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segnen, die mir diese Achtung verwehren, im Wissen, dass es sie und nicht mich ärmer macht, und möge ich sie für ihre Empfänglichkeit für das verborgene Gute segnen, das sie eines Tages voller Freude erkennen werden.

      Tag 60

       Ein segnender Psalm

      Stephen Mitchell hat uns einige wunderschöne Übersetzungen der Psalme geliefert. Hier ist seine Version des 1. Psalms, der sich wie ein Segen liest. Sie können ihn noch persönlicher gestalten, indem Sie »Möge ich…« hinzufügen.

      Gesegnet sind die Männer und Frauen,

      die ihre Gier überwunden und ihrem Hass ein Ende gesetzt haben und die keine Illusionen mehr hegen.

      Aber sie erfreuen sich daran, wie die Dinge wirklich sind,

      und behalten Tag und Nacht ein offenes Herz.

      Sie sind wie Bäume, die an strömenden Flüssen wachsen,

      die Früchte tragen, wenn sie so weit sind.

      Ihre Blätter verfärben sich nicht und fallen nicht.

      Alles, was sie anfassen, wird von Erfolg gekrönt.16

      Tag 61

       Segen einer Pilgerin für den Frieden

      Mildred Lisette Norman war eine bekannte Pazifistin, unparteiische spirituelle Lehrerin und Aktivistin des letzten Jahrhunderts. Sie durchquerte die USA viele Male zu Fuß, um ihre Botschaft von Liebe und Frieden zu verbreiten. Hier ist ein Segen von ihr:

      Gesegnet sind die, die geben, ohne einen Dank zu erwarten, denn sie werden großzügig belohnt werden.

      Gesegnet sind die, die alles Gute, das sie kennen, in Taten umsetzen, denn die noch höheren Wahrheiten werden ihnen offenbart werden.

      Gesegnet sind die, die ihre Mitmenschen lieben und ihnen vertrauen, denn sie werden das Gute in den Menschen erreichen und ihnen wird mit Liebe erwidert werden.

      Gesegnet sind die, die die Wirklichkeit erkennen, denn sie wissen, dass nicht die Hülle aus Ton, sondern das, was die Hülle aus Ton zum Leben erweckt hat, real und unzerstörbar ist.

      Gesegnet sind die, die, nachdem sie ihr Leben dem Guten gewidmet und daher einen Segen empfangen haben, den Mut und Glauben haben, die Steine auf dem Weg zu überwinden, die vor ihnen liegen, denn sie werden einen zweiten Segen empfangen.

      Gesegnet sind die, die ohne das selbstsüchtige Motiv, inneren Frieden zu finden, den spirituellen Pfad suchen, denn sie werden ihn finden.

      In dieser Welt wird dir das gegeben, was du gibst, und dir wird vergeben, wie du vergibst – während du deinen Weg

       durch jeden herrlichen Tag gehst,

       erschaffst du deine Zukunft, so wie du lebst.

      Tag 62

       Durch die Augen der Liebe sehen

      In jedem einzelnen Augenblick unseres Lebens wählen wir unsere Gedanken und dadurch unsere Sicht der Realität. In diesem Sinne kann man sagen, dass wir unsere eigene Wirklichkeit selbst erschaffen. Was also, wenn es am produktivsten und hilfreichsten wäre, alles durch die Augen der Liebe zu sehen?

      Ich segne mich für unsere höchste Freiheit – selbst zu entscheiden, wie wir das Leben sehen.

      Ich segne mich für die Fähigkeit, heute alles durch die Augen der Liebe zu sehen.

      Ich segne mich dafür, dass ich meinen Nächsten in mir selbst erkenne und daher sehe, dass er genauso liebenswert ist wie ich.

      Möge ich jemanden, der vom Leben gebeutelt ist oder sich in Trauer vergräbt, mit den Augen der Liebe ansehen und für ihn ein Spiegelbild der liebevollen Fürsorge des Lebens sein.

      Möge mein tiefstes Mitgefühl jemanden, der von Groll oder Hass erfüllt ist, wie einen warmen Mantel einhüllen.

      Mögen die Augen der Liebe mir die Inspiration geben, die Bedürfnisse von jemandem, der mit Angst ringt, zu erfüllen, so gut ich in diesem Augenblick kann.

