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können nur noch Fertig-

      gerichte wärmen, und eine große Anzahl Menschen nimmt bis zum

       ersten Kind das Essen im Berufsleben entweder nicht ernst oder

       aus Zeitknappheit als Schnellimbiss um die Ecke zu sich. Fertigkost,

       Fastfood und kohlenhydratreiche Speisen aus Weißmehl sind für viele

       zur ganz normalen Ernährung geworden. Nun aber, mit dem Baby,

       kommt für viele Mütter die Chance, sich als Köchin zu üben und sich

       Gedanken zu machen, woraus gesunde Gläschenkost bestehen soll.

       Die erste feste Nahrungsaufnahme bedeutet nicht nur, den Hun-

      ger zu stillen, sondern die erste kleine Trennung von der intensiven

       Mutter-Kind-Still-Beziehung, loszulassen also von einer starken

       Bindung und sich einer neuen Welt anzuvertrauen, die vieles und

       zunächst auch Unbekanntes zu bieten hat. Es beginnt im Kreis der

       Familie, am Tisch bei den Erwachsenen. Am Tisch, der symbolisch

       oft als runder Tisch bezeichnet wird, an dem Probleme gelöst werden

       können. An diesem also hat das Kind nun einen festen Platz und er-

      lebt die Welt nicht mehr in einer liegenden und behüteten, sondern in

       einer aufrechten, den-anderen-ins-Auge-blickenden Körperhaltung.

       Aus dem gestillten »Liegling« wird nun ein sitzendes Kleinkind.

       Nicht nur für Mutter und Kind, auch für die Väter beginnt nun eine

       neue Lebensphase. Bislang war zwischen der stillenden Partnerin

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       und dem Kind eine sehr innige Beziehung, der er als Vater manch-

      mal eher macht- und hilflos gegenüberstand. Jetzt kommt auch er in

       die Lage, dem Kind Nahrung zu geben. Nahrungsaufnahme über den

       Mund stillt tatsächlich viele Bedürfnisse des Kindes, nicht nur den

       Hunger, sondern auch die nach Nähe und Zufriedenheit. Sicherlich

       ist dies nicht nur dem Stillen und Essen vorbehalten, denn jede Form

       von Hautkontakt schenkt dem Kind große Geborgenheit.

       Mit Beginn der Beikost kann auch der Vater seiner Rolle des

       Ernährers im wahrsten Sinne des Wortes gerecht werden. Es ist die

       Gelegenheit für ihn, eine wunderbare Vater-Kind-Beziehung auf-

      zubauen. Sofern es irgendwie machbar ist, ist es ratsam, so viele

       Mahlzeiten wie möglich gemeinsam einzunehmen; manche Väter

       nutzen in dieser Lebensphase des Kindes bereits die Möglichkeit zur

       Elternzeit.

       Wenn Essen Freude macht und die Mahlzeiten gar im Kreis der

       Familie gemeinsam eingenommen werden, dann können die ersten

       Grundsteine für ein intaktes Familienleben gesetzt werden. Das Er-

      fahrene in der Kindheit macht es im späteren Leben möglich, dies an

       die eigenen Kinder weiterzugeben. Da unser Erinnerungshirn auch

       diese Lebenserfahrung abspeichert, ob positiv oder negativ, ist es

       sinnvoll, gut informiert und mit frohem Mut die ersten Esserfahrun-

      gen des Kindes zu begleiten. Hat es erst mal erlebt, dass Essen etwas

       Schönes ist und frisches Gemüse schmeckt, sind die ersten Weichen

       für eine gesunde Ernährung bereits gestellt. Und dass gesundes Es-

      sen der Grundstock für ein gesundes Leben ist, das wusste schon

       Paracelsus, dessen Spruch aus dem 14. Jahrhundert bis heute Gül-

      tigkeit hat: »Lasst eure Lebensmittel eure Heilmittel sein.«

       Nun endlich kann ich ein gutes und aus Erfahrung geschriebenes

       Buch zum Thema »Gesunde Beikost für Ihr Baby« mit gutem Gewis-

      sen empfehlen. Auf den folgenden Seiten finden Sie als junge Mutter

       nicht nur nahrhafte und einfach zuzubereitende Babykost, sondern

       auch Einblicke in die Lebensmittelkunde.

       Diesem wertvollen Buch, das Sie zwar nur für wenige, aber sehr

       prägende Wochen im Leben Ihres Kindes benötigen, wünsche ich von

       Herzen, dass es den Buchmarkt erobert und in vielen Familien nicht

       nur gelesen, sondern das Geschriebene auch umgesetzt wird.

       Ihre

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       Ze i t f ü r

       B ei k os t

       Zeit für Beikost

       10

       Der richtige Zeitpunkt

       Bei jedem Kind, ob es nun voll gestillt oder mit spezieller Ersatzmilch

       für Säuglinge ernährt wurde, ist es irgendwann an der Zeit, mit dem

       Löffel zuzufüttern. Laut Empfehlung des Forschungsinstituts für Kin-

      derernährung Dortmund (FKE) und den »Österreichischen Beikost-

      empfehlungen« sollte man frühestens ab dem fünften und spätes-

      tens Anfang des siebten Lebensmonats damit beginnen.

       Auch wenn Sie hier und da anderes hören sollten: Vermeiden Sie

       es, Ihrem Kind früher Beikost anzubieten, denn die Verdauungs- und

       Ausscheidungsorgane des Säuglings brauchen diese Zeit, um zu ih-

      rer vollen Funktionstüchtigkeit heranzureifen.

       Hingegen sollten Sie durchaus darauf achten, wann genau zwi-

      schen dem fünften und siebten Monat Ihr Kind bereit ist für das erste

       Löffelchen. Es gibt eine Reihe von Signalen, die Ihnen Hinweise geben

       –

       man nennt sie auch Beikost-Reifezeichen: Ist das Baby in der Lage,

       immer stabiler selbstständig zu sitzen? Verfolgt es mit wachsendem

       Interesse die Mahlzeiten der »Großen«? Nimmt es vielleicht schon

       alleine Lebensmittel in den Mund und erkundet deren Konsistenz und

       Geschmack? Oder haben Sie den Eindruck, dass es in letzter Zeit im-

      mer häufiger gestillt werden möchte, also verstärkt Hungergefühle

       zeigt?

       Kein Baby ist wie das andere

       Bedenken Sie, jeder Mensch ist anders, und auch Ihr Kind ist ein

      

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