan und Rumänien in erster Linie betroffen.257 Brisant an dieser Geschichte ist, dass die Impfkommission seit 1998 eine Tuberkulose-BCG-Impfung nicht mehr empfiehlt. Gründe hierfür sind die günstige epidemiologische Situation in Deutschland mit einem geringen Infektionsrisiko und nicht selten unerwünschte Nebenwirkungen, die in Verbindung mit dieser Impfung auftreten können.258 Drängt sich da einem nicht förmlich die Frage auf, warum man insbesondere die Tbc-Impfempfehlung nicht an die neuen Gegebenheiten anpasst? Was meinen Sie, wie viele Menschen 2017 weltweit an Tuberkulose starben? 500.000? Falsch. 1.000.000? Auch nicht richtig. Es waren 1,6 Millionen Tbc-Tote, also gut 3 Todesfälle pro Minute, während an den Folgen

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