      Möge ich beim Anblick von Mangel jeder Art die Vision haben, die den Mangel beseitigt und ihn durch wahren Überflusses ersetzen.

      Tag 63

       Ein Segen für die Stille

      Der berühmte Sufi-Dichter Rumi machte diese bemerkenswerte Aussage: »Stille ist die Sprache Gottes. Alles andere ist eine schlechte Übersetzung.« Wie ich glaube, ist die höchste Form des Gebets, Gott zuzuhören, denn als Allwissender kennt er längst jede sinnvolle Bitte, die wir ihm stellen können, und hat sie uns schon im Voraus gewährt, noch bevor wir sie überhaupt stellen konnten.

      Möge ich die tiefe Stille deiner Gegenwart betreten und nur in stiller Bewunderung dasitzen und dir zuhören.

      Möge ich auf diese Weise meine Gedanken zur Ruhe bringen, damit ihr Rauschen zum Schweigen gebracht wird.

      Möge ich mein Herz besänftigen, damit der Lärm der Wünsche und Sehnsüchte sich legt, bis es dem friedlichen See da unten gleicht, auf dessen ruhiger, glatter Oberfläche sich das Lächeln der Liebe spiegelt.

      Möge ich all meine Pläne beiseiteschieben im Wissen, dass deine viel besser sind – wenn ich nur zulasse, sie zu hören.

      Möge ich für Vorschläge oder Bitten von dir so empfänglich werden, dass ich sie mit Freude annehme – in dem Wissen, dass Wunder Deine alltäglichen Mittel sind, durch die Du zu Deinen Kindern sprichst.

      Möge ich meine Gefühle und Hoffnungen so ruhigstellen, dass ich in den hintersten Winkeln meiner Seele die Wahrheit deiner erstaunlichsten Aussage aller Zeiten und eines jeden Glaubenssystems höre und fühle: »Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und ALLES, was mein ist, das ist dein.« (Lukas 15:31)

      Und möge ich in der staunenden Stille meiner lauschenden Seele deinen letzten Kommentar hören: »Und so sehr liebe ich euch alle.«

      Tag 64

       Hunderte von Exemplaren von

       „Segnen heilt“ wurden verschenkt

       (Ein Bericht)

      Vor ein paar Jahren wandte sich eine Spanierin aus Barcelona an mich. Wie sie mir berichtete, stand der 60. Geburtstag ihres Mannes, der begeistert vom Segnen war und es aktiv praktizierte, bevor. Sie wollte ihm ein besonderes Geschenk machen und fragte mich, ob ich nach Spanien kommen könnte, um vor seinen Freunden und Verwandten einen Überraschungsvortrag über das Segnen zu halten. Sie würde alle meine Unkosten bezahlen. Ich nahm das Angebot nur zu gern an. In letzter Minute verriet sie ihrem Mann, dass ich nach Barcelona kommen würde, um einen Vortrag zu halten, und fragte ihn, ob sie mich zum Essen einladen sollte. Er stimmte natürlich begeistert zu. Ich erzählte ihm von dem Vortrag über das Segnen, den ich am nächsten Tag halten würde, und lud ihn dazu ein.

      Am nächsten Abend erschienen alle Gäste pünktlich um 20 Uhr im Konferenzraum. Der Mann kam gegen halb neun Uhr. Sein verblüfftes und freudig überraschtes Gesicht, als er sich umdrehte und über 150 Freunde und Verwandte erblickte, die ihm zu Ehren gekommen waren, werde ich nie vergessen.

      Am nächsten Tag ging ich in den Buchladen, von dem er seine Exemplare meines Buches über das Segnen bezogen hatte, und der Buchhändler bestätigte mir, dass er über die Jahre mehr als sechshundert Exemplare gekauft hatte! Der Mann praktizierte das Segnen täglich; es war die Grundlage seines spirituellen Lebens. Er hatte immer ein paar Exemplare des Buches bei sich und verschenkte sie spontan, wenn er jemandem begegnete, der dafür empfänglich war.

      Tag 65

       Segnen in einem Café

      Ich sitze im Café des Bahnhofs von Genf und verbringe eine Stunde mit Warten. Was für ein Segen!

      Unendlicher, ich segne diesen Ort deiner Allgegenwärtigkeit – jede Ecke, jeder Winkel fließt

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